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Eliud Kipchoge kehrt nach Berlin zurück

2018 lief er in Berlin Marathon-Weltrekord, nun kehrt Eliud Kipchoge in die Hauptstadt zurück. Im September wird er beim Marathon in der Hauptstadt starten, wie die Veranstalter am Freitag mitteilten.
Jörg Wenig

Vier Jahre nach seinem spektakulären Weltrekordrennen wird Eliud Kipchoge am 25. September wieder beim Berlin-Marathon starten. Die Verpflichtung des besten Marathonläufers aller Zeiten gaben die Veranstalter am Freitag bekannt. Der kenianische Superstar hatte das deutsche Lauf-Spektakel 2018 in 2:01:39 Stunden gewonnen und hält damit nach wie vor die globale Bestzeit. Eliud Kipchoge kommt nicht nur als Weltrekordler, sondern auch als Olympiasieger zurück nach Berlin, nachdem er die Goldmedaille bei den Spielen in Japan 2021 zum zweiten Mal in Folge gewonnen hatte.

Für die 48. Auflage des größten deutschen Marathonlaufes erwarten die Veranstalter über 45.000 Athleten aus rund 150 Nationen, womit wieder an die großen Zahlen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie angeknüpft wird. Unter den Topläufern wird neben Eliud Kipchoge auch der Titelverteidiger Guye Adola sein. Der Äthiopier gewann das Rennen im vergangenen Jahr in 2:05:45.

„Wir freuen uns sehr, dass es uns nun schon zum fünften Mal gelungen ist, Eliud Kipchoge für den Berlin-Marathon zu verpflichten. Zudem haben wir mit Guye Adola einen Athleten, der ihn herausfordern könnte. Wir hoffen auf ein hochklassiges und spannendes Rennen, was eine Werbung für den gesamten Laufsport wäre“, sagte Renndirektor Mark Milde. Berlin wird damit die Stadt, in der Eliud Kipchoge so oft wie nirgendwo anders einen Marathon lief. Nach einem zweiten Platz 2013 gewann der Kenianer in der deutschen Hauptstadt 2015, 2017 und 2018. Mit einem vierten Sieg würde Eliud Kipchoge aufschließen zu Äthiopiens Legende Haile Gebrselassie, der das Rennen viermal gewann und damit der Berliner Rekord-Sieger ist.

Beeindruckende Bilanz

Der 37-jährige Eliud Kipchoge hat in seiner einmaligen Karriere 16 seiner 18 Marathonläufe gewonnen. Darunter sind auch die zwei nicht rekord-konformen Rennen in Mailand 2017 und Wien 2019. Im Wiener Prater durchbrach Eliud Kipchoge vor zwei Jahren sensationell die Zwei-Stunden-Barriere mit einer Zeit von 1:59:40,2 Stunden – eine Leistung, die als „Kipchoges Mond-Landung“ bezeichnet wurde und weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Eine konkrete Aussage zu seinen Zielen in Berlin wollte der Welt-Leichtathlet der Jahre 2018 und 2019 zunächst noch nicht machen. Eliud Kipchoge erklärte stattdessen: „Berlin ist der schnellste Kurs. Hier kann ein Mensch sein Potenzial zeigen und die Grenzen verschieben.“ Die Form des viermaligen Siegers der World Marathon Majors-Serie (2016 bis 2019) war zuletzt wie gewohnt stark: Im März gewann der Kenianer den Tokio-Marathon und erzielte mit 2:02:40 Stunden einen Streckenrekord und die viertschnellste je gelaufene reguläre Zeit. Sollte Eliud Kipchoge in Topform nach Berlin reisen, ist damit zu rechnen, dass er seinen Weltrekord angreifen wird. Eine weitere Verbesserung auf unter 2:01 Stunden ist dem kenianischen Läufer zuzutrauen.

Bekele trifft auf Titelverteidiger Lemma in London

Währenddessen gaben die Veranstalter des London-Marathons, der in diesem Jahr am 2. Oktober stattfindet, die Besetzung des Männer-Elitefeldes bekannt. Diese ist erwartungsgemäß nicht so spektakulär wie jene der Frauen, wo die Weltrekordlerin Brigid Kosgei (Kenia) unter anderem auf den Shooting-Star Yalemzerf Yehualaw (Äthiopien) treffen wird.

In London führen drei Äthiopier die Startlisten an: Mit Kenenisa Bekele wurde einmal mehr der zweitschnellste Läufer aller Zeiten verpflichtet. Der äthiopische Superstar hatte 2019 in Berlin den Weltrekord von Eliud Kipchoge mit 2:01:41 Stunden um lediglich zwei Sekunden verpasst. Seitdem allerdings kam der inzwischen 40-jährige Kenenisa Bekele nicht mehr in derartige Zeitbereiche. Zuletzt verzichtete er mangels Form auf den Start beim Boston-Marathon im April.

Mo Farah kehrt zurück

Als Favoriten werden in London wohl eher drei andere Äthiopier anzusehen sein: Birhanu Legese und Mosinet Geremew gehören mit Bestzeiten von 2:02:48 beziehungsweise 2:02:55 Stunden zu den schnellsten Läufern aller Zeiten. Zudem startet mit Sisay Lemma der Titelverteidiger, der einen persönlichen Rekord von 2:03:36 Stunden aufweist.

Nach dreieinhalb Jahren wird Mo Farah in London noch einmal auf die Marathondistanz zurückkehren. Der vierfache britische Langstrecken-Olympiasieger dürfte aber kaum eine Rolle spielen im Kampf um den prestigeträchtigen London-Sieg. Nach langer Verletzungspause hatte sich der 39-Jährige Anfang Mai über 10 Kilometer zurückgemeldet, konnte jedoch nicht überzeugen. Ob der London-Marathon möglicherweise das Abschiedsrennen von Mo Farah wird, ist nicht bekannt.

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