| Eugene 2022

WM Tag 1 | Allyson Felix verabschiedet sich mit Bronze

Am Eröffnungstag der WM in Eugene hat US-Athletin Allyson Felix einen bronzenen Schlusspunkt hinter ihre langjährige Karriere gesetzt. Saskia Feige ging über 20 Kilometer auf Rang 15. Finalplätze sicherten sich Stabhochspringerin Jacqueline Otchere und Hochspringer Mateusz Przybylko.
Jan-Henner Reitze / dpa

Es war das Jahr 2003, als Annika Becker aus DLV-Sicht mit ihrem Stabhochsprung-Silber in Paris (Frankreich) WM-Schlagzeilen machte,  und eine 17-Jährige US-Amerikanerin im 200-Meter-Zwischenlauf erste Erfahrungen auf der großen Bühne sammelte. Seitdem hat Allyson Felix keine WM mehr verpasst und an neun verschiedenen Austragungsorten außer 2013 in Moskau (Russland) jeweils mindestens eine Medaille gewonnen, 13 davon aus Gold. Ihre 19. und letzte WM-Medaille kam am Freitag zum Auftakt der Titelkämpfe von Eugene (USA) dazu, Bronze mit der US-Mixed-Staffel über 4x400 Meter (3:10,16 min). Mehr WM-Medaillen als die 36-Jährige hat niemand, die schon vor der Saison erklärt hatte, dass es die letzte in ihrer Karriere sein wird.

Dass es in ihrem letzten WM-Rennen kein goldener Schlusspunkt für die siebenmalige Olympiasiegerin wurde, verhinderten Fiordaliza Cofil, die als Schlussläuferin den Sieg (3:09,82 min) für die Dominikanische Republik ins Ziel rettete, vor der heranstürmenden Femke Bol, die den Niederlanden (3:09,90 min) Silber sicherte. Das DLV-Quarett mit Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01), Corinna Schwab, Marvin Schlegel (beide LAC Erdgas Chemnitz) und Alica Schmidt (SCC Berlin) hatte das Finale im Vorlauf am Vormittag (3:16,80 min) um gut zwei Sekunden verpasst.

Selbst Internet-Gigant Google feiert Allyson Felix

„Es war etwas sehr Besonderes, in der Lage zu sein, mein letztes Rennen vor Heimfans laufen zu können. Es war so cool“, sagte Allyson Felix. „Meine Tochter war auf der Tribüne. Es war eine Nacht, die ich in Ehren halten werde.“ Auch Internet-Gigant Google würdigte Allyson Felix: Wer ihren Namen nach dem Rennen in die Suchmaschine eingab, sah eine Animation und die Worte „Olympian. Mother. Advocate“ (deutsch etwa: Olympionikin. Mutter. Fürsprecherin).

Die Animation zeigte die Sprinterin zunächst als Comic-Figur, die über den Bildschirm rennt, und nach einer Gratulation zur 20 Jahre langen Karriere dann, wie sie lachend ein Kind im Arm hält und winkt – ein Abschiedsgruß an die Nutzerinnen und Nutzer. „Ich habe so tolle Erinnerungen“, sagte Allyson Felix. „Ich bin mit mir im Reinen, jetzt in diese nächste Phase einzutreten, und bin zutiefst dankbar für diesen Sport.“

Erstes WM-Gold für Peru, Saskia Feige geht auf Rang 15

Die ersten Entscheidungen der WM fielen vorher über 20 Kilometer Gehen. Saskia Feige (SC DHfK Leipzig; 1:32:12 h) überzeugte als 15. und erfüllte ihr Ziel einer Platzierung in den Top 20. Etwas überraschend zum Sieg ging Kimberly Garcia León (1:26:58 h), die damit das erste Gold in der WM-Geschichte überhaupt nach Peru holte.

Bei den Männern beendete Christopher Linke (SC Potsdam) seinen ersten WM-Einsatz vorzeitig, um Kraft für den zweiten am Abschlusstag über 35 Kilometer zu sparen. Im Rennen hatte sich abgezeichnet, dass eine vordere Platzierung diesmal nicht mehr in Reichweite kommen würde. Titelverteidiger Toshikazu Yamanishi (Japan; 1:19:07 h) war auch diesmal nicht zu schlagen.

Jacqueline Otchere und Mateusz Przybylko sichern erste Finalplätze

In den Vorentscheidungen zogen die ins WM-Aufgebot nachgerückte Stabhochspringerin Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) und Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) als erste DLV-Athleten in Finals ein. Jacqueline Otchere lieferte den bisher besten Wettkampf ihrer Saison ab und überwand alle Höhen inklusive 4,50 Metern im ersten Versuch.

Nachdem sie beim Einspringen unsanft im Einstichkasten gelandet war, verzichtete Mitfavoritin Holly Bradshaw (Großbritannien) auf einen Start im Quali-Wettkampf.

Mateusz Przybylko konnte in der Hochsprung-Qualifikation zwar 2,28 Meter nicht mehr überwinden. Am Ende reichte aber seine Vorstellung ohne Fehlversuch bis 2,25 Meter, um in die Top Zwölf und das Finale am Montag (18. Juli) einzuziehen. Tobias Potye (LG Stadtwerke München) sprang bei seiner ersten WM über 2,21 Meter und belegte in der Gesamtabrechnung Rang 19.

Katharina Trost mit Bestzeit ins Halbfinale

Um nur einen Zentimeter das Kugelstoß-Finale verpasste Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge; 18,57 m), hinter der weitengleichen Schwedin Axelina Johansson. Ins Halbfinale über 1.500 Meter zogen Katharina Trost (LG Stadtwerke München), die in 4:03,53 Minuten sogar eine persönliche Bestzeit aufstellte, und Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen; 4:05,13 min).

Im 100-Meter-Vorlauf stellte Letsile Tebogo (Botswana) in 9,94 Sekunden einen U20-Weltrekord auf. Die schnellste Zeit sprintete der Olympia-Zweite Fred Kerley (9,79 sec). Julian Wagner (LC Top Team Thüringen) wurde in seinem Vorlauf in 10,21 Sekunden Fünfter, sieben Hundertstel fehlten für den Einzug ins Halbfinale.

WM 2022 Eugene

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024