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Männliche Jugend Tag 2 | Diskus-Krimi und pfeilschnelle Rennen auf der Bahn

Am zweiten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm kämpften die aktuellen Top Drei der Weltjahresbestenliste um zwei Diskus-Tickets zur U20-WM in Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August). Über 400 Meter glänzte Friedrich Rumpf vom VfL Fortuna Mahrzahn mit der schnellsten Zeit eines deutschen U20-Athleten seit fünf Jahren. Der U18-EM-Dritte Benedikt Wallstein holte sich am Samstag über 100 Meter die erste von bis zu drei möglichen Goldmedaillen.
Svenja Sapper

Jugend-DM Ulm


Männliche Jugend U20


Hochkarätig besetzt war bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm der Diskuswurf: Denn in dieser Disziplin hatten die DLV-Talente zuletzt Rekord um Rekord gebrochen. Angefangen hatte bei den Halleschen Werfertagen im Mai der Frankfurter Marius Karges mit 66,97 Metern. Fortgeführt hatte den Rekord-Reigen im Juni Mika Sosna (TSG Bergedorf) mit 67,84 Metern. Und der hatte kurz darauf in Schönebeck die 1,75-Kilo-Scheibe gar auf 71,37 Meter fliegen lassen – U20-Weltrekord! Im selben Wettkampf schraubte Karges seinen Hausrekord auf 69,49 Meter. Anfang Juli in Mannheim war es dann Steven Richter (LV 90 Erzgebirge), der sich mit 67,27 Metern auf Rang drei der Welt schob.

Vor dem DM-Finale am Samstag war also bereits klar: Es müssen hochklassige Weiten her, um die U20-WM-Teilnehmer in Cali (Kolumbien) zu bestimmen. Und hinter dem Namen des Favoriten prangte ein Fragezeichen, denn seit seinem Rekordwurf hatte Mika Sosna, geplagt von einer Adduktorenverletzung, keinen Wettkampf mehr bestritten. In Ulm legten zunächst Steven Richter (63,12 m) und Marius Karges (63,91 m) vor. Im fünften Durchgang konnte Karges mit 64,11 Metern noch etwas draufpacken. Doch das letzte Wort gehörte dann doch Mika Sosna: 64,92 Meter bescherten ihm im Diskus-Krimi den Last-Minute-Sieg und den Platz im U20-WM-Team. Die Top Drei erzielten allesamt Weiten, die außer ihnen in dieser Saison weltweit noch kein Diskuswerfer erreicht hat.

„Ich bin ja als Favorit hier angereist und leider überhaupt nicht in den Wettkampf reingekommen“, meinte der Deutsche Meister anschließend. Vergangene Woche im Training hatte er sich noch eine Zerrung in der Brust zugezogen, die ihn einschränkte. Darüber, dass er den Wettkampf im finalen Versuch noch für sich entscheiden konnte, war er „sehr, sehr, sehr erleichtert“.

Hundertstel-Entscheidung über 100 Meter

Auch die gesundheitlichen Probleme der vergangenen Wochen machten ihm in Ulm noch zu schaffen: „Wir haben nicht gewusst, wo ich stehe. Ich habe das mit dem Arzt abgesprochen, der meinte: ‚Vier Wochen Pause.‘ Ich habe das dann komplett ruhen lassen. Ich spüre den Adduktor immer noch ein bisschen, aber wie heißt es so schön: No risk, no fun!“ Zur aktuellen Stärke der deutschen U20-Diskuswerfer sagte er: „Es ist unfassbar, was für ein starkes Team wir haben. Marius Karges, Steven Richter und ich – wir sind die Nummer eins, zwei und drei der Welt. Wir wussten, dass es haarscharf werden wird.“

Fünf Normerfüller und nur zwei Startplätze: So sah die Ausgangslage vor dem 100-Meter-Finale der männlichen U20 aus. Eddie Reddemann (TSV Bayer 04 Leverkusen), der Wolfsburger Tobias Morawietz und der Deutsche Hallenmeister Chidiera Onuoha (THC Brühl). Juan-Sebastian Kleta (TV Gelnhausen) und Heiko Gussmann (LG Region Karlsruhe) – sie alle hofften auf einen 100-Meter-Start bei den U20-Weltmeisterschaften. Und die Athleten machten es spannend: Nachdem der Start zunächst zurückgeschossen und Chidiera Onuoha verwarnt wurde, waren die Nerven zum Zerreißen gespannt.

Beim geglückten zweiten Start wurde es dann extrem eng. Bis zum Finish war kein eindeutig Führender auszumachen. Eddie Reddemann und Chidiera Onuoha warfen sich Seite an Seite ins Ziel – und um eine Hundertstel hatte schließlich der Athlet vom THC Brühl die Nase vorn. 10,37 Sekunden lautete die Siegerzeit, zwei Hundertstel flotter als die bisherige deutsche Jahresbestleistung von Eddie Reddemann und für den Gewinner eine Steigerung um satte 13 Hundertstel. Tobias Morawietz als Dritter rannte in 10,47 Sekunden ebenfalls Bestzeit. „Ich bin sehr, sehr, sehr glücklich!“, freute sich der frisch gekürte Deutsche Meister. Der Druck sei sehr groß gewesen – „gerade mit der gelben Karte im Finale“. Seine Zeit? „Der Hammer!“

Friedrich Rumpf explodiert

Eine wahre Leistungsexplosion legten die Athleten im 400-Meter-Finale hin. Und das hatte sich bereits nach den Vorläufen angedeutet: Denn Lukas Krappe (SCC Berlin; 47,26 sec) hatte am Freitag mit U20-WM-Norm (47,35 sec) vorgelegt. Somit zählte der Berliner im Finale zu den Favoriten. Doch auch Titelverteidiger Okai Charles (Königsteiner LV) und der als Jahresschnellster angereiste Friedrich Rumpf vom 1. VfL Fortuna Marzahn konnten noch um die Tickets nach Cali kämpfen.

Das bewiesen sie am Samstag eindrucksvoll: Denn nachdem Friedrich Rumpf als Erster über die Ziellinie gesprintet war, ging ein Raunen durch das Stadion. Bei 46,63 Sekunden blieb die Uhr stehen. Fünf Jahre ist es her, dass zuletzt ein deutscher U20-Langsprinter so flott unterwegs war. 2017 war der mittlerweile zweimalige Deutsche Meister Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) auf die Hundertstel genau gleich schnell gerannt. Seine erst einen Monat alte Bestzeit von 47,51 Sekunden pulverisierte Friedrich Rumpf, der von Anfang an Druck machte und auf der Zielgeraden gar noch einen Zahn zulegen konnte.

Als Zweiter bestätigte auch Lukas Krappe in 47,30 Sekunden noch einmal seine Vorlaufzeit. Für Rang drei musste Okai Charles 47,45 Sekunden schnell sprinten. „Vor dem Lauf hätte ich das auf keinen Fall erwartet“, sagte der verwunderte Sieger. „Aber im Lauf habe ich gemerkt, es geht was, vor allem auf der Zielgeraden.“ Sein Fazit zu seinem Rennen fiel folgendermaßen aus: „Es hat richtig Bock gemacht!“ Bei der Jugend-DM hatte er die Normerfüllung angepeilt, aber „unter 47 hätte ich nicht gedacht.“ Für Cali hat er sich nun vorgenommen, ins Halbfinale zu kommen – „und vielleicht auch ins Finale“.

Pascal Boden bestätigt U20-WM-Norm

Als einziger Normerfüller (15,55 m) für die U20-WM war Pascal Boden (Dresdner SC 1898) im Dreisprung der männlichen U20 klarer Titel-Kandidat. Und dass er sich sein Ticket nach Cali redlich verdient hat, bewies er am Samstag. In vier seiner fünf absolvierten Versuche – den fünften Sprung ließ er aus – katapultierte er sich über die 15-Meter-Marke. Etwas, das außer dem Dresdner lediglich zwei weiteren Athleten gelang.

Am weitesten ging es für Pascal Boden in Runde drei: 15,56 Meter, womit er den Richtwert für die globalen Titelkämpfe noch einmal bestätigte. Der Deutsche U18-Meister des Vorjahres Denyo Schluckwerder (LAC Berlin) schob sich im letzten Durchgang noch mit 15,07 Metern auf Platz zwei, als Dritter durchbrach Franjo Franke (LAC Erdgas Chemnitz) punktgenau zum ersten Mal die 15-Meter-Barriere.

„Natürlich wollte ich hier heute unter die Top Zwei kommen, um das Ticket nach Cali klarzumachen“, meinte Pascal Boden. Er erklärte: „Einen Sprung habe ich ausgelassen, um noch einmal die Kräfte zu sammeln und im sechsten Versuch richtig anzugreifen.“ Seine starke Serie fand der 19-Jährige „cool“. Auch damit, dass er die WM-Norm erneut übertroffen hatte, war er zufrieden. „Es ist mega cool, in Cali dabei zu sein. Wir richten jetzt alle Augen auf eine mögliche Finalteilnahme“, blickte der Schützling der Sprint-Bundesnachwuchstrainerin Claudia Marx auf das Saison-Highlight voraus.

Kai Hurych unangefochten

Eine One-Man-Show lieferte Kai Hurych (KSV Fürth 09) im Hammerwurf ab. Fünf seiner sechs Versuche waren gültig. Mit allen fünf wäre er klarer Sieger des Wettkampfes gewesen. Und zweimal schlug das Sechs-Kilo-Wurfgerät erst nach mehr als 70 Metern ein. Die beste Weite: 70,32 Meter in Runde zwei. Damit machte er seinen U20-WM-Start perfekt. Knapp wurde es im Kampf um die weiteren Medaillen. Gleich drei Athleten gelangen Ergebnisse zwischen 63 und 64 Metern.

„Best of the rest“ hinter Kai Hurych war schließlich Gerrit Vißer (LAZ Rhede) mit 63,57 Metern. Bronze blieb in Württemberg bei Moritz Röske (ASV Ludwigsburg-Oßweil; 63,24 m). Mit zwölf Zentimetern weniger musste sich Tim Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim) mit Platz vier begnügen.

Hochsprung-Gold für Wattenscheid

Bei gleich 14 Teilnehmern dauerte es ein wenig, bis sich der Kampf um den Sieg im Hochsprung so richtig zuspitzte.  Nach übersprungenen 1,99 Metern waren schließlich nur noch fünf Athleten im Wettbewerb. Vier von ihnen meisterten auch 2,03 Meter. Bei der nächsten Höhe brachten dann jedoch sowohl der Darmstädter Maximilian Grün als auch Finn Friedrich (WSSV Suhl 1990) und Tim Kraus (LG Landkreis Roth) dreimal die Latte zu Fall.

Damit stand der Wattenscheider Louis Robertz, der die 2,03 Meter als Einziger im ersten Versuch genommen hatte, als Sieger fest. Und der Titel beflügelte: Er floppte im dritten Anlauf auch über 2,06 Meter und ließ dann 2,10 Meter auflegen – diese Höhe schaffte der frischgebackene Deutsche U20-Meister jedoch nicht mehr. Silber ging an Maximilian Grün vor Finn Friedrich, Tim Kraus verpasste die Medaille aufgrund eines Fehlversuchs bei einer niedrigeren Höhe.

Über 1.500 Meter probierte es Underdog Simon Trampusch (TuS Framersheim) mit der Flucht nach vorne. Anfangs diktierte er das Tempo und setzte sich sogar von der Konkurrenz ab. Doch ins Ziel bringen konnte er seinen Vorsprung nicht. Eine Runde vor Schluss hatte sich der deutsche Jahresschnellste und U20-WM-Normerfüller Christoph Schrick auf Platz zwei nach vorne gearbeitet. Der Darmstädter übersprintete den Führenden und machte die letzten 400 Meter zur Ehrenrunde. Bereits in der letzten Kurve drehte er sich um und konnte schon auf der Zielgeraden seinen Coup feiern. 3:51,44 Minuten war schließlich seine Siegerzeit vor Tim Kalies vom Braunschweiger Laufclub (3:54,09 min) und Silas Zahlten (LG Brillux Münster; 3:54,25 min). 


Männliche Jugend U18


Gleich dreimal stieg am Samstag Benedikt Thomas Wallstein (Gothaer Leichtathletikcentrum) in den 100-Meter-Startblock. Und dreimal rannte er im Ulmer Donaustadion als Erster über die Ziellinie. Im Finale schnappte sich der Dritte der U18-Europameisterschaften in 10,52 Sekunden den Titel – nur acht Hundertstel über seinem Hausrekord aus dem Bronzelauf von Jerusalem. Er kam gut aus den Blöcken und zog mit flottem Schritt sein Tempo durch bis ins Ziel, wo er seinen Eltern in die Arme fiel. „Ich bin total happy mit der Goldmedaille. Das war harte Arbeit diese Saison“, resümierte Benedikt Wallstein.

Sein internationales Debüt empfand er als gutes Training für die Deutschen Meisterschaften: „Vor allem für den Callroom. Und dieses ‚Coolbleiben‘ über drei Runden, das muss ja trotzdem klappen.“ Der enge Zeitplan mit Vorlauf, Halbfinale und im Finale habe ihm in Ulm weniger ausgemacht als in Israel: „Hier konnte ich in den ersten Runden am Ende noch Tempo rausnehmen.“

Auch mit seiner Zeit war er zufrieden: „Ich bin der Meinung, dass heute nicht viel mehr drin war. Mit 10,52 Sekunden kann man die Saison abschließen.“ Seine Titelmission in Ulm ist jedoch noch nicht beendet: Am Sonntag steht „auf jeden Fall“ noch der Weitsprung an. Bestleistung (7,50 m) ist angepeilt. Ob die Kräfte auch noch für einen 200-Meter-Start reichen, werde sich zeigen. Mit Benedikt Wallstein aufs 100-Meter-Podest steigen durften in Ulm der U18-EM-Vierte über 200 Meter Luban Haque (ART Düsseldorf; 10,73 sec) und Aaron Amenta vom TV Groß-Gerau (10,83 sec).

Timon Dethloff schlägt zurück

Mit seinem fünften Platz bei den U18-Europameisterschaften in Jerusalem war Timon Dethloff nicht ganz zufrieden gewesen. Umso hungriger war der Kölner auf den deutschen Meistertitel. Im 110-Meter-Hürden-Finale von Ulm legte er gleich furios los und war auch vom U18-EM-Dritten Nils Leifert (LAC Quelle Fürth) nicht von der Spitzenposition zu verdrängen. In 13,80 beziehungsweise 13,94 Sekunden blieb das favorisierte Duo als Einzige unter 14 Sekunden, Bronze ging mit 14,23 Sekunden an Noah Meier, Dethloffs Vereinskollegen bei Cologne Athletics.

„Ich bin absolut glücklich! Das war genau das, was ich erreichen wollte!“, erklärte Timon Dethloff, als er sich nach der Siegerehrung von einigen U18-Nationalmannschaftskollegen beglückwünschen ließ. Über 100 Meter (Halbfinal-Einzug) habe er sich schon mal für seine Spezialstrecke „warmgelaufen“. Anschließend berichtete er, dass er eigentlich noch einen Angriff auf die deutsche U18-Bestleistung ins Auge gefasst habe, die seit 2001 über die nationalen Abstände bei 13,50 Sekunden von Kai Doskoczynski (LG Nike Berlin) steht – „aber vielleicht mache ich doch lieber Pause und gehe ins Aufbautraining für die Hallensaison“.

Steven Freund knackt die 15-Meter-Marke

Mit einer Bestweite von 14,98 Metern war Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz) als favorisierter Dreispringer zu den Deutschen Jugendmeisterschaften gereist. Und in Ulm war endlich der erste 15-Meter-Sprung fällig! Der vom ersten Durchgang an führende Chemnitzer landete im dritten Versuch erst nach 15,03 Metern im Sand. Dahinter spielte sich ein Krimi um die Plätze zwei und drei ab: Bis zum letzten Durchgang hatte außer dem Favoriten lediglich Maximilian Skarke (Döbelner SC 02/90) die 14 Meter übertroffen.

Doch der Berliner Milan Klosowski, zu diesem Zeitpunkt mit 13,97 Metern Dritter, hatte sich seinen besten Sprung bis zum Schluss aufgespart und flog auf 14,56 Meter – eine deutliche Steigerung seiner bisherigen Bestleistung (14,37 m). Mit Platz drei wollte sich Maximilian Skarke jedoch nicht zufrieden geben – und konterte seinerseits mit 14,68 Metern, ebenfalls Hausrekord. Die Kampfrichter schauten ganz genau hin, denn der 17-Jährige hatte nicht viel Luft am Brett gelassen.

„Ich bin sehr glücklich, dass es heute geklappt hat mit den 15 Metern!“, sagte Steven Freund im Anschluss. „Das war auf jeden Fall das Ziel für diese Saison, die 15-Meter-Marke zu knacken.“ In Jerusalem hatte der 17-Jährige mit Problemen bei der Anlaufgestaltung gekämpft und im Finale Platz neun belegt. „Heute war es besser“, erklärte er, „aber noch nicht optimal.“ Für die nächste Saison sieht er daher noch deutliches Verbesserungspotenzial.

Georg Harpf souverän

Jüngst mit U18-EM-Silber dekoriert, stieg Georg Harpf (LG Stadtwerke München) als großer Favorit in den Kugelstoßring. Gleich im ersten Versuch stellte der 16-Jährige unter Beweis, dass er sich den deutschen Meistertitel nicht nehmen lassen würde, und beförderte die Fünf-Kilo-Kugel auf 18,32 Meter. Im zweiten Durchgang kam er noch einmal bis auf einen Zentimeter an seine eigene Führungsweite heran.

Nach zwei ungültigen Stößen folgte schließlich in Runde fünf die Krönung: 19,68 Meter. Zum Abschluss des Wettkampfes legte Georg Harpf noch einmal 19,10 Meter nach. Den zweiten U18-EM-Teilnehmer Luis André (MT Melsungen), der sich bis zum letzten Versuch auf eine Tagesbestweite von 17,96 Metern steigerte, ließ der Münchner klar hinter sich. Mit Maximilian Neukirchen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 17,23 m) kam noch ein dritter Stoßer über die 17-Meter-Marke.

Friedrich Schulze holt sich Hochsprung-Gold

Neun Tage ist es her, dass Friedrich Schulze (TV Gelnhausen) in Jerusalem seinen U18-EM-Zehnkampf als Fünfter mit Bestleistung zu Ende brachte. Dass er auch nach dem Saison-Höhepunkt noch in Topform ist, bewies der 17-Jährige am Samstag als souveräner Deutscher U18-Meister im Hochsprung. Zum ersten Mal in seiner Karriere schraubte er sich über 2,09 Meter und thronte damit einsam an der Spitze des Feldes: Silber wurde mit 1,97 Metern an Amdi Gaye (TSV Klausdorf) vergeben, Bronze gab’s mit drei Zentimetern weniger für Jason Lee Hoppe (LC Hansa Stuhr).

Über 400 Meter jubelte der Athlet, der in 49,14 Sekunden auch die Meldeliste angeführt hatte: Max Husemann (Eintracht Hildesheim) brachte in 49,09 Sekunden den Sieg ins Ziel. Silber holte der Magdeburger Lucien Berger (49,31 sec), der sich wie der Sieger um fünf Hundertstel verbessern konnte. Den dritten Platz auf dem Treppchen ergatterte für den Recklinghäuser LC Fabian Straberg (49,55 sec).

Die 1.500-Meter-Läufer belauerten sich lange. Erst als die Glocke für die letzte Runde ertönte, zog sich das Feld immer weiter auseinander und auf der letzten Gegengeraden konnte sich ein Trio absetzen. Erst flog Aaron Nikolas Schubert (SC DHfK Leipzig) an Hauke Trost (Leichtathletikclub Kronshagen) vorbei, dann spurtete Tobias Tent kurz vor dem Ziel an die Spitze. Jubelnd feierte der Münchner die Goldmedaille, die er in 3:59,61 Minuten perfekt machte. Silber in 4:00,08 Minuten war die Ausbeute von Aaron Nikolas Schubert, Hauke Trost gewann in 4:02,83 Minuten Bronze.

Kelson de Carvalho überrascht

Im Hammerwurf tat sich Favorit Timo Port (VT Zweibrücken) zunächst schwer. Nach zwei ungültigen Versuchen rettete er sich mit 58,76 Metern und setzte sich damit direkt an Position eins. In Runde vier zog dann zunächst Marius Numrich (SVG GW Bad Gandersheim) mit 60,37 Metern vorbei. Doch davon ließ sich der U18-EM-Siebte nicht aus der Ruhe bringen und schleuderte seinen Fünf-Kilo-Hammer auf 64,37 Meter. Timo Ports Wettkampf rundeten schließlich 63,67 Meter ab. Numrich, der sich mit seinem letzten Wurf auf 62,23 Meter steigern konnte, blieb der Silberrang, den Bronze-Platz nahm der Mannheimer Luis Koch (57,92 m) ein.

Die letzte Entscheidung in einer technischen Disziplin fiel am Samstagabend im Diskuswurf. Und es war eine, die bis zum Schluss auf sich warten ließ: Die Top Drei erzielten ihre Tagesbestweite alle in einem der letzten drei Durchgänge. Am Ende gelang es Kelson De Carvalho (LG Steinlach-Zollern), Ole Mehlberg (SC Neubrandenburg) und Louis Jäkel (VfL Spremberg) auszukontern. Auf 56,26 Meter feuerte der 16-Jährige seine Scheibe in Runde sechs.

Bereits zuvor hatte er mit 54,11 Metern dem U18-EM-Teilnehmer Mehlberg (54,24 m) alles abverlangt. Mit 52,66 Metern, ebenfalls aus dem letzten Versuch, bestätigte Jäkel den Platz auf dem Treppchen, den er mit 52,57 Metern schon sicher gehabt hatte.

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