| Cali 2022

U20-WM Tag 5 | Die DLV-Talente in den Vorrunden

Es geht um den Einzug ins Finale oder in die nächste Runde! Wie sich die DLV-Starterinnen und -Starter am Freitag in den Vorrunden der U20-Weltmeisterschaften in Cali präsentiert haben, lesen Sie hier von Wettbewerb zu Wettbewerb.
Nicolas Walter

U20-WM 2022

Weibliche U20


Dreisprung | Qualifikation


Anna Gräfin Keyserlingk souverän, Ruth Hildebrand mit vorletztem q

Es war ein überzeugender Aufritt von Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) in der Dreisprung-Qualifikation. Wie bereits die beiden Diskuswerfer Mika Sosna (TSG Bergedorf) und Marius Karges (Eintracht Frankfurt) wenige Minuten zuvor, sicherte sich auch die 18-Jährige mit dem ersten Versuch das Finalticket. Mit 13,24 Metern legte sie den drittbesten Sprung ihrer Karriere hin und darf sich in dieser Form berechtigte Chancen auf eine Top-Platzierung im Finale ausrechnen. Zusammen mit der Usbekin Sharifa Davronova sprang sie die Tagesbestweite.

Dennoch zeigte sie sich im Anschluss an ihren Sprung nicht gänzlich zufrieden: „Das Ziel war die direkte Qualifikation im ersten Versuch, das hat glücklicherweise geklappt. Der Sprung hat sich für mich aber noch nicht zu einhundert Prozent perfekt angefühlt, aber dafür gibt es ja noch das Finale.“

Auch Ruth Hildebrand (MTG Mannheim) ist am Samstag dabei. Die Mannheimerin konnte sich ihres Final-Einzugs allerdings erst nach Beendigung der zweiten Gruppe sicher sein. Mit 12,99 Metern blieb sie zwar knapp unter der 13-Meter-Marke, konnte aber ebenfalls einen ihrer stärksten Sprünge hinlegen. Nur dreimal ist sie in ihrer Karriere bisher weiter gesprungen. Am Ende holte sich die 17-Jährige das vorletzte kleine q.

 


4x400 Meter | Vorläufe


DLV-Quartett macht es spannend

Erfolgreicher Vorlauf für die deutsche Staffel: In 3:35,18 Minuten zog das DLV-Quartett am Freitagvormittag (Ortszeit) in die Finalrunde mit einem großen Q ein. Doch dieses musste härter erkämpft werden, als es zu Beginn aussah. Maja Schorr (SV GO! Saar 05) ging als Startläuferin ins Rennen und erarbeitete dem deutschen Team eine gute Ausgangsposition. Auf den letzten Metern konnte sie sich den ersten Rang sichern und Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund) ins Rennen schicken. Die 18-Jährige erlief sich einen Vorsprung und übergab an Justine Wehner.

Die Magdeburgerin zeigte einen beherzten Auftritt, verlor allerdings zwei Positionen und reichte den Staffelstab an ihre Team-Kollegin Lara-Noelle Steinbrecher weiter. Die Deutsche U20-Vizemeisterin über 400 Meter Hürden sprintete wieder auf Rang zwei nach vorne, musste diesen auf der Zielgerade jedoch wieder an das Team aus Großbritannien abgeben. Doch auf den letzten entscheidenden Metern mobilisierte die 19-Jährige noch einmal alle Kräfte und schob sich in buchstäblich letzter Sekunde auf den zweiten Platz und das große Q vor. Das Finale findet am Samstag statt.

 


100 Meter Hürden | Halbfinale


Hawa Jalloh: Unsauber und trotzdem stark

Wie schnell es bei Hawa Jalloh in Zukunft noch werden kann, zeigte das Halbfinale über 100 Meter Hürden auf. Die Wiesbadenerin legte alles andere als einen sauberen Lauf hin, blieb mehrmals an den Hürden hängen und lief dennoch starke 13,33 Sekunden, die zu Platz zwei in ihrem Lauf und damit zu einem großen Q führten. Es war die fünftschnellste Zeit aller Teilnehmerinnen.

„Ich bin schon wieder voll in die erste Hürde gelaufen, wahrscheinlich habe ich zu wenig getreten. Ich habe versucht zu kämpfen, ich glaube, das hat man gesehen. Ich bin froh, dass es für das Finale gereicht hat“, zeigte sie sich zerknirscht in der Mixed Zone. Bereits beim Vorlauf war sie deutlich an der ersten Hürde hängengeblieben.

Naomi Krebs (Hannover 96) konnte sich dagegen nicht für das Finale qualifizieren. Bereits frühzeitig im Rennen hatte sie mit einem Rückstand zu kämpfen und konnte diesen bis zum Schluss nicht mehr verkürzen. Am Ende standen für die 19-Jährige 13,80 Sekunden zu Buche.

„Ich bin schon schlecht rausgekommen und hatte dann auch noch eine Berührung mit der Jamaikanerin, da wusste ich, dass es vorbei ist. Ich wusste irgendwie schon vorher, dass es heute nichts werden wird – ich fühle mich nicht ganz so gut und bin müde, ich weiß gar nicht warum. Aber ich will keine Ausreden suchen, es war einfach ein schlechter Lauf“, sagte sie. 

 

Männliche U20


Diskuswurf | Qualifikation


Mika Sosna und Marius Karges im ersten Versuch zu großem Q

Sicherer Finaleinzug der beiden Diskuswerfer in Cali: Mika Sosna (TSG Bergedorf) und Marius Karges (Eintracht Frankfurt) haben sich äußerst locker ihren Auftritt in der Runde der besten zwölf Athleten gesichert, die am Samstagnachmittag (Ortszeit) ausgetragen wird. Beide Deutsche benötigten lediglich einen Wurf und konnten sich danach in Ruhe das weitere Wettkampf-Geschehen aus dem Innenraum ansehen.

Mika Sosna erreichte mit seinem Arbeitsgerät glatte 61,00 Meter, Marius Karges hatte zuvor in der ersten Gruppe mit 60,69 Meter das Finale klar gemacht. Die beiden DLV-Diskuswerfer sind die Nummer eins und zwei in der aktuellen Weltjahresbestenliste.

Mika Sosna sagte im Anschluss an den Wettkampf: „Es war einer meiner schlechtesten Würfe seit langem, aber mit dem Q im ersten Versuch kann ich zufrieden sein. Jetzt will ich mich einfach auf morgen konzentrieren, mir dort aber gar keine Zielvorgabe stecken. Einfach mal abwarten und mein Bestes geben.“

„Die Weite war nicht überragend, aber das Ziel war das große Q, das habe ich geschafft. Deswegen bin ich zufrieden. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich im Finale keine Medaille gewinnen wollen würde. Das ist mein Ziel. Grundsätzlich würde es mich ärgern, wenn die Goldmedaille morgen nicht an Deutschland gehen würde“, meinte Marius Karges. 

 


4x400 Meter | Vorläufe


Knappes Aus für DLV-Jungs

Es fehlte nicht viel, doch am Ende stand das Aus. Das deutsche Quartett musste sich trotz eines starken Auftritts nach dem Vorlauf von der U20-WM verabschieden. Florian Kroll (LG Osnabrück) startete auf Bahn fünf vielversprechend ins Rennen und übergab als Viertplatzierter an Lukas Krappe (SCC Berlin). Der Berliner verlor eine Position an die Konkurrenz und schickte Lasse Schmitt (Königsteiner LV) ins Geschehen, der die Platzierung halten konnte.

Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe) zündete früh den Turbo und arbeitete sich zwischenzeitlich bis auf den dritten Rang nach vorne – doch das hohe Tempo zeigte auf den letzten 150 Metern Spuren, sodass er bis zum Rennende wieder auf Rang fünf zurückfiel. Letztlich fehlte dem deutschen Team mit der Zeit von 3:08,04 Minuten nicht viel für den Finaleinzug. Das letzte kleine q ging an Südafrika in 3:07,90 Minuten.

 


800 Meter | Halbfinale


Internationale Konkurrenz im Halbfinale zu schnell für Malik Skupin-Alfa

Das erfolgreiche Abschneiden im Vorlauf war für Malik Skupin-Alfa (LG Offenburg) bereits ein großer Erfolg gewesen, das Halbfinale also eher eine Zugabe. In diesem sammelte der Offenburger weitere wichtige internationale Erfahrung und konnte sich zumindest lange Zeit an die Fersen der Läufer vor ihm heften. Von Beginn an versuchte er am Feld dranzubleiben und schaffte dies auch über den Großteil der Distanz. Erst auf den letzten Metern musste er eine kleine Lücke reißen lassen. In 1:50,43 Minuten erreichte er als Siebter seines Laufs das Ziel und schied somit letzlich aus.

„Zufrieden bin ich nicht, aber auch nicht wirklich enttäuscht. Mein Plan war es eigentlich, mir von Beginn an eine bessere Position zu sichern, aber wie im Vorlauf hat das nicht geklappt. Ich habe mich sehr gefreut, hier im Halbfinale gewesen zu sein“, sagte er.

 

U20-WM 2022

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024