| München 2022

EM Tag 1 | Klosterhalfen knapp über Bestzeit Vierte

Bei der ersten Entscheidung auf der Bahn bei der EM in München ist Konstanze Klosterhalfen am Montag über 10.000 Meter als Vierte nur knapp über ihrem deutschen Rekord geblieben. Alina Reh kämpfte sich als Achte ins Ziel. Gold ging an die für die Türkei startende Yasemin Can.
Jan-Henner Reitze

Ein schnelles Tempo mit Kilometerzeiten knapp über drei Minuten schlug Eilish McColgan (Großbritannien) im 10.000-Meter-Finale der Frauen bei der EM in München am Montag an. Zum Abschluss des ersten Wettkampftages konnte diesem hohen Tempo mit Yasemin Can (Türkei), Lonah Chemtai Salpeter (Israel) und Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) nur ein Trio folgen.

Die Entscheidung fiel auf dem achten Kilometer, als Yasemin Can das Tempo verschärfte und davonzog. Wie schon 2016 sicherte sich die 25-Jährige in 30:32,57 Minuten die Goldmedaille.

Klosterhalfen und Reh kämpfen sich auf die Ränge vier und acht

Als Duo blieben Eilish McColgan und Lonah Chemtai Salpeter dahinter bis zur Schlussrunde zusammen. Dort konnte die Britin mehr Reserven mobilisieren und wurde für ihre lange Tempoarbeit mit Silber (30:41,95 min) belohnt. Lonah Chemtai Salpeter gewann wie schon bei der WM in Eugene (USA) im Marathon die Bronzemedaille (30:46,37 min).

Konstanze Klosterhalfen konnte nicht in den Medaillenkampf eingreifen. Nach einer schwierigen Vorbereitung mit einer Corona-Erkrankung und dem Vorlauf-Aus über 5.000 Meter bei der WM verfehlte die 25-Jährige ihren deutschen Rekord (31:01,71 min) nur um weniger als vier Sekunden (31:05,21 min). Wie schon vor vier Jahren in Berlin über 5.000 Meter bedeutete das Rang vier. Über diese Strecke ist in München ein weiterer Start anvisiert.

Zwischenzeitlich fast stehen blieb die zweite DLV-Athletin im Feld Alina Reh (SCC Berlin) und griff sich in die Magengegend. Unter dem Applaus des Heimpublikums setzte die 25-Jährige das Rennen fort und fand wieder besser in ihren Rhythmus. In 32:14,02 Minuten stand am Ende der achte Platz zu Buche.

Stimmen zum Wettbewerb

Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 31:05,21 min):
„Vor Heim-Publikum malt man sich das ein bisschen anders aus. Ich hatte zwei Ziele: Klar weiter vorne mitzulaufen und dann noch eine gute Zeit rauszubekommen. Aber das war dann leider nicht drin. Aber ich denke, dass ich trotzdem ein starkes Rennen gezeigt habe. Ich habe alles gegeben, was in mir war und jetzt freue mich aufs nächste Rennen. Das Training nach meiner Corona-Infektion hat gezeigt, dass ich eigentlich mehr drauf habe und wir haben mit einer deutlich schnelleren Zeit heute gerechnet – vielleicht so eine 30:30 oder 30:40. Aber man muss dann immer noch mal schauen, denn ein Rennen ist immer noch mal etwas Anderes. Und im Vergleich zu Tokio waren die Vorbereitungen schon besser, auch wenn ich das immer schwer einschätzen kann. Ich habe alles gegeben, auch wenn ich dachte, dass ich länger vorne mithalten kann und es hinten raus nicht so schwer wird. Wenn man die anderen dann erst einmal ziehen sieht und weiß, die Medaille ist weg, ist das schon erstmal hart. Aber ich konnte recht schnell schalten und meinen Rhythmus wiederfinden. Jetzt freue ich mich auf die 5.000 Meter und bin gespannt, wie das wird. Ich bin zuvor noch nie einen solchen Doppelstart gelaufen.“

Alina Reh (SCC Berlin; 32:14,02 min):
„Es war verdammt schwierig. Ich hatte Magenprobleme, wollte es aber zu Ende bringen. Weil ich weiß, es gibt viele Mädels, die sich wünschen, in München zu Hause laufen zu dürfen. Es waren auch so viele von mir daheim im Stadion. Aber es war nicht einfach, auch wenn ich mich zwischendurch ganz gut aufrappeln konnte. Die Probleme habe ich seit Eugene und probiere, das seither in den Griff zu bekommen, aber es klappt leider bisher noch nicht. Von den Beinen her fühle ich mich gut, aber der Bauch tut weh. Die gute Stimmung hat bestimmt auch dazu beigetragen, mich ins Ziel zu bringen. Die war echt der Hammer.“

 

EM 2022 München

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