| München 2022

EM Tag 5 | Karl Bebendorf belohnt sich mit Rang fünf

Mit Platz fünf hat sich Karl Bebendorf am Freitagabend für seinen energischen Auftritt bei der EM im 3.000-Meter-Hindernis-Finale belohnt. Niklas Buchholz wurde 14.
Nicolas Walter

Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898) hat einen engagierten Auftritt mit einem fünften Platz im 3.000-Meter-Hindernis-Finale belohnt. Der 26-Jährige lief am Freitagabend in 8:26,49 Minuten über die Ziellinie und verteidigte damit jene Position, die er über weite Teile des Rennens innehatte. „Es ist ein absoluter Wahnsinn. Dass in einem Sportlerleben einmal erleben zu dürfen, ist ganz großes Kino“, sagte er unmittelbar nach dem Rennen am Stadionmikrofon über die Atmosphäre im Olympiastadion.

Von Anfang an versteckte sich Karl Bebendorf nicht, sondern hielt sich im vorderen Teil des Teilnehmerfeldes auf. Eine Runde vor dem Gong lag er als Sechster im Rennen und arbeitete sich rund 300 Meter später sogar auf den Bronzerang nach vorne. Doch diese Position musste er kurz darauf wieder hergeben, sodass er die letzte Runde als Vierter bestritt. Bis zum Schluss sollte er sie nicht mehr abgeben.

Niklas Buchholz auf Rang 14 bei ersten internationalen Meisterschaften

Der zweite Deutsche Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch) wurde in 8:37,51 Minuten 14. und erkämpfte sich dabei auf den letzten Metern mit einem energischen Antritt noch einen Platz. Den Großteil des Rennens hatte der 24-Jährige mit dem Spanier Victor Ruiz am Ende des Feldes verbracht. Nach einiger Zeit mussten beide Athleten eine Lücke zu ihren Verfolgern reißen lassen, auf den letzten Metern fingen sie aber immerhin noch den Franzosen Louis Gilavert ab. Für Niklas Buchholz waren es die ersten internationalen Meisterschaften seiner Karriere.

Gold gewann der Finne Top Raitanen (8:21,80 min) vor den Italienern Ahmed Abdelwahed (8:22,35 min) und Osama Zoghlami (8:23,44 min).

Stimmen zum Wettbewerb

Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898; 8:26,49 min):
"Mein Trainer hat mir letztes Jahr im Herbst gesagt, wenn ich bei der EM nicht unter die ersten Sechs komme, dann hat es für ihn keinen Sinn mehr. Das klingt sehr hart, hat mich auch unter Druck gesetzt, aber soll verdeutlichen, wo der Anspruch liegt. Das habe ich unterstrichen und bin sehr froh darüber. In den letzten vier Tagen habe ich mich täglich zehn Stunden gedanklich mit diesem Rennen auseinandergesetzt. Ich habe mir alle möglichen Rennverläufe im Kopf durchgespielt und war soweit, dass ich mich schon auf den Medaillenplätzen gesehen habe. Man muss immer Träume haben und nach vorne schauen. Nach dem hervorragenden Vorlauf habe ich gesehen, dass einiges möglich ist. Jetzt war es leider so, dass in den letzten vier Runden schon deutlich von den Italienern aufs Gaspedal gedrückt wurde. So musste ich mich ziemlich zeitlich mit Zwischensprints auseinandersetzen. Da muss ich aber sagen, dass ich mit meiner Saisonbestzeit von 8:25 Minuten aus Eugene einfach nicht auf dem Niveau bin, eine 8:20 zu laufen. Schon gar nicht drei Tage nach dem Vorlauf. Das war meine erste Doppelbelastung, die ich jemals hatte. Das muss man auch sehen. Mit der Zeit habe ich meine stabile Leistung in diesem Jahr bestätigt und habe mich sehr gut in Europa verkauft. Ich bin quasi mit einem weinenden und einem lachenden Auge über die Ziellinie gelaufen."  

Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch; 8:37,51 min):
"Es war super aufregend vor so einer Kulisse zu laufen. Ich habe versucht hinterherzulaufen und die Hindernisse gut zu treffen. Es war etwas wilder heute, da war viel um einen herum, ich hatte nicht mehr die Kraft, aber es war trotzdem unglaublich schön. Es war eine neue Erfahrung. Ich war noch nie in so einem Feld, wo so viel gute Leute drin waren. Ohne das Publikum wäre es heute unendlich schwer geworden. Ich habe die ganze Zeit versucht dranzubleiben und das Publikum hat da wirklich geholfen. Sehr, sehr viele Freunde von mir sind am Dienstag gekommen in dem Glauben, dass es das dann war. Jetzt haben sich nochmal mehr von ihnen Karten geholt, sodass ich wieder einen super Fan-Block hatte, das war viel wert. Das Rennen war auch besonders, weil mein Trainer nach 35 Jahren Trainerdasein seine Karriere beendet. Umso bedeutsamer war es. Markus Mönius, vielen Dank!" 

EM 2022 München

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