| München 2022

EM Tag 7 | Zwei DLV-Athleten unter den Top Ten bei Crippas Favoritensieg

Am Ende jubelte doch der Favorit. Der Italiener Yemaneberhan Crippa hat sich am Sonntagabend im 10.000 Meter-Finale der Europameisterschaften von München nach einem überraschenden Rennverlauf durchgesetzt. Mit Nils Voigt und Samuel Fitwi liefen zwei DLV-Athleten unter die Top Ten.
Alexandra Dersch

26 Läufer, 25 Stadionrunden und mitten drin drei Deutsche. Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg),  Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel) und Nils Voigt (TV Wattenscheid 01) – für alle Drei war es eine EM-Premiere. Der Favorit jedoch war der Jahresschnellste Yemaneberhan Crippa aus Italien. Das Rennen begann standesgemäß für eine Meisterschaft, sprich einigermaßen gemächlich. An der Spitze belauerten sich die Favoriten auf die Medaillen Crippa, der Franzose Jimmy Gressier und auch die schnellen Briten. Aber eben auch der Norweger Zerei Kbrom Mezngi, den wohl keiner auf dem Zettel gehabt hatte.

Als nach knapp sieben Kilometern Crippa das Tempo sukzessive anzog, musste als einer der Ersten der Regensburger Filimon Abraham abreißen lassen. Gut mit dabei aber Voigt, der sich das Rennen klug eingeteilt hatte, und der Deutsche Crossmeister Fitwi.  Aber dann kam Zerei Kbrom Mezngi. Der Norweger, bis dato Platz zehn der europäischen Bestenliste, setzte knapp 1.000 Meter vor dem Ziel an zu einer Tempoverschärfung und riss gleich eine Lücke zwischen sich und dem großen Favoriten Crippa.

Nach Bronze nun Gold

Doch der EM-Dritte von Berlin blieb cool. Den Blick gen Boden gerichtet, im Vertrauen auf seine Stärke, ließ sich nicht nervös machen. Stück für Stück rückte er zu dem Norweger mit dem ergonomischen und so kraftsparenden Laufstil auf und setzte dann 300 Meter vor dem Ziel an zu einem unglaublich harten und langen Schlusssprint. Auf der Zielgerade rang er Zerei Kbrom Mezngi nieder und holte sich in 27:46,13 Minuten nach EM-Bronze über die 5.000 Meter nun seinen ersten großen Titel. Silber geht an Norwegen mit Zerei Kbrom Mezngi (27:46,94 min, PB) vor Yann Schrub aus Frankreich (27:47,13 min, PB).

Hinter diesem Trio kämpfte der Wattenscheider Voigt um eine gute Platzierung, knautschte, gab auf der Zielgerade noch einmal alles. Der Lohn: Platz acht in 28:02,19 Minuten. Direkt hinter ihm lief Samuel Fitwi Sibhatu in Bestzeit von 28:03,92 Minuten auf Platz neun. Filimon Abraham kam in 28:53,54 Minuten auf Platz 19 ins Ziel.

Stimmen zum Wettbewerb

Nils Voigt (TV Wattenscheid 01; 28:02,19 min):
„Ich habe das Beste aus mir und diesem Jahr rausgeholt. Aber ich hadere gerade noch etwas, denn ich hatte heute doch einige Schwierigkeiten. Ich hatte mir die Top Acht vorgenommen, das habe ich geschafft. Ich bin mit den 10.000 Metern noch nicht fertig, da geht noch mehr. Ich musste erstmal ins Rennen reinfinden, sie sind doch schnell angegangen, das kam mir zu Gute.“

Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel; 28:03,92 min):
„Ich bin Bestzeit gelaufen und bin sehr zufrieden. Ich war noch nie bei so einer Veranstaltung, bislang war ich nur im Cross im Nationaltrikot am Start. Das hier war schon etwas ganz anderes, sehr besonders, ich war doch sehr überwältigt. Ich wollte unter die Top Acht, aber ich bin nach meiner Verletzung erst wieder sieben Wochen im Training, dafür ist das top.“

EM 2022 München

 

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