| Diamond League Lausanne

Jakob Ingebrigtsen holt sich Spitzen-Position über 1.500 Meter zurück

Beim Diamond League-Meeting in Lausanne hat Jakob Ingebrigtsen am Freitagabend über 1.500 Meter die Zeit unterboten, der er sich bei der WM geschlagen geben musste. Francine Niyonsaba und Neeraj Chopra meldeten sich nach Verletzungen zurück an der Spitze.
Jan-Henner Reitze

Er ist auch weltweit der schnellste Läufer über 1.500 Meter. Das hat Ausnahmeläufer Jakob Ingebrigtsen am Freitag beim Diamond League-Meeting in Lausanne (Schweiz) demonstriert. Der Doppel-Europameister und Weltmeister über 5.000 Meter gewann über 1.500 Meter in 3:29,05 Minuten. Damit setzte er sich nicht nur wieder an die Spitze der Weltjahresbestenliste, sondern unterbot auch die Marke von 3:29,23 Minuten. Mit der hatte der Brite Jake Wightman dem Norweger bei der WM in Eugene (USA) dessen einzige Finalniederlage in diesem Sommer zugefügt.

„Na klar war ich in Eugene enttäuscht“, erklärte Jakob Ingebrigtsen. „Es gibt immer etwas, dass man besser machen kann und an dem man arbeiten kann. Für den Saisonabschluss und das kommende Jahr werde ich hart trainieren, um noch schneller zu werden und Rekorde zu brechen.“ In dem Rennen ein direktes Duell mit dem Weltmeister aus Großbritannien hatte es aber nicht gegeben.

Standesgemäß mit einer Zeit unter 53 Sekunden entschied die dreifach-Europameisterin über die Stadionrunde Femke Bol (Niederlande; 52,95 sec) das Rennen über 400 Meter Hürden der Frauen für sich. Über 200 Meter der Männer gelang das Weltmeister Noah Lyles (19,56 sec) vor seinem Landsmann und 400-Meter-Weltmeister Michael Norman (19,76 sec).

Francine Niyonsaba nach Pause wieder vorn

Über 3.000 Meter der Frauen meldete sich Francine Niyonsaba (Burundi), die verletztungsbedingt auf die WM verzichtet hatte, mit einem Sieg in 8:26,80 Minuten zurück. Quasi auf der Ziellinie fing sie noch die lange führende US-Amerikanerin Alicia Monson (8:26,81 min) ab. Es folgten die Kenianerin Beatrice Chebet (8:27,14 min) und Sifan Hassan (Niederlande; 8:28,28 min).

Nach ihrem traumhaften EM-Triumph über 5.000 Meter konnte Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) das hohe Tempo in der Schlussphase in Lausanne nicht mitgehen und die Kräfte gingen etwas aus. Die 25-Jährige lief in 8:45,36 Minuten als Zwölfte durchs Ziel.

Im Hochsprung reichte dem WM-Dritten Andriy Protsenko (Ukraine) eine Serie ohne Fehlversuche bis inklusive 2,24 Meter zum Sieg vor dem höhengleichen Weltmeister Mutaz Barshim (Katar). Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,20 m) belegte Platz sieben. Das DLV-Duo plant schon am Sonntag (28. August) bei den #TrueAthletes Classics in Leverkusen den nächsten Wettkampf.

Olympiasiegerin bezwingt Weltmeisterin über die Hürden

Nachdem der dritte Startversuch endlich geklappt hatte, warf sich Aleia Hobbs (USA; 10,87 sec) im Fotofinish des 100-Meter-Sprints knapp vor Shericka Jackson (Jamaika; 10,88 sec) und Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 10,89 sec) ins Ziel. Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah (Jamaika) musste nach einem Fehlstart zuschauen, die angekündigte Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) trat nicht an.

Der 22-Jährige Hürdensprinter Rasheed Broadbell (Jamaika; 12,99 sec) unterbot erstmals die Marke von 13 Sekunden und konnte noch Weltmeister Grant Holloway (USA; 13,11 sec) überholen, der hinter seinem Landsmann Trey Cunningham (13,10 sec) Dritter wurde.

Bei den Frauen besiegte Olympiasiegerin Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico; 12,34 sec) Weltmeisterin und Weltrekordlerin Tobi Amusan (Nigeria; 12,45 sec).

Auch Speerwurf-Olympiasieger Neeraj Chopra wieder fit

Der Olympiasieger und WM-Zweite im Speerwurf Neeraj Chopra (Indien) meldete sich mit 89,08 Metern zurück. Nach der WM hatte er angeschlagen pausiert. Der Olympia- und EM-Zweite Jakub Vadlejch (Tschechische Republik; 85,88 m) folgte auf Rang zwei. DLV-Speerwerfer waren keine am Start.

Dreisprung-Königin Yulimar Rojas (Venezuela) zauberte einen Versuch auf 15,31 Meter in die Grube. Bei den Männern lag das kubanische Duo aus Andy Diaz (17,67 m) und Hallen-Weltmeister Lazaro Martinez (17,50 m) vor dem mittlerweile für Spanien startberechtigten Jordan Diaz (17,44 m).

Ein schnelles 800-Meter-Rennen der Frauen, in dem Jackie Baumann für Tempo gesorgt hatte, nutzte Rénelle Lamote (Frankreich) für eine Steigerung ihrer Bestzeit auf 1:57,84 Minuten. Hinter der EM-Zweiten lief auch Allie Wilson (USA; 1:58,09 min) so schnell wie noch nie in ihrer Karriere. Beiden konnten die Olympia-Vierte Jemma Reekie (Grobritannien; 1:59,00 min) hinter sich lassen.

Im Stabhochsprung gelang der EM-Dritten Tina Sutej (Slowenien; 4,70 m) die Revanche gegen die finnische Europameisterin Wilma Murto, die mit 4,60 Metern diesmal Dritte wurde. Im Kugelstoßen lieferte Joe Kovacs (USA; 22,65 m) klar größere Weiten als Weltrekordler und Seriensieger Ryan Crouser (USA; 22,05 m) ab.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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