| Diamond League Brüssel

Mahuchikh meistert 2,05 Meter, Fraser-Pryce und Duplantis geschlagen

Beim Diamond League-Meeting in Brüssel hat Hochspringerin Yaroslava Mahuchikh am Freitag ihre Bestleistung auf 2,05 Meter gesteigert. Es gab zahlreiche weitere Top-Leistungen, wie die 12:45,71 Minuten des Kenianers Jacob Krop über 5.000 Meter. Sprinterin Shelly-Ann Fraser Pryce und Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis mussten sich nach Siegen in Serie wieder einmal geschlagen geben.
Jan-Henner Reitze

In schwierigen Zeiten für ihr Land sorgt Hochspringerin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) für Höchstleistungen und sportliche Schlagzeilen. Die erst 20-Jährige übersprang am Freitag beim Diamond League-Meeting in Brüssel (Belgien) mit 2,05 Metern eine so große Höhe wie noch nie in ihrer Karriere im Freien. Erst der neue Weltrekord von 2,10 Metern war zu hoch.

In der Halle hat die Europameisterin schon 2,06 Meter gemeistert. Im Freien haben jetzt weltweit in der Geschichte noch neun Athletinnen eine noch höhere Bestleistung stehen. In Brüssel folgten Weltmeisterin Eleanor Patterson und die Olympia-Zweite Nicola Olyslagers (beide Australien) mit jeweils 1,94 Metern mit deutlichem Abstand.

Armand Duplantis diesmal hinter Ernest Obiena

Auch ein Überflieger wie Armand Duplantis (Schweden) ist nicht unschlagbar. Diese menschliche Erkenntnis brachte der Stabhochsprung-Wettbewerb der Männer. Der Weltrekordler scheiterte dreimal an 5,91 Metern und wurde mit 5,81 Metern Zweiter. Zum ersten Mal in diesem Jahr verließ der Himmelsstürmer die Anlage damit nicht als Sieger. Seine letzte Niederlage datiert aus Lausanne (Schweiz) im August des vergangenen Jahres.

Das Kunststück den Seriensieger zu übertrumpfen, gelang dem WM-Dritten Ernest Obiena (Philippinen), der im dritten Versuch 5,91 Meter meisterte. Oleg Zernikel (ASV Landau) übersprang 5,61 Meter und wurde Siebter.

Feuerwerk an Top-Zeiten über 100 Meter mit und ohne Hürden

Auch über 100 Meter der Frauen gelang es Shericka Jackson (Jamaika; 10,73 sec) eine sonst auf Sieg programmierte Athletin hinter sich zu lassen. Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika; 10,74 sec) musste sich knapp geschlagen geben. Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste) folgte in 10,78 Sekunden.

Eine Reihe von Spitzenzeiten gab es ebenfalls über 100 Meter Hürden. Olympiasiegerin Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico) lief in 12,27 Sekunden die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere. Tia Jones (USA) steigerte sich dahinter auf 12,38 Sekunden. Kendra Harrison (USA) sprintete als Dritte 12,40 Sekunden, Britany Anderson (Jamaika) als Vierte 12,44 Sekunden.

Über Mittel- und Langstrecken purzeln die Bestzeiten

Hochkarätige Rennen gab es auch auf den Mittel- und Langstrecken. Der Weltmeister über 1.500 Meter und EM-Zweite über 800 Meter Jake Wightman (Großbritannien) bewies einmal mehr seine Topform in diesem Sommer. Über 800 Meter steigerte der 28-Jährige seine persönliche Bestzeit auf 1:43,65 Minuten und ließ nicht nur Djamel Sedjati (Algerien; 1:44,12 sec) hinter sich, sondern auch Weltmeister und Olympiasieger Emmanuel Korir (Kenia), der in ebenfalls 1:44,12 Minuten auf Rang drei gesetzt wurde.

Mit der Steigerung seiner 5.000-Meter-Bestzeit auf 12:45,71 Minuten verbesserte sich der Kenianer Jacob Krop von der neunten auf die sechste Position der ewigen Weltbestenliste. Grant Fisher (USA) blieb in 12:46,96 Minuten erstmals und das gleich mehr als deutlich unter der Marke von 13 Minuten, Nordamerika-Rekord. Nicholas Kipkorir (Kenia) belegte in 12:50,97 Minuten Rang drei. Dahinter stellten alle Athleten auf den Rängen vier bis zehn neue Bestleistungen und teilweise Landesrekorde auf.

Im 1.500-Meter-Rennen der Frauen blieben gleich sieben Athletinnen unter vier Minuten. Mit Landesrekord für Irland überraschend ganz nach vorn spurtete Ciara Mageean. Ihre 3:56,63 Minuten waren gleichzeitig die erste Zeit der EM-Zweiten unter vier Minuten überhaupt. Europameisterin Laura Muir (Großbritannien; 3:56,86 Minuten) musste sich mit Rang zwei zufrieden geben. Nur acht Hundertstel dahinter folgte die Äthiopierin Freweyni Hailu (3:56,94 min).

Constantin Preis wird immer schneller

Langhürdler Constantin Preis (VfL Sindelfingen) war verletzungsbedingt spät in die Saison eingestiegen und hatte das Finale bei der EM in München verpasst. Jetzt wird er immer schneller. Nach seiner Steigerung beim Sieg in Rovereto (Italien) am Dienstag (49,04 sec) blieb der 24-Jährige als Sechster (48,83 sec) erstmals in diesem Sommer unter 49 Sekunden. Vorne weg stürmte Weltmeister Alison dos Santos (Brasilien; 47,54 sec).

Im Speerwurf stellte die WM-Zweite Kara Winger (USA) mit 68,11 Metern einen Landesrekord auf. Im Alter von 36 Jahren übertraf die US-Athletin damit ihre aus dem Jahr 2010 stammende Bestleistung (66,67 m) und die US-Rekordmarke von Landsfrau Maggie Malone (67,40 m) aus dem vergangenen Jahr.

Über 3.000 Meter nahm das Wechselbad der Gefühle, das Lea Meyer (ASV Köln) in diesem Sommer erlebt, eine erneute Wendung. Nach dem schmerzhaften Sturz am Wassergraben bei der WM, einer folgenden Corona-Infektion, dem umjubelten Silber bei der EM mit deutlicher Bestzeit (9:15,35 min) folgte nun wieder ein Sturz. Die 24-Jährige beendete das Rennen nicht. Die erst 18-Jährige Kenianerin Jackline Chepkoech lief in 9:02,43 Minuten mit Bestzeit als Siegerin durchs Ziel, vor der WM-Zweiten Werkwuha Getachew (Äthiopien; 9:03,44 min).

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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