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Olympiasieger als Pacemaker: Jakob Ingebrigtsen gibt sich bei Berlin Track Night als Star zum Anfassen

Leichtathletik zum Anfassen gab es am vergangenen Wochenende bei der Berlin Track Night. Das Fazit der Veranstaltung fällt positiv aus.
pm/nw

Die Berlin Track Night versammelte am vergangenen Samstag unter dem Motto „Festival of Fast“ internationale Leichtathletik-Stars und lokale Amateursportler auf der blauen Bahn im Stadion Berlin-Lichterfelde. Der Ansatz: die Verknüpfung aus schnellen Läufen, viel Spaß, einem freshen DJ-Line-Up, gutem Essen und Tipps von der absoluten Weltspitze.

Im Programm waren drei verschiedene Disziplinen: 800 Meter, 1.500 Meter und 5.000 Meter – jeweils für Frauen und Männer. Dabei gab es sowohl einen schnelleren als auch einen langsameren Lauf, für alle, die sich auf der Bahn ausprobieren wollten.

Fast alle Läufe hatten sehr prominente Tempomacher. Ob die frischgebackene Weltmeisterin über 1.500 Meter Faith Kipyegon (Kenia) oder Jakob Ingebrigtsen (Norwegen), Olympiasieger über 1.500 Meter und Weltmeister über 5.000 Meter: Zahlreiche Nike-Profis waren nach Berlin gekommen, um am Ende ihrer Saison für die nicht ganz so schnellen Läuferinnen und Läufer einzuspringen – und diese zu ihren persönlichen Höchstleistungen zu pacen. Vor dem Start und im Ziel gab es für die Starter die Möglichkeit, mit der angereisten Lauf-Prominenz ins Gespräch zu kommen und viele Selfies zu machen.

Deutscher Meister Tim Holzapfel siegt über 800 Meter

Der Sieg über 800 Meter ging dabei an den diesjährigen Deutschen Meister Tim Holzapfel (Unterländer LG). Er setzte sich in neuer persönlicher Bestleistung von 1:49,09 Minuten gegen die Konkurrenz durch. Für das Tempo hatte Karl Bebendorf (Dresdner SC) gesorgt. Bebendorf ist viermaliger Deutscher Meister und EM-Fünfter über 3.000 Meter Hindernis.

Im 800-Meter-Rennen der Frauen setzte sich zunächst Keely Hodgkinson (Großbritannien) als Tempomacherin an die Spitze. Die aktuelle Europameisterin sowie Olympiazweite von Tokio 2021 stieg nach einer Runde aus, der Sieg ging an die Berlinerin Luna Udelhoven, die für den Veranstalter Berlin Track Club am Start war. Ihre Zeit: 2:13,55 Minuten.

Luna Udelhoven stand wenig später erneut auf der Bahn: Als Pacerin für das Rennen der Frauen über 1.500 Meter. Dort ging der Sieg an Nele Weßel (Eintracht Frankfurt) in 4:19,61 Minuten. Das schnellere der beiden Rennen über 1.500 Meter der Männer ging an ihren Vereinskollegen Samuel Blake in 3:43,20 Minuten.

Highlight durch Faith Kipyegon und Jakob Ingebrigtsen

Für ein weiteres Highlight im Stadion sorgten später am Abend Faith Kipyegon und Jakob Ingebrigtsen. Beide übernahmen die Tempoarbeit im jeweiligen Lauf über 5.000 Meter – und wurden dafür vom Publikum gefeiert. Die Olympiasiegerin von Tokio und Weltmeisterin von Eugene Kipyegon hatte sichtlich Freude, das Feld 3.000 Meter lang anzuführen, bevor sie ausstieg.

Der Sieg über 5.000 Meter ging schließlich an Livia Eggler (Team Berlin Triathlon) in 17:02,44 Minuten. Die Führungsarbeit im 5.000-Meter-Lauf der Männer übernahm der aktuelle Europameister über diese Distanz – Jakob Ingebrigsten aus Norwegen. 4.900 Meter lang rannte er an der Spitze - und verhalf damit dem Tschechen Martin Zajic als Sieger des Rennens zu einer neuen persönlichen Bestzeit von 14:04,75 Minuten.

Europameisterin Konstanze Klosterhalfen gibt Startschuss

5.000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) griff zwar auf der Bahn nicht ins Geschehen ein, dafür aber zur Startpistole. Und war am Rande der Rennen natürlich eine begehrte Gesprächspartnerin, die für alle Selfie-Anfragen und Tipps zum Wettkampf zur Verfügung stand.

Bei der Berlin Track Night standen nicht nur die schnellen Rennen im Fokus. Bei den langsameren Läufen mit hippen Namen wie „Beyond Fast Berlin“ oder “Crown of Berlin” hatten alle Athletinnen und Athleten eine Chance, sich auf der Bahn auszuprobieren und Stadionluft zu schnuppern. Dabei mussten sie weder Spikes tragen noch eine bestimmte Bestzeit vorweisen, um starten zu dürfen. Behandelt wurden die Starter genauso professionell wie die schnelleren Läufer. Aufruf im Callroom, prominente Pacer, Zeitmessung und Einlauf der Schnellsten durchs Zielband inklusive.

Als beliebteste Distanz erwiesen sich die 800 Meter: Hier gab es insgesamt sogar drei Männer-Rennen. Auch in den langsameren Läufen im Programm der Track Night engagierten sich Weltklasseathleten als Pacer. Über 800 Meter waren die Lokalmatadorin Caterina Granz aus Berlin und der Norweger Filip Ingebrigtsen im Einsatz. Das langsamere Rennen über 5.000 Meter wiederum führte der Australier Stewart McSweyn an.

„Eine Promotion für den Laufsport“

„Die gute Stimmung und die gemeinsame Begeisterung für das Laufen hat es für alle sehr familiär gemacht“, sagte der 800-Meter-Sieger Tim Holzapfel. „Weltklasse-Athleten als Pacemaker zu arrangieren, finde ich sowohl für Läufer als auch für Zuschauer eine super Idee. Das Event war eine tolle Promotion für den Laufsport.“ Der 25-Jährige ist sich sicher: „So kann man die Leute für den Laufsport begeistern.“

Den Laufsport voranbringen und cool machen – das ist auch der Wunsch des Berlin Track Clubs (BTC). Der Verein hat sich Nike ins Boot geholt, um das einmalige Event zu organisieren. „Die Track Night soll auch als Inspiration für andere Rennen dienen“, sagte Björn Menges, Mitbegründer des BTC, selbstbewusst nach dem Abend. „Eine Vision bei der Gründung vom BTC war es immer, die Lücke zwischen Profi-Athleten und Community-Athleten zu schließen“, so Menges. „Das haben wir heute auf jeden Fall abgeliefert.“

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