| DM Senioren Erding

Je fünf Meistertitel für Tatjana Schilling und Jennifer Gartmann

In Erding fanden am vergangenen Wochenende die Deutschen Seniorenmeisterschaften statt. Tatjana Schilling und Jennifer Gartmann ragten dabei mit je fünf Titeln heraus.
David Deister

Bei den Deutschen Meisterschaften, die am Wochenende im oberbayerischen Erding stattfanden, sorgte Klemens Wittig (LC Rapid Dortmund) in der Altersklasse M85 über die 1.500 Meter in 6:55,96 Minuten für eine neue deutsche Bestleistung, die bisherige von Werner Beecker (LC Wuppertal) aus dem Jahr 2017 unterbot er damit deutlich (7:12,43 min).

Zudem wurde eine deutsche Bestleistung eingestellt: Jennifer Gartmann (LG Westerwald) setzte sich in der W45 über 80 Meter Hürden eindrucksvoll vom Feld ab und stürmte schließlich in 11,82 Sekunden über die Ziellinie. Damit hält sie jetzt gemeinsam mit Annette Funck (Hannover 96) die W45-Bestmarke, die letztere am 3. Juli dieses Jahres in Scheeßel aufstellte.

Trotz teilweise widriger Bedingungen bei Temperaturen um zehn Grad und feucht-nassen Bedingungen sorgte mit dem TSV Erding ein engagierter Gastgeber, die Verantwortlichen im Bezirk Oberbayern und der Bayerische Leichtathletikverband für optimale Rahmenbedingungen im Sepp-Brenninger-Stadion. Gemeldet waren 836 Athletinnen und Athleten.

Tatjana Schilling in der W50 Maß aller Dinge

In der W50 war abermals Tatjana Schilling (TSV 1850/09 Korbach) das Maß aller Dinge und holte sich fünf Meistertitel. Im 200 Meter-Sprint siegte sie in 26,92 Sekunden, im Weitsprung schaffte sie 5,22 Meter, beim Hochsprung 1,49 Meter und über 80 Meter-Hürden lief sie 13,12 Sekunden. Noch dazu schrammte sie bei ihrem Gewinn über die 400 Meter lediglich um elf Hundertstel in 59,56 Sekunden an der bestehenden deutschen Bestleistung von Barbara Gähling (LT DSHS Köln) vorbei. In einem innerhessischen Duell brachte es schließlich Yvonne Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim) zur Meisterschaft. Die bis dato mit 12,53 Metern führende Tatjana Schilling konterte Steinfurth im vierten Durchgang mit einem 12,60 Meter-Stoß.

Auch Jennifer Gartmann (W45) zeigte sich zum Saisonende in Bestform. Neben ihrer 80 Meter-Hürden-Leistung war sie in 13,00 Sekunden altersklassenübergreifend schnellste 100-Meter-Sprinterin des Tages, gewann über die halbe Stadionrunde in 26,79 Sekunden und sprang 5,25 Meter weit, während im Hochsprung übersprungene 1,42 Meter für Titel Nummer fünf reichten.

Vierfache Meisterinnen und Meister

Zu jeweils vier Meisterschaften brachten es Springerin Petra Herrmann (W60; SG Vorwärts Frankenberg), Sprinterin Ulrike Hiltscher (W70; LG Neiße) sowie die Wurfspezialisten Ingrid Holzknecht (W80; LG Elmshorn) und Lothar Huchthausen (M85; SV Rot-Weiß 1868 Arneburg e.V.).

Petra Herrmann bestimmte das Geschehen in den Sprungwettbewerben. Im Hochsprung überquerte sie 1,30 Meter und im Stabhochsprung 2,00 Meter, während sie 4,15 Meter im Weitsprung und 9,20 Meter im Dreisprung erzielte. Keine war in der W70 schneller als Ulrike Hiltscher. Für sie wurden im Kurzsprint 15,85 Sekunden, über die doppelte Distanz 34,04 Sekunden und über die Stadionrunde 82,13 Sekunden gestoppt. 3,43 Meter im Weitsprung bedeuteten Titel Nummer vier.

Ingrid Holzknecht (W80) setzte sich im Kugelstoßen mit 8,00 Meter durch, schaffte 21,44 Meter mit dem 750-Gramm-Diskus und 17,06 Meter mit dem 400-Gramm-Speer, während im Hammerwurf mit dem 2-Kilo-Gerät am Ende herausragende 26,63 Meter zu Buche standen.

Lothar Huchthausen wird Favoritenrolle gerecht

Auch Lothar Huchthausen (M85) wurde seiner Favoritenrolle gerecht und kam dabei nah an die eigenen persönlichen Bestleistungen heran. Für den Stoß mit der Kugel wurden für ihn 10,46 Meter gemessen. Der Diskus schlug nach 25,25 Metern und der Hammer nach 33,53 Metern ein, während der Speer 32,64 Meter weit flog.

Olga Köppen (W40; LG Lüneburg) krönte sich über die einfache und doppelte Stadionrunde (59,71 Sek. und 2:23,99 min.) sowie über die 1.500-Meter-Distanz (4:56,16 min) zur dreifachen Deutschen Meisterin. Über eben diese Strecken glänzte auch Gabriele Rost-Brasholz (W75; LG Bremen-Nord), die in 105,11 Sekunden, 3:49,91 Minuten sowie 7:40,13 Minuten gewann.

Bei den Frauen überzeugte auch Brigitte Heidrich (LG Kreis Verden). Über die 200 Meter dominierte sie in der W60 in 30,08 Sekunden und über die 400 Meter in 69,37 Sekunden.

Mehrere Sprint-Triples bei den Männern

Bei den Sprint-Männern gab in der M65 für die Mitkonkurrenten kein Vorbeikommen an Gerhard Zorn (TSV Vaterstetten), dem 12,75 Sekunden über die 100 Meter, 25,90 Sekunden über die 200 Meter und beeindruckende 58,91 Sekunden über die Stadionrunde gelangen. 14,79 – 30,61 – 73,85 Sekunden – in der M75 gingen sämtliche Sprinttitel an Friedhelm Adorf von der LG Rhein-Wied. So auch an Günter Linke (SV IGL Schöneiche) in der M85, der mit jeweils deutlichem Vorsprung das Ziel erreichte (17,96, 39,02 und 100,28 sec).

Bemerkenswert war auch die Leistung von Alfred Achtelik (FC Nordkirchen), der mit meisterlichen 3,62 Metern die Stabhochsprungkonkurrenz in der M60 für sich entschied.

Leichtathletik für die ganze Familie

Wettkampfleichtathletik als Mehrgenerationen-Projekt? In Sachen Medaillenbilanz machten in Erding abermals zwei Familien von sich reden. So trugen sich „die Rittes aus Nordrhein-Westfalen“ und „die Herrmanns aus Sachsen“ gleich mehrfach in die Siegerlisten ein.

So gingen schließlich vier Stabhochsprungtitel an die für LAV Bayer Uerdingen/Dormagen startenden und in Moers wohnenden Rittes: an Ute (W70), Christina (W40), Wolfgang (M65) sowie Thomas und Timo (beide M40).
Mit Petra (W60), Bianka (W40), Matti (M35) und Lutz (M60), vornehmlich in den Sprungdisziplinen zuhause, sammelte Familie Herrmann mit vier ersten und fünf zweiten Plätzen sowie einmal Platz drei gleich zehn vordere Platzierungen auf dem begehrten Siegertreppchen.

Die Ergebnisse finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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