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Hendrik Pfeiffer startet im „Big Apple“ – dritter Marathon in sieben Monaten

Erst Hannover, dann München und bald New York. Hendrik Pfeiffer wird Anfang November seinen dritten Marathon innerhalb von sieben Monaten absolvieren. Mit einem Aufenthalt im Höhenhaus in Herxheim möchte sich der 29-Jährige auf das Rennen im „Big Apple“ vorbereiten.
Ulrich Hörnemann

„Big Apple“, Spitzname der US-amerikanischen Metropole, ist alljährlich Schauplatz des größten Marathons der Welt. 2019, noch vor Corona, waren 54.205 Aktive auf den Beinen. Das ist Rekord! „In New York City war ich noch nie, nur auf dem Airport“, erzählt Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01), „zur Durchreise, wenn wir zum Höhentraining nach Flagstaff geflogen sind.“ Auch für ihn, den Globetrotter, der in zahlreichen Ländern zu Gast war, ist der Start bei diesem Klassiker eine Premiere „Das wird mega-cool! New York war immer ein Traum. Ich hoffe, das wird die Krönung einer fantastischen Saison.“

Einer seiner Sponsoren hat die Teilnahme für das Rennen am 6. November ermöglicht. „Ich schließe mich einer Reisegruppe an, die aus Läufern und Läuferinnen besteht, die ebenfalls in New York mitmachen. Es wird für alle garantiert ein tolles Erlebnis“, berichtet er. Seine Freundin Esther Jacobitz (ASC Köln), Neunte der Deutschen Meisterschaften über 1.500 Meter, mit der er derzeit in Köln auf Wohnungssuche ist, wird ihn begleiten.

Nach den Europameisterschaften in München, die für das deutsche Marathon-Sextett mit der Silbermedaille in der Teamwertung überaus erfolgreich endeten, nahm sich das Paar eine Auszeit in Griechenland. Auf der nördlichen Sporaden-Insel Skopelos machten sie zwei Wochen eine Mischung aus Urlaub und Trainingslager. „Dort habe ich weiter durchtrainiert, denn ich wollte nicht zu viel von meiner Form verlieren“, blickt er zurück. In seinem Gedanken kochten bereits Pläne für „einen schönen Herbstmarathon“, wie er lachend bemerkt. „Ausgebrannt war ich kein bisschen, trotz der beiden Rennen.“ Im April wurde er in Hannover Deutscher Meister in 2:10:59 Stunden, in München hatte er Rang 24 in 2:16:04 Stunden belegt. „Du bist nicht müde, habe ich mir gedacht, da ist noch was im Tank.“

Vorbereitung in Herxheim

Auch in Übersee möchte er sich nun so teuer wie möglich verkaufen. Es wird sein dritter Marathon innerhalb von sieben Monaten sein. „Das wird verdammt schwer, ein absolutes Weltklasse-Feld ist dort gemeldet. Der schwächste Elite-Läufer hat 2:11:30 Stunden stehen“, weiß Hendrik Pfeiffer. Seine persönliche Bestleistung steht bei 2:10:18 Stunden, erzielt in Sevilla (Spanien) 2020. „Die Zeit spielt diesmal keine Rolle, denn die Strecke ist sehr wellig und nicht besonders schnell.“ Ihn reizt vielmehr die Platzierung. „Ich habe den Kaderstatus und kann deshalb frei und ohne Druck laufen. Mit meiner Bestzeit bin ich bloß Außenseiter. Dennoch werde ich versuchen, möglichst lange an den Spitzenläufern dranzubleiben, und wer weiß: Vielleicht kann ich für eine Überraschung sorgen“, erzählt er.

Rund zwei Monate bleiben ihm bis zum Start. „Das muss reichen.“ Ein Trainingslager mit wochenlangem Aufenthalt im Ausland, wie in der ersten Saisonhälfte, schied für den 29-Jährigen von vornherein aus. „Ich werde mich unter anderem bei Johannes Eisinger in Herxheim vorbereiten“, erläutert er den Zeitrahmen. Eisinger ist Geschäftsführer eines Gesundheits- und Rehazentrums, in dem seit diesem Jahr das erste Höhenhaus Deutschlands integriert ist.

In vier Doppelzimmern sowie auf einer eigenen Trainingsfläche können dort Ausdauer-Athleten verschiedene Höhen – bis maximal 5.000 Höhenmeter – simulieren. Jeder Wohn- und Trainingsbereich ist luftdicht versiegelt und kann auf das gewünschte Höhenlevel eingestellt werden. Durch das simulierte Höhentraining sollen Ausdauersportler mehr rote Blutkörperchen bilden, um leistungsfähiger zu sein. Höhentrainingsreize, für die Athletinnen und Athleten bisher nach Iten, Flagstaff oder St. Moritz reisen mussten, können somit in Deutschland absolviert werden. Auch Hendrik Pfeiffer möchte das Höhenhaus im Vorfeld seines New York-Marathons nun erstmals testen.

Tempomacher in Köln beim Abschied von Tobias Blum

Der angehende Journalist, der an der TU Dortmund studiert, ist aktuell ein gefragter Mann und häufig unterwegs. „Beim Münster-Marathon sollte ich den Startschuss geben“, erklärt er, „ich musste leider absagen, weil ich am selben Tag in Korschenbroich gestartet bin.“ Dort wurde er beim 10-Kilometer-Straßenlauf in 29:42 Minuten Sechster.

„Und in Köln bin ich demnächst als Hase vorgesehen.“ Bis zum Halbmarathon oder Kilometer 30 soll er Tempo machen und die Spitze zu einer flotten Endzeit führen. „Tobias Blum, ein langjähriger Weggefährte von mir, wird dort seinen letzten Wettkampf bestreiten. Ich werde ihn in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschieden“, erzählt er. Davon ist Hendrik Pfeiffer selbst noch weit entfernt. Denn er steckt auch weiter voller Ziele. New York ist eines davon.

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