| Sindelfingen

Lisa Mayer auf Anhieb mit EM-Norm

Starke Sprints von Lisa Mayer und Kevin Kranz, ein hochklassiger Kugelstoß-Wettbewerb, Talente in guter Form und der Abschied eines Lokalmatadoren: Das Stadtwerke Hallen-Meeting in Sindelfingen hatte am Samstag einiges zu bieten.
Holger Schmidt

Mit 7,22 Sekunden über 60 Meter setzte Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) am Samstag den sportlichen Glanzpunkt beim Sindelfinger Hallenmeeting. Gleich beim ersten Hallenstart unterbot die 4x100-Meter-Europameisterin damit die Norm (7,24 sec) für die Hallen-Europameisterschaften Anfang März in Istanbul. „Ich bin sehr zufrieden“, strahlte die 26-Jährige.

Ziel sei eine 20er-Zeit gewesen. Diese Vorgabe erfüllte sie mit 7,25 Sekunden bereits im Vorlauf. Im Finale eine gute Stunde später motivierte sie zusätzlich der Druck von hinten durch ihre Vereinskameradin Antonia Dellert und die Schweizerin Riccarda Dietsche, die mit 7,40 und 7,45 Sekunden ebenfalls ansprechende Zeiten ablieferten. Klar vorne jedoch erneut Lisa Mayer, die nun am kommenden Freitag (27. Januar) beim Init Indoor Meeting in Karlsruhe eine weitere Duftmarke setzen will.

Die Marke für Istanbul noch nicht ganz erreichte im Sindelfinger Glaspalast Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar). Mit 6,66 Sekunden schon sehr nah dran war er im Vorlauf. Im Finale jedoch haderte er etwas mit den flachen Startblöcken. „Ich hatte Angst, dass ich hinten rausfliege“, berichtete der mehrfache Deutsche Hallenmeister. Die Befürchtung erfüllte sich zum Glück nicht, aber die insgeheim erhoffte noch schnellere Zeit blieb mit 6,70 Sekunden aus. Vor Teamkollege Yanic Berthes (6,77 sec) kam Enrico Güntert (TV Engen) mit 6,73 Sekunden Kevin Kranz am nächsten.

Zwei Kugelstoßer über 19 Meter

Besonders stimmungsvoll aus Sicht des gastgebenden VfL Sindelfingen waren die beiden Kugelstoß-Wettbewerbe. Bei den Männern applaudierte das zehnköpfige Feld mit vier DM-Finalisten vor dem Wettkampf noch einmal seinem Kollegen Tobias Dahm. Der ehemalige Deutsche Hallenmeister und Olympia-Teilnehmer von 2016 beendete 2022 die Wettkampf-Karriere und wurde von seinem Verein jetzt auch offiziell in den sportlichen Ruhestand verabschiedet.

Im anschließenden Wettbewerb sahen er und die begeisterten Zuschauer dann gleich zwei Athleten jenseits der 19 Meter. Von Simon Bayer (VfL Sindelfingen) konnte das mit einer Serie von 19,15, 19,33 und 19,55 Metern, erzielt im fünften Versuch, erwartet werden. Auch wenn der letztjährige Deutsche Vizemeister nach zweiwöchigem Trainingslager einschränkte: „Ich war noch nie so kaputt vor einem Wettkampf.“

Eher überraschend war dagegen der zweite Platz von Tizian Lauria (VfL Sindelfingen). Letztes Jahr noch Jugendlicher und mit der 7,26-Kilo-Kugel bei 18,54 Metern notiert, war diese Marke schon nach Durchgang zwei, als der 19-Jährige 18,77 Meter erzielte, Makulatur. Nach zwei Ungültigen kamen 18,89 und 19,02 Meter oben drauf und machten die Freude des U20-WM-Dritten von 2022 perfekt. „Ich bin super zufrieden“, konnte Lauria, der momentan mitten in den Abschlussprüfungen seiner Polizeiausbildung steckt, nur noch grinsen.

Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen; 18,64 m), der Schweizer Stefan Wieland (18,50 m) und Silas Ristl (LAC Essingen; 18,49 m) rundeten das gute Gesamtergebnis ab. Das galt mit Einschränkungen auch für die Frauen, wo Lea Riedel (VfL Sindelfingen) mit 17,61 Metern nur um wenig mehr als 20 Zentimeter unter ihrer Freiluftbestleistung blieb. Gefordert wurde die Lokalmatadorin von Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim), die nach 17,20 Metern im dritten Versuch dann allerdings dreimal die rote Fahne vom Kampfgericht sah.

Ansprechende Sprünge und Mittelstrecken

Für die Spitzenleistung im Hochsprung sorgte mit 1,86 Metern die Jugendliche Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim). Nur hauchdünn verpasste die letztjährige U18-Vize-Europameisterin im dritten Versuch 1,90 Meter. Im Stabhochsprung der Frauen zeigte sich Anjuli Knäsche (LG Leinfelden-Echterdingen) mit 4,35 Metern früh im Jahr in guter Form.

Über 1.500 Meter der Männer gewann Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald) in ausgezeichneten 3:42,16 Minuten vor Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf; 3:44,28 min) und dem Dänen Andreas Lindgreen (3:44,73 min). In der weiblichen Konkurrenz hatten U20-Athleten Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) und Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen) nach glänzenden 4:18,94 bzw. 4:20,47 Minuten mehr als zehn Sekunden Vorsprung auf die übrigen 30 Mitläuferinnen.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024