| Nordhausen-Indoor

Sara Gambetta siegt bei Neuauflage

Die besten deutschen Kugelstoßerinnen und Kugelstoßer trafen sich am Samstag zur Neuauflage des Kugelstoßmeetings „Nordhausen-Indoor“ in der Wiedigsburghalle und boten einen ersten Vorgeschmack auf die Deutschen Hallenmeisterschaften der Aktiven und Jugend. Herausragende Athleten waren der Luxemburger Bob Bertemes, Para-Athlet Yannis Fischer sowie die Nachwuchstalente Lukas Schober und Nina Ndubuisi. Bei den Frauen überzeugte Sara Gambetta. Ihre Starts mussten Katharina Maisch und Niko Kappel verletzungsbedingt absagen.
Sandra Arm

Das Kugelstoßmeeting „Nordhausen-Indoor“ feierte am Samstag vor 1.230 Zuschauern eine stimmungsvolle Kugelstoß-Party mit den besten deutschen Kugelstoßerinnen und Kugelstoßern, hoffnungsvollen DLV-Talenten und starken Gästen aus dem Ausland. Als Höhepunkt setzten die Kugelstoßerinnen den goldenen Schlusspunkt. Eine fehlte: Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge), die aber als moralische Unterstützung ihre Disziplinkolleginnen in Nordhausen anfeuerte und gemeinsam mit der früheren Langstrecklerin Denise Krebs den Livestream des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) kommentierte. „Beim Schocken im Training habe ich mir einen kleinen Muskelfaserriss im Bauch zugezogen. Ich werde am Montag wieder locker ins Training einsteigen“, erklärte sie ihre Zuschauerrolle.

Die EM-Fünfte und -Sechste Sara Gambetta (SV Halle) und Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) standen nun als DLV-Duo im Fokus. Nach ihrem Saisondebüt am Vortag in Karlsruhe knüpfte Sara Gambetta an ihre gestrige Leistung an. Sie gewann mit 18,55 Metern. „Ich weiß, dass ich weiter stoßen kann. Ich denke, dass ich heute im Ring zu viel nachgedacht habe. Ich wollte die technischen Unsauberkeiten beseitigen, und wenn man dann zu viel nachdenkt, dann klappt das bekanntlich nicht. Ich bin dennoch froh, dass die Kugel zweimal in Richtung 18,50 Meter geflogen ist. Jetzt gilt es im Training an ein, zwei Stellschrauben zu arbeiten, damit es dann in Richtung Hallen-DM besser wird“, resümierte die 29-Jährige.

Ebenfalls in Karlsruhe war Julia Ritter in ihre Hallensaison eingestiegen. In Nordhausen steigerte sich die 24-Jährige auf 17,95 Meter. Zufrieden war sie aber nicht. „Die Leistung war besser als gestern, aber technisch treffe ich noch keine Kugel. Ich hoffe, dass das mit dem Trainingslager zu tun hat und ich daher noch nicht ganz so frisch war. Nun hoffe ich, dass es nächste Woche im Rochlitz besser aussieht.“ In dieser Konkurrenz startete zudem Para-Kugelstoßer Yannis Fischer (VfB Stuttgart 1893), der den deutschen Hallenrekord in der Startklasse F40 auf 10,54 Meter steigerte. Nicht am Start war Niko Kappel wegen anhaltender Ellenbogen-Probleme.

Simon Bayer pirscht sich an 20 Meter heran

Bei den Männern dominierten zwei ausländische Gäste die Konkurrenz: Der Luxemburger Bob Bertemes zeigte die einzigen Stöße über die 20-Meter-Marke. In der dritten Runde standen 20,24 Meter im Protokoll, im vierten Durchgang steigerte er sich auf 20,58 Meter. Dahinter platzierte sich der Ire Eric Favors, der mit 19,92 Meter die 20-Meter-Marke nur knapp verpasste. Als U18-Talent stieg Simon Bayer (VfL Sindelfingen) vor zehn Jahren bei der letzten Auflage des alten Meetings in den Nordhäuser Ring, nun kehrte er als Aktiver bei der Neuauflage zurück. „Das war eine super Atmosphäre. Einfach mega.“

Als Dritter beendete er seinen dritten Saisonwettkampf. Peu à peu näherte sich der 27-Jährige dabei mit 19,87 Metern den 20 Metern. „Ich habe definitiv noch Rost auf meinen Knochen und bin einfach noch nicht 100-prozentig im Wettkampfgeschehen drin. Insbesondere was die Routine betrifft und das Timing im Wettkampf“, sagte der EM-Elfte, der dennoch mit einem positiven Gefühl die Rolandstadt wieder verließ: „Ich merke aber, dass es läuft. Beim Einstoßen gingen ein paar Stöße über 20 Meter. Ich denke, dass demnächst eine große Weite rauskommt.“ Vielleicht schon am morgigen Sonntag, wenn er bei den baden-württembergischen Hallen-Meisterschaften in den Ring steigt.

Nachwuchs in Topform

Bestens aufgelegt präsentierten sich die Nachwuchstalente: Der erste Sieger der Nordhäuser Neuauflage hieß Lukas Schober (SG Weißig 1861), der mit neuer deutschen Hallen-Jahresbestleistung von 19,39 Metern die U20-Konkurrenz vor Lasse Schulz (TV Plieningen; 18,77 m) und Georg Harpf (LG Stadtwerke München; 18,25 m) für sich entschied. Mächtig beeindruckt zeigte er sich von der Größe der Halle für solch ein Spezialmeeting.

„Beim Einstoßen hatte ich ein paar Schwierigkeiten reinzukommen. Ich kannte bisher nur Rochlitz, die Halle ist aber viel kleiner. Für mich war das in dem Maßstab etwas ganz Neues. Für den heutigen Tag war ich mit der Weite durchaus zufrieden“, sagte der Vierte der U20-WM. Die U23-Konkurrenz gewann Steven Richter (LV 90 Erzgebirge; 18,29 m).

Bei ihrem Heimspiel glänzte Chantal Rimke (LC Jena) in der U20-Konkurrenz mit einer neuen Hallen-Bestleistung von 15,03 Metern – gepusht vom überragenden Heimpublikum. Sie wurde Zweite. „Der Anteil an dieser Weite liegt zur Hälfte beim Publikum. Ich mag es sonst eigentlich nicht so, wenn das so laut ist. Aber ich bin trotzdem in meinem Fokus geblieben“, sagte die 17-Jährige nach ihrem Wettkampf. Mit nur einem gültigen Versuch siegte Nina Ndubuisi (SG Schorndorf) mit 16,89 Metern. Den Sieg in der U23 holte sich Jaqueline Gippner (SC Potsdam; 15,54 m).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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