Weitere Highlights vom Wochenende und Landesmeisterschaften im Überblick

Bei den Landesmeisterschaften von Baden-Württemberg, Hessen und Westfalen haben die DLV-Athletinnen und Athleten für einige gute Resultate gesorgt. Gleich zwei Siegerinnen gab es beim Hochsprung-Meeting in Unna.

Vanessa Grimm mit gelungenem Comeback

Die Olympia-Teilnehmerin im Siebenkampf Vanessa Grimm hat sich am Samstag mit vielversprechenden Leistungen im Wettkampf-Zirkus zurückgemeldet. Beim Wiedereinstieg nach ihrem Kreuzbandteilriss, der sie im vergangenen Jahr die WM- und EM-Teilnahme kostete, stellte die Allrounderin vom Königsteiner LV im 60-Meter-Vorlauf eine neue Bestzeit (7,86 sec) auf. Im Semifinale ließ sie 7,92 Sekunden folgen. Anschließend demonstrierte sie einmal mehr ihre Stärke im Ring: 14,39 Meter im Kugelstoßen brachten der 25-Jährigen, die im Freien die 15 Meter schon übertroffen hat, den deutlichen Sieg ein.

In der U18-Konkurrenz beeindruckte eine neue Vereinskollegin von Vanessa Grimm: Die U18-Vize-Europameisterin über 800 Meter Jana Becker, die zum Jahresbeginn von der LG Wettenberg zum Königsteiner LV gewechselt war, legte über 400 Meter 55,67 Sekunden auf die Bahn und war damit auch schneller als die Starterinnen bei den Aktiven. Am Sonntag triumphierte sie auch über 800 Meter in 2:10,64 Minuten.

Simon Bayer setzt 19-Meter-Serie fort

Einen Tag nach dem Meeting in Nordhausen und einer fünfstündigen Heimreise fuhr Kugelstoßer Simon Bayer (VfL Sindelfingen) in heimischer Halle wieder einen Sieg ein. Am Sonntag musste er sich mit 19,49 Meter als bestem Versuch einer konstanten Serie zufrieden geben. Im Stabhochsprung bestätigte die Deutsche Meisterin Anjuli Knäsche (LG Leinfelden-Echterdingen) mit kurzem Anlauf ihre Jahresbestleistung von 4,35 Meter. Bemerkenswert war außerdem der 1.500-Meter-Lauf der Männer, wo hinter Favorit Jens Mergenthaler (3:47,23 min) Timo Benitz (3:48,95 min; beide LG farbtex Nordschwarzwald) zeigte, dass er die Lust am Laufen noch lange nicht verloren hat.

Der Mannheimer Patrick Domogala sicherte sich in 21,77 Sekunden den Einzeltitel über 200 Meter. Im 60-Meter-Hürdensprint war Vereinskamerad Yannick Spissinger mit 7,89 Sekunden eine Klasse für sich. Bei den Frauen musste 200-Meter-Favoritin Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) kurzfristig krankheitsbedingt passen. So jubelte Vereinskollegin Pia Ringhoffer nach dem 60-Meter-Sieg (7,45 sec) auch über den Triumph auf der Hallenrunde (24,66 sec).

Außerdem gewannen Pia Ringhoffer, Lisa Sophie Hartmann, Hanna Render und Melanie Böhm in 1:38,27 Minute die 4 x 200-Meter-Staffel. Bei den Männern rannte das Quartett der MTG Mannheim mit Robin Ganter, Patrick Domogala, Timo Lange und Jonas Kriesamer mit 1:26,17 Minute den anderen Mannschaften auf und davon. Holger Schmidt/svs

Titel für Marius Probst und Brenda Cataria-Byll

Beim dritten Teil der westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund behauptete sich am Samstag der Titelfavorit auf der 1.500-Meter-Strecke: Marius Probst (TV Wattenscheid 01) setzte sich in 3:44,53 Minuten ungefährdet durch. „Da steckt natürlich noch wesentlich mehr für mich drin, denn ich habe vor dem Rennen sechs Stunden im Hörsaal gesessen. Dadurch hatte ich ganz schön schwere Beine,“ berichtete der 27-jährige Wattenscheider, der sein nächstes Rennen am kommenden Freitag in Erfurt über 800 Meter plant.

Nicht viel langsamer war in 3:47,98 Minuten der Sieger der U20, Silas Zahlten (LG Brillux Münster), Hindernis-Starter bei der U20-WM in Kolumbien. Die letztjährige Deutsche U23-Meisterin Verena Meisl, die in diesem Jahr im Trikot des TV Wattenscheid startet, verteidigte in 4:24,57 Minuten ihren 1.500-Meter-Titel erfolgreich. Über 400 Meter siegte die Hallen-EM-Teilnehmerin mit der Staffel von 2021 Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund) mit 55,86 Sekunden.

Auch zwei Mehrkämpferinnen, die am vergangenen Wochenende bei der Mehrkampf-Hallen-DM um Titel gekämpft hatten, stellten sich in Dortmund der Konkurrenz. Laura Voß (LAZ Soest), Titelträgerin im Fünfkampf, gönnte sich keine Pause und absolvierte Starts über 60 Meter Hürden, im Kugelstoßen und im Weitsprung, den sie mit 5,83 Metern für sich entscheiden konnte. „Obwohl ich es im Training in den letzten Tagen etwas ruhiger angehen ließ, war ich noch etwas müde. Ich habe die drei Wettkämpfe jedoch bestritten, um weitere Erfahrungen im Hinblick auf den Sommer zu sammeln,“ sagte sie. Zwei Disziplinen bestritt die Deutsche U20-Vizemeisterin Pia Meßing (TV Gladbeck), die sowohl über 60 Meter Hürden (8,73 sec) als auch im Weitsprung (5,90 Meter) den Sieg holte. Peter Middel/svs

Johanna Göring und Christina Honsel teilen sich den Sieg

Die Jugendliche Johanna Göring (SV Salamander Konwestheim) forderte beim Hochsprung-Meeting in Unna die augenblickliche Nummer eins im Hochsprung, Christina Honsel (TV Wattenscheid), heraus. Beide Springerinnen meisterten 1,89 Meter und hatten dieselbe Anzahl an Fehlversuchen, sodass sie sich den ersten Platz teilten. „Ich wäre heute gerne noch 1,92 Meter gesprungen, aber es hat leider nicht geklappt. Ich bin aber auch so glücklich, denn ich habe mir einen spannenden Wettkampf mit Christina Honsel geliefert, der so ganz nach dem Geschmack der Zuschauer war. Ich befinde mich zurzeit in einer Super-Form, aber es gibt bei mir noch einige Kleinigkeiten, die ich verbessern kann“, sagte Johanna Göring.

In Unna kündigte die 17-Jährige an, dass sie sich bei den Deutschen Meisterschaften am 18./19. Februar in Dortmund der Erwachsenen-Konkurrenz stellen wird und eine Woche später an selber Stelle den Jugendtitel gewinnen möchte. „Mit meiner augenblicklichen Form bin ich sehr zufrieden. Mein heutiger Sprung über 1,89 Meter war richtig gut. 1,86 Meter, 1,90 Meter und jetzt 1,89 Meter – solch eine gute Serie hatte ich noch nie hintereinander,“ befand auch Christina Honsel. Im Hochsprung der männlichen Jugend U20 überraschte Louis Robertz (TV Wattenscheid) als Sieger mit seiner Verbesserung von 2,06 auf 2,13 Meter. Peter Middel

Tobias Potye eröffnet mit 2,20 Metern

Hochsprung-Vize-Europameister Tobias Potye ist am Sonntag in München mit 2,20 Metern in die Hallensaison eingestiegen. Der 2,30-Springer übersprang die Höhe im ersten Versuch und scheiterte danach dreimal an 2,24 Metern. Sprinter Aleksandar Askovic überzeugte über 60 Meter mit 6,69 Sekunden im Vorlauf sowie 6,70 Sekunden im Finale. Bei den Frauen war Amelie-Sophie Lederer (alle LG Stadtwerke München) in 7,38 Sekunden die Schnellste, im Finale ließ sie 7,46 Sekunden folgen.

Ehammer erstklassig, deutsches Duo mit Luft nach oben

Favorit Simon Ehammer hat sich am Wochenende beim Mehrkampf-Meeting in Aubière (Frankreich) souverän behauptet. Der Hallen-WM-Zweite aus der Schweiz zeigte mit 6.292 Punkten eine erstklassige Siebenkampf-Leistung. Besonders überzeugen konnte der starke Sprinter und Springer wie gewohnt über 60 Meter (6,80 sec) und im Hürdensprint (7,71 sec). Im Weitsprung legte er nach zwei ungültigen Versuchen noch 7,85 Meter in die Grube. Platz zwei erkämpfte sich mit 6.059 Punkten der überragende Hochspringer Jente Hauttekeete (Belgien), der über 2,12 Meter gefloppt war. 

Das deutsche Duo absolvierte einen Mehrkampf mit mehr Tiefen als Höhen. Der Deutsche Zehnkampf-Meister Manuel Eitel (SSV Ulm 1848) wuchtete zwar die Kugel auf 14,89 Meter und schloss den Siebenkampf mit persönlicher Bestzeit von 2:48,20 Minuten über 1.000 Meter ab. In den Sprüngen konnte er jedoch sein Potenzial nicht ausschöpfen. Im Weitsprung etwa musste er sich mit viel Luft am Brett mit 6,85 Metern begnügen. Mit 5.750 Punkten wurde er Fünfter.

Der Hannoveraner Marcel Meyer startete am Samstag mit 60-Meter-Bestzeit von 7,03 Sekunden. Anschließend hielt er nach zwei übertretenen Weitsprung-Versuchen dem Druck stand und erzielte starke 7,27 Meter. Beim zweiten Ritt auf Messers Schneide ging es dann jedoch nicht mehr gut: Im Stabhochsprung gingen bei seiner Einstiegshöhe drei ungültige Versuche in die Ergebnisliste ein. Er brachte den Wettkampf mit 2:41,96 Minuten über 1.000 Meter und 5.019 Zählern zu Ende.

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