| Cross-WM

Beatrice Chebet schockt Letesenbet Gidey, Jacob Kiplimo triumphiert

Sie sah schon wie die sichere Siegerin aus. Dann strauchelte Letesenbet Gidey, und Beatrice Chebet zog vorbei. Damit ging das WM-Gold der Frauen im Crosslauf am Sonntag in Bathurst zum siebten Mal in Folge nach Kenia. Bei den Männern triumphierte Jacob Kiplimo aus Uganda.
Jörg Wenig

In einem dramatischen Finish hat Kenias Youngster Beatrice Chebet die in Führung liegende äthiopische Top-Favoritin Letesenbet Gidey kurz vor dem Ziel  noch abgefangen. Sie entriss damit am Samstag bei der Cross-WM in Bathurst (Australien) der Weltrekordlerin über 5.000 und 10.000 Meter sowie im Halbmarathon noch den schon sicher geglaubten Weltmeister-Titel.

Dabei kam es für Letensenbet Gidey noch schlimmer, denn sie stolperte und stürzte, unmittelbar nachdem Chebet an ihr vorbeigestürmt war. Daraufhin lief ein äthiopischer Fan auf die Strecke und half der völlig erschöpften Äthiopierin wieder auf die Beine. Als Vierte lief Gidey dann ins Ziel, wurde jedoch aufgrund der regelwidrigen Hilfe des Zuschauers disqualifiziert. 

Siebter Sieg für Kenias Frauen in Folge

„Ich hatte nicht erwartet, dass ich gewinnen könnte. Aber dann sah ich, dass Gidey langsamer wurde und nicht mehr konnte. Ich hatte noch Kraft und habe beschleunigt“, sagte die erst 22-jährige Beatrice Chebet, die vor vier Jahren bei der Cross-WM im dänischen Aarhus noch den Wettbewerb der Juniorinnen gewonnen hatte und im Sommer Vize-Weltmeisterin über 5.000 Meter geworden war. „Dieser Sieg hier gibt mir Kraft, Mut und Potenzial für die Zukunft.“ Zum siebten Mal in Folge triumphierte damit eine Kenianerin bei der Cross-WM, nachdem zuvor oft die Äthiopierinnen dieses WM-Rennen dominiert hatten.

Für die 10 Kilometer lange Distanz benötigte Beatrice Chebet bei sehr hohen Temperaturen 33:48 Minuten. Als Zweite folgte Tsigie Gebreselama (Äthiopien) in 33:56 Minuten vor Agnes Ngetich (Kenia), die nach 34:00 Minuten im Ziel war. Als 14. war die Japanerin Nozomi Tanaka in 35:08 Minuten die beste nicht-afrikanische Läuferin. In der Team-Wertung gewann Kenia vor Äthiopien und Uganda.

Nächster Titel für Jacob Kiplimo

Auf der anspruchsvollen 10-Kilometer-Strecke gewann der amtierende Halbmarathon-Weltmeister Jacob Kiplimo nun auch den prestigeträchtigen Cross-WM-Titel. Der Läufer aus Uganda setzte sich im letzten Teil des Rennens von seinen Konkurrenten ab und triumphierte mit einer Zeit von 29:17 Minuten vor dem Äthiopier Berihu Aregawi und dem Titelverteidiger Joshua Cheptegei, die nach 29:26 beziehungsweise 29:37 Minuten im Ziel waren.

Als Vierter folgte der zweimalige Cross-Weltmeister Geoffrey Kamworor (Kenia) zeitgleich mit Cheptegei. Der aus Kenia stammende US-Amerikaner Samuel Chelanga war auf Rang 21 in 31:04 Minuten der beste Läufer, der nicht für ein afrikanisches Land startete. „Es war eine gute Strecke für mich, denn in Uganda trainiere ich auf hügeligem Terrain“, sagte Jacob Kiplimo. In der Mannschafts-Wertung siegte Kenia vor Äthiopien und Uganda.

In einem gemischten Staffel-Wettbewerb gewann Kenia den Titel vor Äthiopien und Australien. Der Kenianer Ishmael Kipkurui und die Äthiopierin Senayet Getachew entschieden die Rennen der Junioren für sich.

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