| Interview der Woche

Carolin Schäfer: „Ratingen wird ein großes Familienfest“

Beim Deichmeeting in Neuwied haben Deutschlands beste Zehnkämpfer und Siebenkämpferinnen im Vierkampf eine erste Visitenkarte für die Mehrkampf-Saison abgegeben. Bei den Frauen setzte sich die Vize-Weltmeisterin von 2017 Carolin Schäfer durch. Im Interview blickt die Frankfurterin voraus auf ihre bevorstehenden Starts bei den Meetings in Götzis und Ratingen, bevor das Wettkampfjahr bei der WM im ungarischen Budapest (19. bis 27. August) seinen Höhepunkt finden soll.
Silke Bernhart / Svenja Sapper

Carolin Schäfer, Sie sind die Siegerin im Vierkampf von Neuwied. Ein guter Einstand in die neue Wettkampfsaison?

Carolin Schäfer:
Ja, schon. Ich bin zufrieden, das muss ich ganz klar sagen. Sicherlich ist der Anspruch gemessen an früheren Leistungen ein höherer. Aber gerade mit den Hürden, den 150 Metern und dem Speerwerfen bin ich wirklich zufrieden. Es waren keine einfachen Bedingungen mit dem böigen Wind. Wermutstropfen war der Hochsprung, der ist nicht so gelaufen, wie ich das gerne wollte. Aber auch da sehe ich eine Veränderung. 

Nach der zurückliegenden Saison haben Sie eine längere Wettkampfpause eingelegt. Wie sind die vergangenen Wochen und Monate für Sie verlaufen?

Carolin Schäfer:
Nach der längeren Saisonpause haben wir im Training einiges aufgearbeitet und verändert. Das letzte Jahr war nicht so, wie wir es uns gewünscht haben. Wir hatten sehr viel Nachholbedarf im Kraftbereich. Deswegen war die Zeit sehr kraftintensiv, um wieder auf den Zustand zu kommen, den ich jetzt habe. Ich bin verletzungsfrei durchgekommen und konnte alles trainieren, was ich wollte. 

Worauf liegt nun der Fokus?

Carolin Schäfer:
Jetzt brauche ich die Wettkämpfe, ganz klar. Weil ich in den letzten zwei Jahren wenig Mehrkämpfe bestritten habe, wenige Wettkämpfe an sich. Die Halle hat schon gezeigt, dass wir über die Hürden auf einem guten Weg sind. Jetzt gilt es, über die Wettkämpfe in Form zu kommen. Daher auch die Planung mit Götzis, Ratingen und Budapest. Ich brauche jetzt die Wettkampfhärte, und die bekommt man nur durch Wettkämpfe. 

Wie ordnen Sie die beiden Mehrkampf-Meetings in Götzis und Ratingen in Ihrem Saisonverlauf ein?

Carolin Schäfer:
Götzis sehe ich als Standortbestimmung, um den Ist-Zustand festzustellen. Früher war es häufig so, dass ich in Götzis schon einen Kracher rausgehauen habe. Deswegen gehe ich Götzis vom Kopf her eher entspannt an. Ich brauche mindestens einen Mehrkampf für die Weltrangliste. Danach soll über Ratingen die Steigerung folgen, um bei der WM in Budapest fit am Start zu stehen und dort meine beste Leistung abrufen zu können. 

2017 und 2018 haben Sie das größte deutsche Mehrkampf-Meeting in Ratingen gewonnen. Vergangenes Jahr konnten Sie dort noch nicht an alte Stärke anknüpfen. Wie groß ist nun die Motivation, vor Heimpublikum den Fans zu zeigen, was möglich ist?

Carolin Schäfer:
Ratingen ist für mich immer ein Highlight. Das Meeting ist wie ein großes Familienfest. Familie und Freunde sind da, es herrscht eine tolle Atmosphäre. Jetzt, wo das Stadion neu gemacht wurde und ich dort ja auch schon zweimal gewonnen habe, habe ich sicherlich noch eine kleine Rechnung mit Ratingen offen. Deswegen freue ich mich sehr, dorthin zurückzukehren und dort auch wieder voll anzugreifen. 

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