| Hallesche Werfertage

Wurf-Elite trifft sich an der Saale

Das Wurfmekka Halle/Saale rückt am kommenden Wochenende wieder in den Fokus. Bei den zweitägigen Werfertagen gibt sich die nationale und internationale Wurfelite ein Stelldichein. Die Felder sind mit einer Vielzahl von DLV-Assen wie Christin Hussong, Shanice Craft oder Daniel Jasinski hochkarätig besetzt. Spannende Wettkämpfe sind mit Blick auf die begehrten Startplätze für die internationalen Höhepunkte garantiert.
Sandra Arm

Im Februar war Halle/Saale als Austragungsort der Winterwurf-DM noch DM-Bühne, jetzt Schauplatz für das große Familientreffen der Werfer: Am Wochenende startet bei den Halleschen Werfertagen der Kampf um die internationalen Normen und Tickets für die internationalen Höhepunkte wie die Weltmeisterschaften in Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August).

Gute Erinnerungen an die Winterwurf-DM hat sicherlich Lokalmatadorin Shanice Craft (SV Halle), die dort den Meistertitel abräumte und anschließend beim Werfer-Europacup in Leiria (Portugal) Akzente setzte. An ihrer Trainingsstätte bekommt sie es unter anderem mit den EM-Medaillengewinnerinnen Kristin Pudenz (SC Potsdam) und Claudine Vita (SC Neubrandenburg) zu tun. Das Feld der deutschen Top-Werferinnen runden Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Julia Harting (SC Neubrandenburg) ab. Treffen werden sie unter anderem auf die Überraschungs-Weltmeisterin Bin Feng (China). 

Nicht weniger attraktiv ist das Diskusfeld der Männer, das der schwedische Olympia-Zweite Simon Pettersson anführt, gefolgt vom EM-Dritten Lawrence Okoye (Großbritannien). Dahinter ballt sich schon die starke deutsche Konkurrenz um Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01), der sich im Winter mit einer Topweite von 66,75 Meter zum Deutschen Winterwurf-Meister kürte und nur knapp die WM-Norm verfehlte. Ebenfalls in den Ring steigen David Wrobel (VfB Stuttgart), Clemens und Henning Prüfer (SC Potsdam), Henrik Janssen (SC Magdeburg) sowie der U20-Weltrekordhalter Mika Sosna (TSG Bergedorf), der sich in seinem ersten U23-Jahr befindet.

Weltmeisterin und Europameister im Kugelstoßen

Ein weiterer Höhepunkt könnte das Kugelstoßen der Frauen werden. Das komplette Podium der letztjährigen Auflage hat sich angekündigt. Es kommen die Vorjahressiegerin und amtierende Weltmeisterin Chase Ealey (USA), die EM-Zweite Auriol Dongmo aus Portugal und die Schwedin Fanny Roos, die in München Vierte wurde. Mit dabei ist auch ein deutsches Trio: Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge), Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) und Sara Gambetta (SV Halle), die bei der Hallen-EM in Istanbul (Türkei) mit Silber ihre erste internationale Medaille bei den Aktiven holte. 

Mit starker internationaler Beteiligung wartet ebenso die Männerkonkurrenz im Kugelstoßen auf. Mit seinem ersten 22-Meter-Stoß sicherte sich Zane Weir (Italien) bei der Hallen-EM den Titel. Aus der starken Trainingsgruppe werden Leonardo Fabbri und der Norweger Marcus Thomsen die Reise nach Halle/Saale antreten. Beide können Leistungen über 21 Meter erreichen, ebenso wie der Vorjahressieger Scott Lincoln (Großbritannien). Mit dieser bärenstarken Konkurrenz dürfen sich die deutschen Starter um Simon Bayer (VfL Sindelfingen), Dennis Lukas (LG Idar-Oberstein) und Silas Ristl (LAC Essingen) messen – eine echte Herausforderung.

Christin Hussong gibt Comeback

Die dominierende deutsche Speerwerferin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) greift nach einem für sie weniger schönen Jahr 2022 mit Krankheiten und Verletzungen sowie Startabsagen bei EM und WM wieder an. In Halle/Saale greift die Vorjahressiegerin nun erstmals wieder in einem Wettkampf zum Speer.

Die weiteren deutschen Starterinnen sind WM- und EM-Finalistin Annika Marie Fuchs (SC Potsdam), Lea Wipper (SC Magdeburg), Jana Marie Lowka (Eintracht Frankfurt) und Dana Bergrath (TSV Bayer 04 Leverkusen). Das deutsche Quintett trifft unter anderem auf die WM-Siebte aus Indien Annu Rani sowie die Norwegerin Sigrid Borge.

Der WM-Sommer startete für Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena) mit 73,53 Metern beim Frühjahrssportfest in Ohrdruf. Nun setzt er seine Wettkampfserie bei den Werfertagen fort. Mit besten Erinnerungen an seinen ersten 80-Meter-Wurf kehrt Maurice Voigt (LG Ohra Energie) zurück in die Saalestadt. Mit dem Franzosen Teuraiterai Tupaia und dem Polen Dawid Kosciow stehen zwei weitere Werfer mit einer Meldeleistung von mehr als 80 Metern in der Teilnehmerliste. 

Bühne auch für den Nachwuchs

Ein starkes Trio aus China und Schweden fordert die deutschen Hammerwerferinnen um Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt) heraus. Angeführt wird das Feld von der Chinesin Xu Xingying. Bei den Männern erwartet die deutschen Hammerwerfer um Merlin Hummel (UAC Kulmbach) und Sören Klose (Eintracht Frankfurt) eine starke internationale Konkurrenz wie den mehrfachen isländischen Meister und isländischen Rekordhalter Hilmar Örn Jonsson, den Schweden Ragnar Carlsson, den Italiener Simone Falloni sowie den Ungar Bence Pasztor. 

Auch Para-Sportler versammeln sich in Halle/Saale. Am Samstagvormittag sowie am Sonntag gehört dem Nachwuchs traditionell die große Bühne. Für die Talente, die sich in ihren Feldern auch mit internationaler Konkurrenz messen dürfen, geht es ebenfalls um eine gute Ausgangsposition im Kampf um die internationalen Startplätze für die U23-EM in Espoo (Finnland; 13. bis 16. Juli), die U20-EM in Jerusalem (Israel; 7. bis 10. August) und das Europäische Olympische Jugendfestival der U18 in Maribor (Slowenien; 23. bis 29. Juli). 

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