DLV im Aufbruchjahr eins nach Athen
"Wir sind im Jahr eins nach Athen. Unsere strategische Planung ist klar auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking ausgerichtet", sagte Dr. Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, bei der nationalen Auftaktpressekonferenz vor dem morgigen Wettkampfstart der Weltmeisterschaft in Helsinki.

DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop ist optimistisch, das die Form der DLV-Athleten stimmt (Foto: Chai)
"Ich habe die Hoffnung, dass es möglichst vielen Athleten gelingen wird, bei der WM die Saisonbestleistung zu erreichen oder zu übertreffen. Der Optimismus begründet sich im bisher guten Saisonverlauf", schätzte er die sportlichen Perspektiven ein, ohne aber eine Medaillenprognose abgeben zu wollen.Der Leitende Bundestrainer Jürgen Mallow sieht den Schritt von Helsinki nach Peking und auch zur WM 2009 in Berlin als den Anfangspunkt eines langen Weges. "Ich fürchte, wir werden uns an eine kleine DLV-Mannschaft gewöhnen müssen. Eine flächenmäßige Abdeckung von 46 Disziplinen wird uns auch bis Berlin nicht gelingen können."
Großteil der DLV-Athleten eingetroffen
Rund sechzig Prozent der Athleten aus dem DLV-Kader sind inzwischen nach Helsinki angereist. Der Leitende Bundestrainer Jürgen Mallow lobte grundsätzlich das Athletendorf Otaniemi in Espoo: "Es ist ein wunderschönes Umfeld, sehr ruhig." Lediglich die Verpflegung dort bewertete er etwas kritisch: "Das wechselt. Manche kommen damit gut zurecht, manche klagen darüber. Ich empfehle aber den Athleten, das hinzunehmen."
Dr. Clemens Prokop hob noch einmal den Erfolg heraus, den der DLV auf dem IAAF-Kongress, der an den letzten beiden Tagen in Helsinki stattgefunden hatte, erzielen konnte. "Es ist ein weiterer wichtiger Meilenstein im Anti-Doping-Kampf, dass künftig die Anzahl der Trainingskontrollen und der sogenannten No-Shows im Internet veröffentlicht werden. Die Wertigkeit der Leistungen ist somit im Verhältnis zu der jeweiligen Kontrollsituation zu sehen."
"Gute Sache"
Diese Transparenz ist auch ein Erfolg im Sinne der DLV-Athleten. Kugelstoßer Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) sagte: "Ich habe acht bis zwölf Kontrollen im Jahr. Da würde mich natürlich mal interessieren, ob andere Athleten ähnlich oft kontrolliert werden. Deshalb ist das eine gute Sache."
Dass es im Anti-Doping-Kampf auf internationaler Ebene und auch bei der WM voran geht, konnte auch der Frankfurter Hürdenläufer Christian Duma feststellen. Er wurde nur eine Stunde nach der Ankunft in Helsinki bereits zur Dopingkontrolle gebeten.