Lauryn Williams wird im Regen zur Sprintkönigin
Die Kleine war nach 100 Metern die Größte. Die Olympia-Zweite Lauryn Williams (USA), die gerade mal 1,59 Meter misst, holte sich am Montagabend in Helsinki in 10,93 Sekunden den WM-Titel. Die Französin Christine Arron (10,98 sec), die vorher drei Ausscheidungsrunden lang das Geschehen bestimmte, musste sich mit Bronze hinter der Jamaikanerin Veronica Campbell (10,95 sec) begnügen.

Lauryn Williams kämpfte sich am schnellsten durch den Regen (Foto: Kiefner)
Als die Sprinterinnen am Start standen, öffnete der Himmel über 32.324 Zuschauern und acht Läuferinnen die Schleusen. Im prasselnden Regen kam die erst 21-Jährige immer besser in Tritt, nachdem zunächst die Jahresschnellste Chandra Sturrup (Bahamas), die am Ende in 11,09 Sekunden Vierte wurde, exzellent ins Rennen gefunden hatte.Die neben ihr laufende Christine Arron, der nicht wenige ihren ersten WM-Titel gegönnt hätten, hatte nicht die Reserven, um die quirrlige Nordamerikanerin in der Schlussphase des Laufes noch niederzukämpfen.
"Mein Wetter"
"Der Regen hat für mich keinen Unterschied gemacht", sagte Lauryn Williams nach ihrem bislang größten Erfolg, "das war ein Hurricane da draußen, aber das ist mein Wetter. Für mich war es ein perfektes Rennen, Start und Finish haben gepasst. Jetzt will ich mit der Staffel noch ein zweites WM-Gold holen."
Bei Christine Arron kamen eher gemischte Gefühle auf: "Ich freue mich, weil das meine erste Einzelmedaille bei einer WM ist. Aber ich bin auch ein wenig enttäuscht, weil ich dieses Rennen gewinnen hätte können." Sie wird nun als nächstes in Helsinki auch über 200 Meter an den Start gehen.
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