86,97 Meter - Matthias de Zordo London-Zweiter
Während viele Athleten ihrer EM-Form hinterher hinken, bleibt Speerwerfer Matthias de Zordo weiter in seinem Rhythmus. Am Samstag schleuderte der Saarbrücker den Speer beim Diamond League-Meeting in London (Großbritannien) auf 86,97 Meter und musste sich nur Europameister, Weltmeister und Olympiasieger Andreas Thorkildsen (Norwegen; 87,38 m) geschlagen geben.
Im zweiten Versuch gelang dem 22-Jährigen diese Weite. Nur beim Gewinn der Silbermedaille in Barcelona (Spanien) hatte Matthias de Zordo mit 87,81 Metern weiter geworfen. Erneut verdrängte er damit den Weltmeister von 2007, Tero Pitkämäki (Finnland; 84,71 m), auf Rang drei und entwickelt sich mehr und mehr zu einer festen Größe.Über die 100 Meter verpasste Europameisterin Verena Sailer als Neunte den Einzug in das Finale nur knapp. Die Mannheimerin erwischte einen schlechten Start, kam dann aber besser ins Rennen und überquerte als Fünfte ihres Vorlaufs nach 11,28 Sekunden die Ziellinie. Damit war sie erneut die beste Europäerin.
Den Sieg machten im Finale dann aber die US-Amerikanerinnen unter sich aus. Ganz vorn lag Marshevet Myers. Die 25-Jährige sprintete sechs Tage nach ihrem Sieg im schweizerischen Nottwil in 11,01 Sekunden erneut der Konkurrenz davon. Zweite wurde Carmelita Jeter in 11,06 Sekunden.
Wallace Spearmon klarer Sieger über 200 Meter
In Abwesenheit der schnellsten 200-Meter-Sprinter des Jahres, Usain Bolt (Jamaika), Walter Dix und Tyson Gay (beide USA), sprintete Wallace Spearmon zu einem klaren Sieg über die 200 Meter. In 20,12 Sekunden kam der US-Amerikaner trotz Gegenwindes (-0,6 m/sec) zu einer starken Zeit.
Über die doppelte Distanz zeigte Jeremy Wariner den europäischen Viertelmeilern die Grenzen auf. Während der US-Amerikaner in 44,67 Sekunden gewann, kam der beste Europäer, Michael Bingham (Großbritannien), in 45,49 Sekunden nur auf den vierten Rang. Europameister Kevin Borlée (Belgien) wurde in 46,03 Sekunden Siebter.
Im Vorlauf über die 110 Meter Hürden wurde David Oliver noch von 3,1 Metern pro Sekunde Rückenwind unterstützt und erreichte so eine Zeit von 13,02 Sekunden. Im Finale hatte der Wind dann gedreht und der US-Rekordhalter musste gegen den Wind ankämpfen, was ihn jedoch nicht vom Siegen abhielt. In 13,06 Sekunden meisterte der Olympia-Dritte auch diese Aufgabe mit Bravour. Für Helge Schwarzer war schon nach dem Vorlauf Schluss. Trotz eines kräftigem Schubs von hinten (+2,3 m/sec) kam der Hamburger nicht über eine Zeit von 13,80 Sekunden und Rang sieben in seinem Vorlauf hinaus.
Mariya Savinova bleibt in der Erfolgsspur
Weiter in der Erfolgsspur läuft Europameisterin Mariya Savinova. Die Russin, die einen Tag zuvor ihren 25. Geburtstag gefeiert hatte, fing die lange Zeit führende US-Amerikanerin Alysia Johnson noch auf den letzten 200 Metern ab und gewann die 800 Meter am Ende überlegen in 1:58,64 Minuten.
Ein Duell auf Augenhöhe liefern sich weiter Afrikameisterin Milcah Chemos (Kenia) und Europameisterin Yulia Zarudneva. Nachdem beim Diamond League-Meeting in Stockholm (Schweden) noch die Russin knapp die Oberhand behalten hatte, drehte die Kenianerin dieses Mal den Spieß um und entschied den Zweikampf im Hindernislauf mit 9:22,49 Minuten zu 9:22,60 Minuten zu ihren Gunsten.
Christian Cantwell mit erster Saisonniederlage
Gleich zu Beginn des zweiten Wettkampftages hatte Europameister Piotr Malachowski im Diskuswerfen eine deftige Niederlage einzustecken. Der Pole erzielte mit 65,10 Metern und Rang fünf die schlechteste Platzierung der Saison, hatte allerdings in einem engen Wettbewerb nur 44 Zentimeter Rückstand auf den zweiten Platz. Den Sieg sicherte sich der 31 Jahre alte Olympiasieger Gerd Kanter (Estland) mit einer Weite von 67,82 Metern.
Seltenheitswert hatte das Endergebnis im Kugelstoßen der Männern. Erstmals in dieser Saison beendete Weltmeister Christian Cantwell einen Wettbewerb nicht als Sieger. Der US-Amerikaner steigerte sich zwar im letzten Durchgang noch auf 20,78 Meter, zu mehr als Rang drei reichte diese Weite jedoch nicht. Besser machte es sein Landsmann Reese Hoffa. Der 32-Jährige gewann mit Saisonbestweite von 21,44 Metern.
Yargelis Savigne erneut vorn
Im Dreisprung eilt Yargelis Savigne von Sieg zu Sieg. Die zweimalige Weltmeisterin aus Kuba sprang 14,86 Meter und ist damit weiter seit dem 23. Mai ungeschlagen.
Spannend machte es Weltmeister Dwight Phillips im Weitsprung. Erst im vierten Sprung übertraf der US-Amerikaner mit 8,18 Metern als einziger Akteur die acht Meter und setzte sich damit doch noch an die Spitze.
Enttäuschend, aber dafür spannend war das Stabhochspringen der Frauen. Gleich fünf Athletinnen flogen hier über die Siegerhöhe von 4,46 Meter. Nach Auswertung der Fehlversuche hatte Fabiana Murer das bessere Ende für sich. Die Brasilianerin war erst bei dieser Höhe in den Wettbewerb eingestiegen und leistete sich keinen Fehlversuch.
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