Petra Lammert - Der Wahnsinn geht weiter
Wenn Petra Lammert an das letzte Jahr denkt, sagt sie: "2005 war ein so erfolgreiches Jahr, das hätte ich nicht zu träumen gewagt. Die Möglichkeit, bei den ganz Großen und am Ende auch in Monaco und in Shanghai dabei zu sein, das war Wahnsinn." Jetzt geht dieser Wahnsinn des sportlichen Erfolgs weiter, am kommenden Wochenende mischt sie bei der Hallen-WM in Moskau mit.

Petra Lammert gibt im Ring eine gute Figur ab (Foto: Chai)
"Ich freue mich richtig darauf. Das ist wieder eine Erfahrung mehr. Moskau ist für mich kein normaler Wettkampf", stellt die U23-Europameisterin strahlend fest. Die Kugelstoßerin hat in den letzten Wochen da weitergemacht, wo sie im vergangenen Sommer aufhörte.Im deutschen Stallduell mit der Magdeburgerin Nadine Kleinert steht es in diesem Jahr gerade 2:2. In Nordhausen und Sondershausen unterlag Petra Lammert, bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe und zuletzt auch beim Hallen-Meeting in Chemnitz gelang ihr die Revanche mit beeindruckenden Weiten von 19,25 und 19,08 Metern.
"Quali überstehen"
Doch die Blondine warnt gerade vor ihrer nationalen Konkurrentin: "Nadine kann man nicht abschreiben, sie wird auch 19 Meter stoßen." Mit dieser Aussage ist der Blick bereits auf die Hallen-Weltmeisterschaft gerichtet.
Dort will Petra Lammert vor allem eins: "Erstmal die Quali überstehen. Das ist ein anderer Wettkampf." Diese Erfahrung hat sie bei der WM in Helsinki bereits machen müssen. Dort blieb sie in der Ausscheidung hängen. "Deshalb bin ich froh, wenn ich das überstanden habe", gesteht sie, "man weiß nie, was einen da erwartet. Es kommt auch noch der Druck hinzu und ich hoffe, dass ich die Nerven behalte."
Die Erfahrungen aus dem letzten Sommer können der 22-Jährigen dabei nur helfen. "Ich habe den Umgang mit dem ganzen Flair und dem Publikum gelernt. Man muss erst einmal das alles verarbeiten, das ist total emotional."
Russisches Roulette
Gestützt auf bessere Kraftwerte als im Vorjahr, konnte Petra Lammert zuletzt auch in der Breite ihrer Leistungen ein stabileres Niveau unter Beweis stellen. "Das ist insgesamt höher", merkt sie an und sieht durchaus noch Potenzial. "Wenn ich die Kugel optimal treffe, fliegt sie noch weiter. Aber irgendwie ist bei mir noch ein wenig russisches Roulette dabei." Was rauskommen könnte, weiß man seit dem letzten Sommer, als plötzlich 19,81 Meter zu Buche standen.
Die frühere Stuttgarterin, die jetzt in Neubrandenburg ihre neue sportliche Heimat gefunden hat, fliegt trotz dieser vagen Wahrscheinlichkeitsrechnung mit einem guten Gefühl nach Russland. Die letzten Wettkämpfe haben ihr Auftrieb gegeben: "Es brachte Sicherheit, noch einmal die 19 Meter gesehen zu haben. Jetzt wäre es super, wenn in Moskau auch wieder diese Marke fallen würde." Gelingt ihr das, dann ist ein Platz unter den ersten Fünf zum Greifen nahe und ein neues wahnsinniges Erfolgserlebnis garantiert.