Ab ins Camp - DLV-Athleten im Trainingslager II
Auch im Frühjahr 2012 verlassen die Leichtathleten wieder ihre Heim-Trainingsstätten, um sich zumeist im sonnigen Süden auf die Sommersaison vorzubereiten. leichtathletik.de hat sich umgeschaut und zeigt Ihnen die beliebtesten Trainingsziele der deutschen Olympia-Hoffnungen. Heute: Trainingslager in Übersee.
TOPZIEL 1: SÜDAFRIKA |
In diesem Frühjahr stellt sich fast die Frage: Welche DLV-Athleten machen nicht in Südafrika Station? Das Land, in dem im März und April Spätsommer herrscht, bietet aufgrund der geringen Zeitverschiebung, bestem Wetter und guten Sportanlagen optimale Bedingungen für eine professionelle Saisonvorbereitung.
Besonders in Stellenbosch tummeln sich schon seit Januar die deutschen Olympia-Hoffnungen. Den Anfang machten unter anderem die Hürdensprinter um Carolin Nytra (MTG Mannheim) und Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg). Auch Stabhochspringer Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) war mit Trainer Chauncey Johnson schon zu Jahresbeginn in der Stadt an der Südwest-Küste des Landes.
Seit März geben sich nun die Topathleten die Klinke in die Hand: Für die männlichen und weiblichen 400-Meter-Läufer der Bundestrainer Stefan Poser und Tobias Kofferschläger ging es unter anderem darum, sich für einen Staffel-Platz bei EM und Olympischen Spielen zu empfehlen. Auch die Sprinterinnen Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01) und Leena Günther (LT DSHS Köln) probten gemeinsam mit ihren Staffel-Kolleginnen fleißig die perfekten Wechsel.
Die Zehnkämpfer um Jan-Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt) und die Siebenkämpferinnen um Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) bereiteten sich unter der südafrikanischen Sonne auf die wichtigen Qualifikations-Wettkämpfe in Götzis (Österreich) und Ulm vor.
Speerwurf-Weltmeister Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) machte gemeinsam mit Mark Frank (1. LAV Rostock) und Till Wöschler (LAZ Zweibrücken) Station in Stellenbosch, und auch die Hamburger Weitspringer Nadja Käther, Sebastian Bayer und Mario Kral trainierten in der 100.000 Einwohner-Stadt.
Die Geher zog es dagegen ins Landesinnere auf rund 2.000 Meter Höhe: In Dullstroom rund 150 Kilometer nordöstlich von Pretoria legten André Höhne (SCC Berlin) und Christopher Linke (SC Potsdam) den Grundstein für die erfolgreiche Olympia-Qualifikation.
Der 400-Meter-Hürden-Kader der Männer mit Georg Fleischhauer (Dresdner SC 1898) und Varg Königsmark (LG Nike Berlin) schlug 150 Kilometer südwestlich von Pretoria in Potchefstroom seine Zelte auf.
Und in Pretoria selbst fliegen ab Mitte April wieder die Hämmer von Betty Heidler und Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) sowie Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die Hammerwerfer trainieren dort schon zum zweiten Mal in diesem Jahr. Auch die Berliner Diskuswerfer Robert und Christoph Harting sowie Julia Fischer machten bereits in Pretoria Station.
TOPZIEL 2: ITEN (KENIA) |
Im „High Altitude Training Centre“ in Iten geht es in diesem Frühjahr zu wie in einem deutschen Schullandheim - mit zugegebenermaßen anspruchsvollem Freizeit-Programm: Auf rund 2.300 Metern Höhe liefen und laufen dort die deutschen Marathonis und Langstreckler mit einigen der besten Athleten der Welt.
Jan Fitschen (TV Wattenscheid 01) setzt gleich auf zwei Trainingslager in Kenia und hat nur Ende März einen kurzen Zwischenstopp in Deutschland eingelegt. Bei seinem ersten Aufenthalt im „Home of Champions“ waren Falk Cierpinski (SG Spergau) und Martin Beckmann (LG Leinfelden-Echterdingen) mit dabei, die genau wie der Wattenscheider die Olympia-Norm im Marathon knacken wollen. Im März und April hat sich Sören Kah (LG Lahn-Aar-Esterau) dazu gesellt.
Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) ist am vergangenen Dienstag nach drei Wochen aus Iten zurückgekehrt. Dort hat sie unter anderem mit den Hahner-Zwillingen Anna und Lisa (run2sky.com) trainiert. Eine vierköpfige Gruppe mit Ingalena Heuck, Michael Wilms (LG Stadtwerke München), Simon Schwarz (TSV Gräfelfing) und Clemens Bleistein (LAV Tübingen) machte ebenfalls in Iten Station.
Arne Gabius (LAV Tübingen) sorgte nach seinem Kenia-Aufenthalt im Januar mit Platz acht bei der Hallen-WM für Furore. Nun ist er wieder in Iten und bereitet sich auf den Olympia-Sommer vor.
TOPZIEL 3: USA |
In San Diego (Kalifornien) geht es noch bis Mitte April hoch hinaus. Denn dort hat die Stabhochsprung-Truppe von Bundestrainer Jörn Elberding sowie Michael Kühnke ihre Zelte aufgeschlagen. Mit dabei sind unter anderem die Dormagener Björn Otto und Karsten Dilla sowie Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Alexander Straub (LG Filstal).
Den Feinschliff für die Staffel-Wechsel wollen sich die deutschen Sprinter ab Mitte April in Clermont (Florida) holen. Gesellschaft erhalten sie von den Vierteilmeilern, die vom südafrikanischen Stellenbosch mit Zwischenstopp über Deutschland nach Florida weiter reisen. Die erste Generalprobe wartet Ende April bei den Penn Relays auf die 4x100 und 4x400 Meter Staffeln. In Clermont selbst steht für die Athleten vor der Rückreise nach Deutschland noch ein Einzelstart auf dem Programm.
Fünfzig Kilometer östlich von Clermont in Orlando bereiten sich die deutschen Hürdensprinter um Alexander John, Cindy Roleder und Erik Balnuweit (alle LAZ Leipzig) auf die Sommersaison vor.
Sabine Krantz (TV Wattenscheid 01) hat im März in Flagstaff (Arizona) für den Angriff auf die Olympia-Norm sowie den Olympia-Start über 20 Kilometer Gehen trainiert.
WEITERE ZIELE |
Zwei Athleten haben im März und April andere Wege eingeschlagen: André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf) und Hagen Brosius (SCC Berlin) nehmen in Toluca (Mexiko) Fahrt für den Sommer auf. André Pollmächer war zuletzt vor vier Jahren dort und will in den mexikanischen Wäldern auf 2.800 bis 3.200 Metern Höhe den Grundstein für die Olympia-Qualifikation beim Düsseldorf-Marathon (29. April) legen.
Ab ins Camp - DLV-Athleten im Trainingslager I
Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.