
Abel Kirui meldet sich zurück, Florence Kiplagat verteidigt Titel
Der zweimalige Weltmeister Abel Kirui hat sich am Sonntag überraschend als Sieger des Chicago Marathons zurückgemeldet. Souveräne Titelverteidigerin im Rennen der Frauen: Florence Kiplagat.
Der 34-jährige Kenianer Abel Kirui, der 2009 und 2011 Weltmeister geworden war, danach jedoch keinen Marathon mehr gewinnen konnte, triumphierte am Sonntag beim Chicago Marathon in 2:11:23 Stunden vor dem knapp geschlagenen Titelverteidiger und Favoriten Dickson Chumba (Kenia; 2:11:26 h). Dritter wurde mit Gideon Kipketer ein weiterer Kenianer, der 2:12:20 Stunden lief.
Abel Kirui hatte 2012 in London Olympia-Silber geholt, danach jedoch erreichte er seine Bestform nicht mehr. In Chicago dürfte ihm der Rennverlauf entgegen gekommen sein. Sein 2:11:23-Stunden-Ergebnis ist die langsamste Siegzeit seit 23 Jahren auf der eigentlich sehr schnellen Strecke. Seitdem die Organisatoren auf den Einsatz von Tempomachern verzichten, hat das Rennen zumindest bei den Männern die schnellen Zeiten verloren, der Rennverlauf ist von Taktik geprägt.
„Ich wollte bei dem langsamen Tempo schon viel früher davonlaufen, aber ich erinnerte mich an die Worte meines Trainers, der gesagt hatte: bleib bei der Gruppe“, erzählte Abel Kirui, der vom Italiener Renato Canova betreut wird. „Ich wollte unbedingt einmal ein großes Rennen in Amerika gewinnen. Das ist mir heute gelungen.“
Florence Kiplagat unangefochten
Bei sehr guten Wetterbedingungen verteidigte Florence Kiplagat ihren Titel souverän. Die Kenianerin bestimmte das Rennen an der Spitze und siegte schließlich mit starken 2:21:32 Stunden sehr deutlich vor der zweifachen Marathon-Weltmeisterin Edna Kiplagat (2:23:28 h), die nicht mit ihr verwandt ist. Auch Rang drei ging an eine Kenianerin: Valentine Kipketer war nach 2:23:41 Stunden im Ziel.
„Als ich hierher kam, war es mein Ziel, ein zweites Mal in Folge in Chicago zu gewinnen“, erklärte Florence Kiplagat, die auch schon den Berlin-Marathon zweimal gewonnen hatte (2011 und 2013) und ebenso wie der Männer-Sieger Kirui von Renato Canova betreut wird. „Es lief gut für mich, obwohl ich am Anfang vielleicht das Tempo etwas zu schnell gemacht habe – aber ich fühlte mich immer gut.“
Beide Sieger erhielten beim Chicago-Marathon, der gemeinsam mit den Rennen in Berlin, Tokio (Japan), Boston (USA), London (Großbritannien) und New York (USA) zu den Abbott World Marathon Majors gehört, eine Prämie von 100.000 US-Dollar (rund 90.000 Euro).
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