| Meeting-Premiere

Adidas holt Weltstars nach Herzogenaurach

Yohan Blake, Meseret Defar, Almaz Ayana: Diese hochdekorierten Athleten laufen im Mai nicht etwa in Eugene oder Schanghai. Nein, das Trio führt das Starterfeld beim ersten „Adidas Boost Athletics Meeting“ (ABAM) in Herzogenaurach am 13. und 14 Mai an. Das neue Meetig schafft einen Wettkampf für Weltklasse-Athleten und ambitionierte Freizeitläufer. Denn die Qualis sind moderat. Wer trotzdem nicht dabei sein kann: leichtathletik.de überträgt per Live-Stream an beiden Tagen.
Martin Neumann

Weltmeister, Olympiasieger und ambitionierte Freizeitsportler in einem Wettkampf: Das gibt es sonst nur beim Marathon. Und am 13./14. Mai bei der Premiere des „Adidas Boost Athletics Meeting“ (ABAM) in Herzogenaurach. Der Weltkonzern Adidas hat zusammen mit dem Ausrichter LAC Quelle Fürth ein völlig neues Meeting-Konzept auf die Beine gestellt. Ein Meeting für alle Läufer. Nur Normen auf dem Niveau von Bezirksmeisterschaften (beispielsweise 800 m Männer: 2:02,00 min oder 5.000 m Frauen: 19:00,00 min) müssen für einen Start erbracht werden. Außerdem gibt’s Preisgelder von den A- bis runter zu den D-Läufen.

„Das ist unser Konzept. So rechnen wir mit 300 Startern“, sagt LAC-Urgestein Bertram Böhm, der von Beginn an in die Planungen eingebunden war. Während der Verein auf nationaler Ebene die Werbetrommel rührt – Startgeld wird nicht erhoben, Vereine mit mindestens drei Startern erhalten einen Fahrtkostenzuschuss von 50 Euro, Zuschauer haben freien Eintritt –, holt Adidas einige seiner besten Vertragsathleten in die Firmenzentrale.

Von 100 bis 10.000 Meter

Das darf man wörtlich nehmen: Denn das Meeting wird auf dem Adi-Dassler-Sportplatz (Fassungsvermögen 3.500 Zuschauer, 1.000 Sitzplätze) auf dem Konzerngelände ausgetragen. „Doch natürlich sind alle Sportler willkommen, egal ob sie in Adidas laufen oder nicht. Sie müssen nur die Qualis erfüllt haben“, zerstreut Bertram Böhm das Gerücht, dass „ABAM“ sei eine reine „Drei-Streifen-Veranstaltung“.

Der Meeting-Schauplatz wurde für die Fußball-WM 2006 gebaut. Dort trainierten unter anderem die Teams aus Deutschland und Argentinien. Wurf- und Sprunganlagen gibt’s nicht. Darum das reine Läufer-Meeting mit Strecken zwischen 100 und 10.000 Metern. Wobei diesen beiden so unterschiedlichen Distanzen eine besondere Bedeutung zukommt.

Wiedererstarkter Yohan Blake zu Gast

Über 100 Meter ist kein Geringerer als der zweitschnellste Sprinter aller Zeiten angekündigt, Yohan Blake. Der Jamaikaner mit Bestzeiten von 9,69 und 19,26 Sekunden startet über 100 Meter. Der Weltmeister von 2011 über 100 Meter hat sich nach drei Jahren voller Verletzungspech wieder eindrucksvoll zurückgemeldet. Vor einer Woche siegte er beim MVP-Meeting in Kingston mit 9,95 Sekunden. Er trifft in Herzogenaurach unter anderem auf Marvin Bracy (USA) und Keston Bledmann (Trinidad & Tobago). Die beiden sind ebenfalls gut für 9er-Zeiten.

Die 200 Meter sind mit dem Jamaika-Duo Warren Weir und Nickel Ashmeade sowie Alonso Edward (Panama) ähnlich gut besetzt. Anders als die Rennen zwischen 400 und 10.000 Meter sind die Sprints bei Männern und Frauen Einladungsläufe. „Sonst hätten wir zu viele Starter gehabt“, nennt Bertram Böhm den Grund. Eingeladen wurde natürlich auch Gina Lückenkemper. Die 19 Jahre alte deutsche Sprint-Hoffnung wird nach ihren Abitur-Prüfungen den ersten Start für ihren neuen Verein LG Olympia Dortmund absolvieren.

Meseret Defar will Olympia-Ticket buchen

Höhepunkt des ersten Tages könnten die 10.000 Meter der Frauen werden. Hier will sich die zweimalige 5.000-Meter-Olympiasiegerin Meseret Defar die Olympia-Fahrkarte fürs äthiopische Team sichern. Soll das gelingen, muss sie Tempo machen und eine Zeit um 31 Minuten oder sogar darunter anbieten. Mit im Rennen sind auch die Zwillinge Anna und Lisa Hahner, die fünf Wochen nach dem Hannover-Marathon an der Grundschnelligkeit arbeiten. Die 10.000 Meter der Männer und Frauen werden am Freitagabend ausgetragen. Dazu kommen die 400 Meter der Männer und Frauen. Die Wettbewerbe beginnen um 18 Uhr.

Am Samstag geht’s ab 13 Uhr richtig zur Sache. Beide Tage sind bei leichtathletik.de im Live-Stream zu sehen! Um 18:15 Uhr schnürt dann eine amtierende Weltmeisterin die Spikes: Almaz Ayana. Die 24 Jahre alte Äthiopierin mit einer Bestzeit von 14:14,32 Minuten trifft über 5.000 Meter auf starke nationale Konkurrentinnen. Auch hier sollen erste Richtwerte Richtung Olympia gesetzt werden.

Deutsche Asse auf den Mittelstrecken

Die deutschen Farben sind beim „Boost-Meeting“ besonders auf den Mittelstrecken vertreten. Über 800 Meter sind Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Dennis Krüger (1. VfL Fortuna Marzahn) angekündigt. Auch Langstreckler Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) unterzieht sich auf den zwei Stadionrunden einem Tempotest. Das Regensburger Duo Florian Orth und Philipp Pflieger ist über 1.500 bzw. 5.000 Meter dabei.

Die Zuschauer dürfen also bei kostenlosem Eintritt auf tolle Leistungen zu Beginn der Sommersaison hoffen. Nicht ausgeschlossen, dass noch einige Hochkaräter den Weg nach Herzogenaurach finden. Man darf gespannt sein, welche prominenten Starter bei der Pressekonferenz am 3. Mai noch angekündigt werden.

<link http: www.lacquelle.de veranstaltungen freiluftwettkaempfe abam>Alle Infos zum „Adidas Boost Athletics Meeting“ in Herzogenaurach gibt's hier.

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