Äthiopischer "Sweep" über 10.000 Meter
Bei der ersten Langstreckenentscheidung der WM in Helsinki, den 10.000 Metern der Frauen, hat am Samstagabend die Läufernation Äthiopien ihre Dominanz gleich auf der ganzen Linie unterstrichen. Tirunesh Dibaba führte in 30:24,02 Minuten, der zweitschnellsten Siegerzeit bei einer WM bislang, einen Dreifacherfolg an.

Tirunesh Dibaba holte sich den ersten Langstreckentitel der WM (Foto: Kiefner)
Titelverteidigerin Berhande Adere (30:25,41 min) und die Schwester der neuen Titelträgerin, Ejegayehu Dibaba (30:26,00 min), griffen eingangs der letzten Runde mit an und wurden für ihren langen Sprint mit Silber und Bronze belohnt. Die Olympiasiegerin Xing Hunia (China; 30:27,18 min) konnte dieses Trio nach deren beherztem Antritt nicht mehr einholen. Werknesh Kidane (30:32,47 min) vervollständigte als Sechste das tolle Mannschaftsergebnis Äthiopiens.Marathon-Weltrekordhalterin Paula Radcliffe (Großbritannien), die auf der ersten Hälfte für das Tempo sorgte, wird sich nach einem neunten Platz in 30:42,75 Minuten Kritik gefallen lassen müssen, nachdem bereits im Vorfeld hier und dort Skepsis zu ihrem Doppelunternehmen in Helsinki zu vernehmen war. Sie war mit diesem Ergebnis nicht einmal die schnellste Europäerin.
Die einzige DLV-Starterin Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) verfehlte ihre angepeilte persönliche Bestzeit in 31:28,21 Minuten auf Platz 17 um rund sieben Sekunden. "Das war eines meiner härtesten Rennen", sagte die von einem über Nacht aufgetauchten Schnupfen gehandicapte 24-Jährige nach dem Lauf, "ich habe mir gesagt, du musst dich in den Hintern beissen und du darfst nicht überrundet werden. Ich wollte kämpfen. Wenn ich ausgestiegen wäre, hätte ich die Woche in Helsinki nicht verdient gehabt. Ich muss zufrieden sein."
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