Alain Blondel - „Wird ein Riesenspektakel“
Trotz angespannter finanzieller Situation ist es Meeting-Direktor Alain Blondel wieder einmal gelungen, ein Top-Feld für das „Indoor Meeting - Weltklasse in Karlsruhe“ zusammenzustellen. Olympiasieger treffen am Samstag (2. Februar) auf Welt- und Europameister. Im Interview mit leichtathletik spricht der 50-Jährige über Höhen und Tiefen bei der Organisation.
Alain Blondel, wie stressig ist die Vorbereitung des Karlsruher Meetings?Alain Blondel:
Ich hatte in den letzten Wochen etwas weniger Freizeit als sonst.
Haben sich die Anstrengungen gelohnt?
Alain Blondel:
Das Karlsruher Meeting hat sich in all den Jahren als eines von sechs Top-Meetings weltweit etabliert. Die Vorbereitung ist immer mehr zu einer großen Herausforderung geworden. Ich denke, wir haben sie wieder gemeistert. Die Starterfelder können sich sehen lassen.
Allen voran das im Stabhochsprung. Das Highlight des Meetings, auch für Sie?
Alain Blondel:
Natürlich. Jahrelang habe ich versucht, Renaud Lavillenie für Karlsruhe zu gewinnen. Nie hat es geklappt. Jetzt kommt er als Olympiasieger. Dazu Björn Otto und Raphael Holzdeppe, die in London mit ihm auf dem Treppchen standen. Nicht nur drei große Stabhochspringer, auch drei sehr gute Typen. Das wird ein Riesenspektakel. Gespannt bin ich auch auf den Auftritt von Malte Mohr und Renauds fünf Jahre jüngeren Bruder Valentin.
Arne Gabius wollte über 3.000 Meter den deutschen Rekord von Dieter Baumann angreifen. Der Tübinger ist verletzt, die Jagd fällt aus. Wie groß ist die Enttäuschung für Sie?
Alain Blondel:
Mit solchen Meldungen ist immer zu rechnen, das gehört leider zum Geschäft. Arne war selbst am unglücklichsten, als er absagen musste. Aber auch ohne ihn werden die Zuschauer voll auf ihre Kosten kommen. Es sind drei Weltklasseläufer am Start, die einen Dreikampf mit Top-Zeiten versprechen. Der Ausgang zwischen Lokalmatador Bernard Lagat - er wohnt ja in Tübingen -, Augustine Kiprono Choge und Yenew Alamirew ist völlig offen.
Welche Wettbewerbe ragen aus den elf Disziplinen noch heraus?
Alain Blondel:
Seit 2007, seit ihrem Weltrekord in Stuttgart, habe ich immer wieder vergeblich versucht, Meseret Defar für Karlsruhe zu gewinnen. Das ist jetzt nach ihrem Olympiasieg endlich gelungen. Sie kann eine Zeit um 8:30 Minuten laufen. Über 1.500 Meter bin ich gespannt, ob Genzebe Dibaba die vier Minuten unterbieten kann. Im Sprint treffen mit Verena Sailer und Ivet Lalova zwei Europameisterinnen aufeinander. Im Weitsprung möchte Christian Reif die Acht-Meter-Marke, die er dieses Jahr schon exakt erreicht hat, übertreffen.
Werden die Bemühungen um so ein attraktives Teilnehmerfeld vom Publikum honoriert?
Alain Blondel:
Es gibt nur noch ein paar Restkarten. Das Meeting wird mit 4.500 Zuschauern ausverkauft sein - wie immer in den vergangenen Jahren. Ich hoffe, dass es noch lange gelingt, Leichtathletik in Karlsruhe auf hohem Niveau anzubieten, obwohl sich der Etat für die Veranstaltung nicht unbedingt zum Guten verändert hat.
Quelle: leichtathletik - Ihre Fachzeitschrift
Indoor Meeting
Karlsruhe (2. Februar)