Alarm! Weitere Athleten wollen Kenia verlassen
Kenias Nationalcoach Mike Kosgei bangt um die Stärke seiner Mannschaft und schlägt Alarm. Er hat jetzt sogar die Regierung dazu aufgerufen, die Abwanderung der Athleten in andere Länder zu stoppen. "Das ist keine Sache unseres Verbandes mehr, das ist eine nationale Angelegenheit", sagte er dem "East African Standard".
Stephen Cherono alias Saif Saeed Shaheen ist bereits ein Katari (Foto: Kiefner)
Der bisher prominenteste Verlust war in diesem Jahr der Hindernisläufer Stephen Cherono, der als Saif Saeed Shaheen bei der WM in Paris für Katar und nicht mehr für Kenia zum Titel lief. Er folgte dem Ruf der mit den Dollars winkenden Scheichs. Jetzt droht die kenianische Läuferschaft weiter zu zerfallen. Die jungen Rohdiamanten James Kwalia und Nicholas Kemboi wollen künftig unter der Flagge von Bahrain starten. "Das wäre für uns ein Desaster", meint Mike Kosgei, der ärgerlich auf diese neuesten Entwicklungen reagiert.
Beängstigender Trend
Besonders in Nicholas Kemboi hatte er große Hoffnungen für das Jahr 2004 gesetzt. Bei der Cross-WM in Brüssel und später bei den Olympischen Spielen in Athen sollte der 20-jährige eine Rolle spielen. Immerhin verbesserte er in diesem Sommer seine 10.000-Meter-Bestzeit auf 26:30,03 Minuten.
Mike Kosgei hofft jetzt auf die Intervention des Sportministers oder sogar des Präsidenten, damit die Top-Athleten im Land gehalten werden können. "Dass unsere Athleten andere Staatsangehörigkeiten annehmen wollen, ist alarmierend. Das ist ein beängstigender Trend, der uns die Vorherrschaft auf den Langstrecken kosten kann", beurteilt der Coach die Lage.