Diana Dienel – In der Schule entdeckt
Diana Dienel, die deutsche Nachwuchsentdeckung des Olympiasommers, dachte lange nicht an Sport. Sie tat es ihren Freundinnen gleich und genoss erst einmal ihre Kindheit: "Ich nahm nur am Schulsport teil." Erst vor vier Jahren, als Trainer eines nahegelegenen Sportvereins ihre Schule besuchten, und sie als eine der Besten auswählten, ging sie zu einem Probetraining.
Diana Dienel preschte in diesem Sommer ins Rampenlicht (Foto: Kiefner)
So entdeckte die Schülerin der 9. Klasse des J.G. Herder Gymnasiums ihre sportliche Leidenschaft, lernte die verschiedenen Disziplinen der Leichtathletik kennen. "Ich freute mich besonders auf das Hürden- und Sprinttraining." Doch zwei Jahre später dann der Fingerzeig. Es kristallisierte sich ihr Talent im Laufbereich heraus und man stellte das Training auf die Ausdauerdisziplinen um. Früh zeigten sich bei Diana Dienel erste Erfolge, die noch zwei jüngere Schwestern (6 und 12 Jahre) hat.
Heute trainiert die fast 16-jährige junge Dame (geboren am 9. Oktober 1989), 13 Kilometer von ihrem Heimatort Bad Gottleubern entfernt, mit dem Laufteam der LG Asics Pirna. Achtmal in der Woche trifft Diana Dienel für zwei bis zweineinhalb Stunden ihre 14-köpfige Trainingsgruppe. Ihre hervorragenden Leistungen ließen sie schnell aus dem Juniorenteam in das "richtige" Laufteam aufsteigen, "wo ich jetzt sogar mit Rene Herms (Deutscher Meister über 800 m, Teilnehmer der Olympischen Spiele in Athen) trainieren darf." In einer Woche kommt die Athletin von Klaus Müller auf ein Trainingspensum von cirka siebzig Kilometern, die sie auf der Bahn, im Wald oder auf der Straße sammelt.
Lob für Trainingskamerad René Herms
René Herms' bisherigen Höhepunkt, den phänomenalen Lauf bei der Generalprobe für die Olympischen Spiele, der "Team Challenge" in München, lobte die junge Nachwuchshoffnung, die in ihrer Freizeit am liebsten Freunde trifft: "Das hat er gut gemacht!".
In dieser Saison gelang ihr selbst aber auch bereits ein erster großer Durchbruch, nachdem sich Diana Dienel mit ihrem Team nicht nur in den Laufschuhen, sondern auch im Kraftraum auf die Saison vorbereitet und sich auf der Insel Usedom den letzten Schliff geholt hatte.
Bei den Deutschen B-Jugendmeisterschaften in Jena gelangen ihr die bis dahin schnellsten Rennen ihrer noch jungen Karriere. Mit hervorragenden 2:05,93 Minuten siegte Diana Dienel nicht nur über 800 Meter bei der weiblichen Jugend B, sondern qualifizierte sich gleichzeitig für die Junioren-WM in Grosseto.
"Die neue Bestzeit gab mir den entsprechenden Adrenalinstoß, um mich der nächsten Herausforderung, den 400 Metern, doch noch zu stellen und alles zu geben, was noch in mir steckte." Mit einer Zeit von 54,13 Sekunden nahm sie nicht nur die zweite Goldmedaille innerhalb von einer Stunde bei der Siegerehrung in Empfang, sondern durfte sich auch noch auf einen Staffeleinsatz bei der JWM mit der 4x400-Meter-Staffel freuen.
Cooles Gefühl in Grosseto
Wenige Wochen später schnürte Diana Dienel dann endlich ihre Spikes vor einem großen Publikum in Grosseto und konnte sich mit der Nachwuchs-Weltelite messen. Mit einem "coolen" Gefühl steigerte die kleingewachsene Läuferin ihre Bestzeit über 800 Meter im Vorlauf auf sagenhafte 2:04,34 Minuten und durfte sich damit auf die Teilnahme am Halbfinale freuen, wo dann für sie Endstation war. Besonders gut hat ihr danach noch der Endlauf mit ihren Mannschaftskolleginnen über 4x400 Meter gefallen. "Da konnte ich die großartige Kulisse richtig genießen."
Im nächsten Jahr will Diana Dienel weiter auf sich aufmerksam machen. "Ich möchte meine Bestzeiten verbessern und mich wieder für die U18-WM qualifizieren." Ihre langfristigen Ziele hat sie sich auch schon überlegt. " Eine Medaille bei einer WM wäre schon nicht schlecht, doch erst mal überhaupt im Aufgebot der Olympischen Spielen stehen zu dürfen, wäre mein Traum."