Aleixo-Platini Menga siegt mit Handbremse
Lokalmatador Aleixo-Platini Menga lag am Samstag beim Nordrhein-Winterchampionat in Leverkusen über 200 Meter klar vorn. Lockeren Fußes kam er auf 21,32 Sekunden. Mateusz Przybylko kratzte am Hausrekord. Karsten Dilla (alle TSV Bayer 04 Leverkusen) kündigte baldige Leistungssteigerungen an - und U20-Ass Jonas Hanßen (SC Myhl LA) das Saisonende.
Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen), immer wieder von Verletzungen heimgesucht, will in diesem Jahr voll angreifen. Bei den Nordrhein-Hallenmeisterschaften agierte der Sprinter am Samstag aber noch mit angezogener Handbremse. Ein Aufgalopp, mehr nicht - so die Marschroute für die 200-Meter-Saisonpremiere an seinem Vereinsort. Furios gestartet, verlor der frühere U23-Vize-Europameister auf der Schlussgeraden an Fahrt, um in 21,32 Sekunden deutlich vor Miguel Rigau (LT DSHS Köln; 21,65 sec) ins Ziel zu kommen."Hintenheraus habe ich das harte Training der letzten Woche gespürt, aber insgesamt war das Rennen in Ordnung. Ich bin zufrieden", so der 26-Jährige mit angolanischen Wurzeln. "Vor den Westdeutschen Meisterschaften in zwei Wochen werde ich etwas eher aus der Belastung herausgehen, dann wird die Zeit sicher schneller", so der Langenfelder, der jetzt schon dem sechswöchigen Florida-Trainingslager mit dem DLV-Kader nach der Hallen-Saison entgegenfiebert. "Das gibt Kraft, das motiviert", meinte Aleixo-Platini Menga, der am Sonntag in Leverkusen auch noch über 60 Meter antritt.
Karsten Dilla mit 16 Schritten Anlauf
Noch ein früherer Vize-Europameister der U23 meldete Ansprüche auf Höheres an: "Stabi" Karsten Dilla war zwar ungefährdet, benötigte aber schon für 5,45 Meter drei Versuche. 5,60 Meter riss er. "Im Vergleich zur Saisoneröffnung vor zwei Wochen war das heute schon ein Schritt nach vorn, auch wenn ich da 5,55 Meter gesprungen bin", so der Sportsoldat.
"Die zwei Schritte mehr Anlauf habe ich noch nicht so richtig umsetzen können. Am Mittwoch in Cottbus dürfte es schon höher hinaus gehen und die Woche drauf in Düsseldorf passen", liebäugelt Karsten Dilla mit den für die Hallen-WM geforderten 5,75 Metern. Große Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme macht er sich indes nicht. "Es werden nur zwei DLV-Springer starten, aber drei sind im Moment noch deutlich vor mir."
Mateusz Przybylko testet über 2,25 Meter
Hochspringer Mateusz Przybylko hatte über 2,21 Meter keine Probleme, versuchte sich am neuen Hausrekord von 2,25 Meter aber (noch) dreimal vergeblich. Mohamed Younis (Sudan) bewältigte 2,19 Meter, Fernand Djoumessi (Kamerun) 2,17 Meter. Torsten Sanders (Weseler TV), der Neunte der U20-EM, schwang sich im zweiten Durchgang über 2,15 Meter - nur ein Zentimeter weniger als letzten Sommer.
Für eine der relativ besten Leistungen der Gesamt-Veranstaltung sorgte U20-Ass Jonas Hanßen. Die Langhürden-Hoffnung vom niederrheinischen SC Myhl LA, bei der U20-EM in Rieti (Italien) Siebter, lief über 400 Meter in 48,68 Sekunden leicht und locker vorne weg. Der 18-Jährige wird aber im weiteren Verlauf der Hallensaison nicht mehr in Erscheinung treten. Sein Hauptaugenmerk gilt den U20-Weltmeisterschaften vom 22. bis 27. Juli in Eugene (USA).
Tobias Mausbach vor Robin Schembera
Bei den Männern ließ Tobias Mausbach (TV Herkenrath; 48,27 sec) den nach einem energischen Antritt ausgangs der letzten Kurve herannahenden Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen; 48,44 sec) nicht mehr passieren. Dennoch gab sich der 800-Meter-Spezialist zufrieden. "Die Hallen-WM in Sopot ist durchaus ein Thema, in Düsseldorf möchte ich übernächsten Donnerstag jedenfalls unter 1:47 Minuten bleiben und damit die Norm abliefern", so der Schützling von Paul-Heinz Wellmann.
Voller Elan ging Claudia Wehrsen zur Sache. Die Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden kaufte den Mitbewerberinnen auf der doppelten Hallenrunde deutlich den Schneid ab. Bei ihrem Debüt im rot-weißen Leverkusener Dress reichten der Kölnerin 56,08 Sekunden zum Sieg. Andere Viertelmeilerinnen testeten über 200 Meter, allen voran Christine Salterberg (TuS Köln rrh.; 24,47 sec).
Flotte Jessie Maduka
In den Jugendklassen hielten sich Jessie Maduka (ART Düsseldorf; 24,50 sec) und Johanna Bechthold (Aachener Turngemeinde; 24,81 sec) schadlos. Bei den Jungs zeigte sich Kai Köllmann (Weseler TV; 22,05 sec) prima in Schuss. Außerdem glänzte er über 60 Meter Hürden (8,16 sec). Stark der Auftritt von Paralympics-Sieger Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen). Der 25-Jährige steigerte sich im Weitsprung um sieben Zentimeter auf 7,61 Meter.
Dicht beisammen lagen die Hammerwerfer Benjamin Boruschewski (65,07 m) und Paul Hützen (beide TSV Bayer 04 Leverkusen; 64,20 m). In den abschließenden 800-Meter-Läufen setzten sich Lena Klaassen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2:08,76 min) und Carl-Philip Heising (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 1:52,91 min) durch.
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