Alexander Hahn verpasst Bronzemedaille knapp
Die Britin Stephanie Twell ist die überragende Nachwuchs-Läuferin Europas. Zum dritten Mal in Folge gewann die 19-Jährige 1.500-Meter-Spezialistin am Sonntag in 13:28 Minuten den Cross-Europameistertitel in der Altersklasse U20. Scheinbar mühelos konnte sich die 1.500-Meter-Junioren-Weltmeisterin auf dem selektiven 4-Kilometer-Kurs im Brüsseler Park van Laeken von ihren in dichter Phalanx folgenden Teamkolleginnen absetzen.
Mehr Mühe hatte dagegen der Franzose Florian Carvalho, der nach dem Gewinn der Silbermedaille im Vorjahr nun in 18:42 Minuten (6 km) der neue Titelträger bei den U20-Junioren wurde. In einem spannenden Finale wurde der Leverkusener Alexander Hahn (18:55 min) hinter dem überraschend starken Norweger Sondre Moen (18:47 min) und dem Franzosen Hassan Chahdi (18:49 min) Vierter und toppte damit den siebten Rang, den er vor zwei Jahren in San Giorgio (Italien) errungen hatte.„Als Chahdi, Moen und Carvalho in der Schlussrunde anzogen, konnte ich in diesem Moment nicht folgen. Ich bin zwar wieder etwas herangekommen, aber es hat nicht mehr ganz gereicht. Aber ich bin glücklich, Vierter geworden zu sein“, sagte er nach dem Rennen.
Ein nicht minder gutes Rennen lieferte Florian Orth (ESV Jahn Treysa; 19:11 min) ab, der in einem spannenden Finish gegen den Spanier Antonio Abadia (19:11 min) auf der Ziellinie den Kürzeren zog und Neunter wurde. „Er hat den Überraschungsmoment genutzt, da konnte ich nicht mehr kontern.“ Mit 93 Punkten wurde das DLV-Team mit Alexander Hahn, Florian Orth, dem B-Jugendlichen Stefan Hendtke (SC Potsdam; 36.; 19:38 min) und Timo Göhler (SV Auringen; 44; 19:49 min) hinter Frankreich (50), Norwegen (51), Groß-Britannien (52), der Türkei (79) und Spanien (89) Sechster.
Britinnen dominieren
Zum Auftakt der 15. Cross-Europameisterschaften sorgte Stephanie Twell für den erwarteten Triumph, als sie nach San Giorgio (Italien) und Toro (Spanien) nun auch in Brüssel zum dritten Mal den Titel der Juniorinnen gewann. Die Briten demonstrierten über die schon von Beginn an matschige Strecke ihre Überlegenheit mit den Plätzen eins bis sechs, so dass die Mannschaftswertung mit der Idealpunktzahl von 10 Punkten bei vier gewerteten Läuferinnen gewonnen wurde.
Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung wurden die deutschen Läuferinnen mit Mira Glocker (LAV asics Tübingen; 19.; 14:21 min), Carolin Aehling (LG Coesfeld; 20.; 14:23 min), Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg; 23.; 14:27 min) und Mareike Schrulle (LAC Veltins Hochsauerland; 27.; 14:34 min) hinter Groß-Britannien, Ukraine (58 Punkte), Russland (62) und Irland (77) mit 89 Punkten Fünfter.
Ohne Schuh ins Ziel
„Das war ein klasse Auftritt“, freute sich Nachwuchs-Disziplintrainer Lutz Zauber, „vor allem, wenn man mit dem Handicap, aus der ungünstigen Startbox eins starten muss!“ Mit Rang 19 war Mira Glocker die beste DLV-Starterin in der Einzelwertung, obwohl sie in der hektischen Vorstartphase ihr Renntrikot mit der Startnummer und dem integrierten Chip vergessen hatte.
Aufregung gab es zudem bei Mareike Schrulle, die schon nach einer Runde einen Rennschuh verlor und den Wettbewerb sichtlich gehandicapt zu Ende laufen musste. „Schade, dass wir bei den Mädchen keinen richtigen Überflieger haben, dann wäre hier auch schon wieder einmal eine Team-Medaille machbar“, meinte Lutz Zauber.
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