Alexander John geht beim Heimspiel auf Normjagd
Er macht es spannend: Zwei Läufe bleiben Alexander John noch - im besten Fall. Dann will der Leipziger Hürdensprinter in eigener Halle den Doppelerfolg feiern: Die Verteidigung des deutschen Hallentitels und das Ticket für die Hallen-EM. Doch dafür muss er die enttäuschenden Meeting-Resultate vergessen machen.

Trotz der ausstehenden Norm (7,68 sec) glaubt sich der 24-Jährige vor den Deutschen Hallen-Meisterschaften am Wochenende in guter Verfassung. Von seinem Ziel will er nicht abrücken: Den Titel verteidigen und endlich die ersehnte EM-Norm sichern.
„Nie in den Lauf reingekommen“
Neben passablen Zeiten in Chemnitz (7,78 sec) und Düsseldorf (7,77 sec) musste Alexander John in Moskau (Russland; 7,84 sec) und beim Vorlauf-Aus vergangenes Wochenende in Birmingham (Großbritannien; 7,86 sec) unerwartete Rückschläge hinnehmen. An Formschwäche habe es aber nicht gelegen, erklärt Alexander John. „Es lag an der technischen Schwäche vor der ersten Hürde und dann bin ich nie richtig in das Rennen reingekommen.“
Mit Trainer Jan May hat der Mann vom LAZ Leipzig die Fehler aus seinen Meetingauftritten analysiert und aufgearbeitet. Erfahrung haben ihm die Rennen auch in anderer Hinsicht gebracht. Wie in Düsseldorf bekam er die Chance, sich mit der Weltklasse um den Chinesen Liu Xiang zu messen. „Man kommt nur weiter, wenn man, wie diese klasse Leute, im Rennen an der Hürde unter Druck gerät. Diesem Druck habe ich dieses Jahr noch nicht so gut standgehalten“, gibt der EM-Achte zu.
Druck vom Publikum in Leistung umsetzen
Mit Blick auf die Titelkämpfe in der heimischen Arena ist Alexander John zwar hochmotiviert, „aber man hat natürlich mehr Erfolgsdruck. Die Zuschauer erwarten schon, dass man als Erster über die Ziellinie läuft.“
Dennoch weiß er um die Vorteile eines Heimspiels. „Ich kenne die Abläufe, ich kann zuhause schlafen und muss mich nicht besonders umstellen.“ Auch die Laufbahn in der Arena Leipzig konnte er im Training zuletzt regelmäßig testen.
Volle Unterstützung erhofft sich der Leipziger von der Familie und der Freundin, wenn es gegen die Hauptkonkurrenten Helge Schwarzer (Hamburger SV) und Gregor Traber (LAV asics Tübingen) geht, die ebenfalls noch um die Hallen-EM-Norm kämpfen. Doch der Titelverteidiger aus Leipzig gibt sich zuversichtlich. „Ich muss die Fehler abstellen, gut ins Rennen reinkommen, und dann muss man mich erst mal schlagen.“
Hallen-DM in Leipzig
26./27. Februar 2011