Alexander John hat sich am Sonntag beim Meeting in Rhede über 110 Meter Hürden in 13,63 Sekunden weiter der WM-Norm angenähert. Robin Erewa war auf beiden Sprintstrecken ungefährdet. Beim Nachwuchs beeindruckten Sarah Schmidt über 400 Meter und Marc Okun im Hammerwurf.
Hürdensprinter Alexander John (SC DHfK Leipzig) hat in Rhede ein Achtungszeichen gesetzt und sich mit 13,63 Sekunden an die zweite Stelle der nationalen Saisonrangliste vorgeschoben. Und das, obwohl er mit dem Lauf insgesamt nicht zufrieden war. "Ich bin zwar gut weggekommen, aber dann wurde es holprig. Der Mittelteil ist stark ausbaufähig", so der 29-Jährige.
"Das tolle Publikum hat die nicht einfachen äußeren Bedingungen wett gemacht", sagte der Deutsche Meister des Jahres 2012. "Am nächsten Wochenende werde ich in Zeulenroda die WM-Norm von 13,45 Sekunden angreifen und spätestens bei der DM in Nürnberg eintüten", gab sich Alexander John kämpferisch.
Der frühere Hallen-Europameister Gregory Sedoc (Niederlande; 13,77 sec) belegte Platz zwei. Extra-Applaus gab es für Lokalmatador David Klöckner (LAZ Rhede). Der Deutsche Hochschulmeister knackte in 13,95 Sekunden erstmals die 14-Sekunden-Marke.
Robin Erewa nicht zu bremsen
Über 200 Meter spulte Robin Erewa souverän sein Programm ab und ließ sich auch nicht von einem Gegenwind von 0,9 Metern pro Sekunde bremsen. Vor allem auf den letzten 30 Metern war der 24-Jährige vom TV Wattenscheid 01 den bis dato verbissen gegenhaltenden Mitbewerbern überlegen. Nach 21,02 Sekunden spurtete der Deutsche Meister, der mit 20,49 Sekunden als bisher einziger DLV-Akteur die WM-Norm unterboten hat, ins Ziel. Es folgten Aleixo Platini Menga (TSV Bayer Leverkusen 04; 21,37 sec) und Alexander Juretzko (LG Hannover; 21,40 sec).
Anders war der Rennverlauf über 100 Meter. Da startete Robin Erewa auf der zweiten Streckenhälfte eine Aufholjagd, um sich in 10,39 Sekunden hauchdünn vor Peter Emelieze (Nigeria/ASV Köln; 10,40 sec) und Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01; 10,44 sec) als Erster über die Ziellinie zu schmeißen.
Inna Weit mit doppelter Belastungsprobe
Inna Weit (LC Paderborn) schnürte ebenfalls mehrfach die Rennschuhe. Zunächst kam sie als 100-Meter-Siegerin in 11,56 Sekunden dicht an ihren Saisonrekord heran und hielt damit die Irin Amy Foster um vier Hundertstel auf Distanz. Auf der doppelten Distanz trotzte Vorjahressiegerin Kelly Proper (Irland) in 23,43 Sekunden dem Gegenwind. Der stark aufkommenden Inna Weit blieb hier in 23,70 Sekunden Rang zwei.
Friederike Möhlenkamp (LT DSHS Köln), bei der Team-EM in der deutschen Staffel, durcheilte die Stadionrunde in 54,12 Sekunden, gefolgt von Julia Schaefers (TSV Bayer 04 Leverkusen; 54,86 sec). Dass sie richtig gut drauf ist, stellte Sarah Schmidt (LAZ Mönchengladbach) unter Beweis. Die 800-Meter-Spezialistin, die mit beträchtlichen Ambitionen zur U20-EM reist, legte im anderen Zeitlauf in 55,15 Sekunden ein beeindruckendes Solo aufs Parkett.
Anna Raukuc dicht am Hausrekord
Langhürdlerin Anna Raukuc (LG Hannover) kam mit 57,62 Sekunden dicht an ihren Hausrekord heran und unterstrich ihre Aussichten auf DM-Edelmetall. Über 100 Meter Hürden steigerte sich Tanja Heitgen (LT DSHS Köln) auf 13,53 Sekunden. Weitspringerin Lisa Kurschilgen (TV Wattenscheid 01) flog im vorletzten Durchgang auf 6,30 Meter und setzte sich damit vor Eliane Martins (Brasilien; 6,25 m) und Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede; 6,16 m) durch.
Über 3.000 Meter lief Amanal Petros (TSVE Bielefeld; 8:19,35 min) weit vor den Verfolgern. Eine konstante Serie, leider ohne Ausreißer nach oben, bot Weitspringer Emiliano Lasa (Uruguay; 7,70 m). Dreispringerin Essi Lindgreen (Finnland; 13,37 m) setzte sich knapp vor ihrer Landsfrau Sanna Nygard (13,34 m) durch. Simon Heweling (Weseler TV) hielt sich bei der U18 über 100 (10,98 sec) und 200 Meter (22,35 sec) schadlos.
Ashraf Amgad Elseify hatte den Dreh raus
Eröffnet wurde die 45. Auflage des Traditionsmeetings schon am Samstag mit dem Hammerwurf. Ashraf Amgad Elseify, der zweifache U20-Weltmeister aus Katar, war eine Klasse für sich. Mit seinen 78,04 Metern setzte er sich zunächst auf Rang sieben der Welt. Der achtmalige Deutsche Meister Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) kam auf 73,37 Meter - Saisonbestleistung.
Marc Okun (Leichlinger TV) zeigte sich bestens präpariert für die U18-WM in Cali (Kolumbien). Jedenfalls steigerte sich der Schützling von Kurt Benner um 2,15 Meter auf 73,26 Meter.
Bei den Frauen gaben Carolin Paesler (LG Eintracht Frankfurt; 66,94 m) und Daniela Manz (TSV Bayer 04 Leverkusen; 65,82 m) den Ton an. In der U20 lieferten sich Michelle Döpke (Leichlinger TV; 56,15 m) und die weiter verbesserte Sina Mai Holthuijsen (SC Myhl LA; 55,92 m) ein Kopf-an-Kopf-Rennen.