Alexander John zum zweiten Mal mit WM-Norm
Alexander John (LAZ Leipzig) hat am Freitagabend bei der dritten Auflage des internationalen Leichtathletik-Meetings in Bottrop die WM-Norm zum zweiten Mal erfüllt. 13,54 Sekunden benötigte der 23-Jährige im Vorlauf über 110 Meter Hürden. Die Veranstaltung litt zeitweilig unter einem schweren Gewitter und einem Regenbruch, weshalb Disziplinen auch ausfielen.
Noch bei bestem Wetter sprintete Alexander John im 110 Meter Hürden-Vorlauf zu 13,54 Sekunden. Unterstützt wurde der 23-Jährige dabei von 1,7 Metern pro Sekunde Rückenwind.Damit ist Alexander John nach dem Hamburger Helge Schwarzer der zweite deutsche Hürdensprinter, der die geforderte Norm (13,55 sec) für die Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August) zwei Mal erfüllt hat. Bereits bei der Bauhaus Junioren-Gala in Mannheim war er in 13,35 Sekunden unter dem Richtwert geblieben. Auf den Endlauf verzichtete er im Anschluss.
Willi Mathiszik nur knapp vorbei
Aus deutscher Sicht erfuhr die Veranstaltung mit rund 2.000 Zuschauern durch zwölf offizielle WM-Normwettkämpfe in den Disziplinen 100 Meter, 200 Meter, 800 Meter, 110 Meter Hürden, 400 Meter Hürden, Dreisprung (Männer) und 100 Meter, 200 Meter, 800 Meter, 100 Meter Hürden, 400 Meter Hürden, Dreisprung (Frauen) zwar eine merkliche Aufwertung. Doch nur Alexander John gelang es, die Norm dann auch tatsächlich zu knacken.
Während er das Glück hatte, eine Hundertstel unter der Norm zu bleiben, lief sein Teamkollege Willi Mathiszik um eben diese Hundertstel an der Norm vorbei: 13,56 Sekunden im Vorlauf für ihn, er trat im Endlauf noch einmal an.
Heiß auf die Deutsche Meisterschaft
Nach mehrere Fehlstarts langte es zu Platz drei in 13,67 Sekunden. Es gewann der Pole Mariusz Kubaszewski in 13,60 Sekunden: „Für mich geht die Zeit in Ordnung“, sagte Willi Mathiszik, der mit Rückenproblemen zu kämpfen hat. „Ich hatte einen Riesenfehler an der achten Hürde. Ich habe die beiden Läufe auf jeden Fall gebraucht.“
Willi Mathiszik war Ende Mai in Weinheim mit 13,49 Sekunden Bestzeit gelaufen und hatte das erste Mal die Norm für Berlin übertroffen, jetzt will er bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm (4./5. Juli) angreifen: „Norm und Qualifikation sind das Ziel.“
Jana Hartmann mit Pech
Pech mit einer schlechten Tempomacherin hatte Jana Hartmann (LG Olympia Dortmund). Die 28 Jahre alte Polizeiobermeisterin, die zuletzt bei der Mannschafts-Europameisterschaft im portugiesischen Leiria ihre Bestmarke auf 2:00,71 Minuten steigerte, biss sich an der WM-Norm von 2:00,00 Minuten die Zähne aus.
Sie wurde mit 2:03,17 Minuten Vierte und noch von der Wattenscheiderin Janina Goldfuß (2:03,08 min) abgefangen, die sich Rang drei sicherte. Jana Hartmann meinte: „Wir waren zu langsam bei 400 Meter und in der Kurve musste ich die Tempomacherin rausschubsen.“ Die Norm habe sie aber keinesfalls aus dem Blick verloren: „Sonst würde ich nicht trainieren und mir täglich die Kante geben."
Stadionrekord für Linda Stahl
In Bottrop wurde Katja Pobanz (1. LAC Dessau) erst einmal von dem Gewitter ausgebremst. Über eine Stunde später ging es für die Dreispringerin dann weiter. 13,36 Meter und Rang drei stimmten sie einigermaßen zufrieden. „Das geht sicherlich besser, aber unter diesen Bedingungen war es in Ordnung“, sagte sie und verwies auf das Positive, nämlich fünf gültige Versuche: „Der Anlauf ist nun sicher, jetzt muss ich nur noch anfangen, richtig zu springen.“
Stark zeigte sich über 100 Meter Hürden die Britin Jessica Ennis, die sich in 12,81 Sekunden durchsetzte. Neuen Stadionrekord erzielte die Leverkusener Speerwerferin Linda Stahl mit 60,89 Metern. Der Saisoneinstand von Sydney-Olympiasieger über 800 Meter, Nils Schumann (Erfurter LAC), fiel hingegen buchstäblich ins Wasser. Eigentlich hatte er für dieses Wochenende eine Doppelbelastung geplant. Die Norm hat er noch fest im Blick: „Wie es zur Zeit aussieht, wird es mein letztes Jahr sein. Die Norm ist sehr hoch, aber es ist mein Ziel, mit einem positiven Jahr aufzuhören."
Verzicht auf das Finale
Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) lief mit 10,35 Sekunden die schnellste Vorlaufzeit über 100 Meter. Nach dem Wolkenbruch verzichtete er neben anderen Deutschen auf das Finale, in dem der Sieg an Aziz Zakari (Ghana; 10,29 sec) ging.
Der britische Sprinter Christian Malcolm, der mit Trainer Linford Christie anreiste, wurde mit 10,50 Sekunden Zweiter. Insgesamt waren bei dem Meeting Athletinnen und Athleten aus 31 Nationen am Start.
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