Alexander Lubina ist wieder im Aufwind
Der Vize-Titel in Bad Liebenzell, Schauplatz der Deutschen Meisterschaften im 10-Kilometer-Straßenlauf, war am letzten Sonntag der versöhnliche Abschluss eines verunglückten Sommers. "Ich bin sehr zufrieden, endlich mal wieder", freute sich Alexander Lubina, Zweiter hinter Carsten Eich, "seit der EM 2002 war das mein bestes Rennen." In München lief er 28:42 und in Bad Liebenzell 29:04 Minuten.
Alexander Lubina nimmt Anlauf auf die Cross-EM im Dezember (Foto: Kiefner)
Ein wenig nervös sei er vorm Start gewesen. "Ich wusste nicht, wo ich stehe", sagte der 24-jährige Wattenscheider, "so wie die Saison verlaufen ist, konnte ich nicht mehr erwarten." Frei von Verletzungen lieferte er eine couragierte Vorstellung, die mit dem zweiten Rang belohnt wurde, ab.Das Pech war in den vergangenen anderthalb Jahren sein verlässlicher Begleiter. "Ein Ermüdungsbruch im rechten Fuß machte mir zu schaffen", schaute Alexander Lubina zurück, "noch im Januar musste ich wegen dieser Geschichte vier Wochen pausieren." Die WM 2003, sein großes Ziel, musste er wegen dieser Blessur in den Wind schreiben.
Trainingskilometer fehlten
Deshalb fehlten ihm auch die nötigen Trainingskilometer, als es in den deutschen Stadien zur Sache ging. "In Borna bei der 10.000-Meter-DM war ich Dritter in 29:27 und in Braunschweig Vierter über 5.000 Meter in 14:01 Minuten", zog er Bilanz, "die Platzierungen waren angesichts der Voraussetzungen okay, doch die Zeiten waren nicht besonders gut." Das seien die Spätfolgen des Ermüdungsbruchs, der ihn aus der Bahn geworfen habe.
Alexander Lubina, Student der Wirtschaftswissenschaften im neunten Semester, ist jetzt wieder im Aufwind. Auch beim Berlin-Marathon gibt er einen Kurzeinsatz. "Am Sonntag", berichtete er, "mache ich bis Kilometer 25 Tempo für Carsten Schütz." Sein Klubkollege vom TV Wattenscheid 01 peilt eine Endzeit von 2:14 Stunden an. "Carsten möchte die erste Hälfte in 67 Minuten angehen." Und Alexander Lubina spielt für ihn den "Hasen".
Bis 2006 auf der Bahn
Eigene Marathon-Ambitionen hegt er nicht. Noch nicht. "Irgendwann mal", meinte er, "bis zur nächsten EM in Göteborg 2006 bleibe ich auf der Bahn." Das sei sicher. Denn auf weichem Kunststoffbahn wolle er weiter sein Glück versuchen, was nicht ausschließe, dass er sporadische Ausflüge auf hartem Straßenasphalt einstreue.
Nach der Marathon-Einlage folgt bereits die Vorbereitung auf die Cross-Saison. "Vom 1. bis 10. Oktober hat der DLV einen Kaderlehrgang angesetzt", erzählte Alexander Lubina, der einst als Orientierungsläufer angefangen hat, "die nächste Etappe sind die Europameisterschaften auf Usedom." Vorher muss er sich aber noch bei der DM auf der Bremer Galopprennbahn am 27. November qualifizieren. "Das sollte ich schaffen." Alexander Lubina, 2002 schon Deutscher Crossmeister bei den Junioren, ist guter Dinge, dass er am 12. Dezember auf der Insel Usedom live dabei ist.