Alexandra Burghardt jagt U20-WM-Norm
Alexandra Burghardt, Viertplatzierte über 100 Meter Hürden der letztjährigen U18-Weltmeisterschaften, hat auch für dieses Jahr große Pläne. Die Athletin vom LAZ Inn will zur U20-Weltmeisterschaft nach Barcelona (Spanien; 10. bis 15. Juli). Bei ihrem Saisoneinstieg am vergangenen Samstag in Regensburg sollte die Norm bereits fallen, doch starker Gegenwind vereitelte ihre Pläne.
Alexandra Burghardt war nicht zufrieden: „Ich hatte mir vorgenommen, wenigstens eine der beiden Normen für die U20-Weltmeisterschaften zu laufen.“ Doch sowohl über 100 Meter Hürden als auch über 100 Meter machte der Gegenwind ihr Vorhaben zunichte. Über die Hürden kam sie bei 1,6 Metern pro Sekunde Gegenwind nach 13,87 Sekunden ins Ziel, auf der flachen Distanz nach 12,06 Sekunden. Hier blies der Wind sogar mit 2,6 Metern pro Sekunde von vorn.„Das ist ein bisschen enttäuschend“, bilanzierte die junge Athletin ihren Saisonauftakt. Dabei fehlten ihr über die Hürden nur sieben Hundertstel zur Normerfüllung. Und das trotz schlechtem Start und ungünstigen Windverhältnissen.
Grund genug also, hoffnungsfroh auf die nächsten Wettkämpfe zu blicken. In Weinheim (25. Mai), bei der Gala in Regensburg (2. Juni) oder spätestens bei der DLV Bauhaus Junioren-Gala in Mannheim (23./24. Juni) soll es mit den Normen über 100 Meter und 100 Meter Hürden klappen.
Die Ziele: hoch, aber realistisch
Die Ziele für diese Saison hat Alexandra Burghardt klar vor Augen: „Bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften will ich wieder eine Medaille holen.“ Noch wichtiger sind ihr aber die U20-Weltmeisterschaften: „Da möchte ich auf jeden Fall hin.“ Hier hofft sie auf einen Staffeleinsatz. Und natürlich auf einen Start in einer Einzeldisziplin. Der Endlauf wäre ihr Traum: „Das habe ich letztes Jahr geschafft, das will ich dieses Jahr wieder schaffen.“
Ihre Chancen auf eine Teilnahme schätzt sie aber vorsichtig ein. Denn, so meint sie: „Die Normen an sich sind nicht so schwer zu laufen, aber es gibt viele Leute, die sie laufen können.“ Sich gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Land durchzusetzen, „das wird nicht leicht.“
Vorbereitung mit Hindernissen
Schwierig wird es vor allem, weil die Vorbereitung nicht optimal verlief. Im Winter war sie immer wieder mit kleineren Infekten krank. „Mir geht im Ausdauerbereich ein bisschen was ab“, sagt Alexandra Burghardt. Sie sieht deshalb noch überall Potential: am Start, bei der allgemeinen Athletik, der Ausdauer und dem Stehvermögen.
Zusätzlich steckt sie mitten im Abitur. Die schriftlichen Prüfungen hat sie bereits gemeistert, das Kolloquium liegt noch vor ihr. Die Doppelbelastung empfand Alexandra Burghardt als „sehr stressig“. „Aber ich glaube, ich habe das gut hingekriegt. Klar musste ich viel lernen, aber der Sport war auch ein guter Ausgleich.“ Ihre vier Trainingseinheiten pro Woche konnte sie jedenfalls auch in den Prüfungszeiten durchziehen.
Zukunftspläne
Nach der Schule will Alexandra Burghardt studieren. „Ich bin aber noch ein bisschen unschlüssig. Ich möchte gerne was mit Medien machen“, genau weiß sie es aber noch nicht. Deshalb wird sie erst ein Jahr „Pause“ einlegen, um sich durch Praktika über ihre Berufswünsche klar zu werden.
Nur Sport zu machen, kann sie sich nicht vorstellen. „Ich glaube, das tut mir nicht gut. Man braucht auch noch ein bisschen was anderes, sonst wird man ja verrückt“, sagt sie lachend. Aber zumindest in den nächsten Wochen will sie sich erst einmal von der stressigen Prüfungszeit ausruhen und auf den Sport konzentrieren. Denn das Ziel ist klar: die Weltmeisterschaften.