Dr. Ekkart Arbeit – "Cross-EM als große Chance"
Die 11. SPAR European Cross Country Championships (Cross-Europameisterschaften) stehen am Wochenende auf Usedom vor der Rekordbeteiligung von 400 Teilnehmern aus 27 Nationen. 5.000 Zuschauer werden am Sonntag am Cross-Parcours am Schloonsee erwartet. Heringsdorf ist gerüstet. Das unterstreicht Dr. Ekkart Arbeit, der örtliche Organisationschef, im Interview.
Nur noch drei Tage bis zur Cross-EM auf Usedom (Foto: Kleinmann)
Noch wenige Tage trennen uns vor dem ersten Startschuss der 11. SPAR European Cross Country Championships im Ostseebad Heringsdorf. Wie laufen die Vorbereitungen?Dr. Ekkart Arbeit:
Natürlich gibt es noch an allen Ecken viel zu tun. Aber bei der tatkräftigen Unterstützung der vielen freiwilligen Helfer ist uns nicht bange. Wichtig ist, dass alle hoch motiviert bis zuletzt sind, und darin bin ich mir sicher. Wir sind gerüstet für den großen Tag, auf den wir seit fünf Jahren zielstrebig hingearbeitet haben!
Mit über 400 Läufern aus insgesamt 27 Nationen läuft alles auf einen Teilnehmerrekord hinaus. Das sollte doch auch einen OK-Chef trotz unermüdlichem Einsatz zufrieden stimmen?
Dr. Ekkart Arbeit:
Ich glaube, wir dürfen stolz auf diese großartige Resonanz sein. Vor allem dann, wenn alle an der Startlinie stehen und wir einen neuen Teilnehmerrekord bei diesen Cross-Europameisterschaften verzeichnen können. Mit rund 100 Startern pro Wettbewerb haben wir ein gutes Ergebnis vorzuzeigen. Dies vor dem Hintergrund, dass die 11. SPAR European Cross Country Championships nicht gerade vor der Haustür einer Großstadt liegen, sondern nur mit erheblichem logistischem Aufwand zu erreichen sind. Wir haben zwar auf 30 Nationen gehofft, doch hier sind offensichtlich finanzielle Gründe für die Absagen von Serbien-Montenegro, Luxemburg und Griechenland maßgeblich.
Gibt es organisatorische Probleme, die es noch zu bewältigen gilt?
Dr. Ekkart Arbeit:
Ich darf nicht verhehlen, dass uns die aus technischen Gründen nicht durchführbaren Anschlussflüge von Berlin nach Heringsdorf vor eine große Herausforderung stellen. Dafür ist die Wettkampfanlage am Schloonsee in einem sehr guten Zustand. Meiner Einschätzung nach eine der besten Strecken, die ich bislang gesehen habe.
Es ist zu befürchten, dass die Zuschauerzahlen schon alleine aufgrund der geographischen Randlage von Heringsdorf hinter den Erwartungen zurückbleiben werden. Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie am kommenden Sonntag?
Dr. Ekkart Arbeit:
Das ist ein Teilaspekt, den wir nur schwer einschätzen können. Durch die Einbindung des Cross-Halbmarathonlaufes mit geschätzten 600 Teilnehmern und des DLV-Talente-Crosses mit weiteren 600 Teilnehmern und Betreuern bzw. Familienanhang können wir bei unserer Hochrechnung von 5.000 Zuschauern an der Strecke bleiben. Wenn das Wetter zudem noch so bleibt wie es augenblicklich ist, dann sollten wir beste Crossbedingungen für die Läufer und die Zuschauer gleichermaßen haben. Wir sind froh, dass die Veranstaltung in der Region bestens angenommen wird. Es ist natürlich immer sehr schwer, eine neue Veranstaltung zu installieren als wenn man auf bereits vorhandene Strukturen zurückgreifen kann und eine Veranstaltung bereits zum Selbstläufer geworden ist.
Welche Erwartungen haben Sie aus sportlicher Sicht?
Dr. Ekkart Arbeit:
Wir haben vor dem Hintergrund, dass zahlreiche Fernsehstationen, allen voran der NDR mit einer nahezu zweistündigen Live-Übertragung, hier in Heringsdorf präsent sein werden, eine große Chance, die Leistungsfähigkeit der deutschen Leichtathletik zu präsentieren. Das i-Tüpfelchen wäre allerdings, wenn unsere Frauen und Juniorinnen ihre sicherlich vorhandenen Medaillenchancen realisieren könnten. Eine oder zwei Medaillen bedeuten ohne Zweifel einen wichtigen Anschub für die Laufbewegung in Deutschland.
Interview: Wilfried Raatz