| Interview der Woche

Alexandra Wester: "Sieben Meter in London wären optimal"

Ein Auftakt nach Maß: Alexandra Wester (ASV Köln) gelang beim 18. Springer-Meeting in Garbsen bei ihrem Einstieg in die Freiluftsaison gleich ein Satz auf 6,79 Meter. Die Norm für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) hakte die 23-Jährige damit als erste deutsche Weitspringerin ab. Das lässt die Olympiateilnehmerin optimistisch in die weitere Saison und Richtung Sieben-Meter-Marke schauen.
Birte Grote

Alexandra Wester, herzlichen Glückwunsch zum Sieg, Meeting-Rekord und der WM-Norm. Wie haben sich die Sprünge angefühlt?

Alexandra Wester:

Ich bin super zufrieden, ich habe gleich im ersten Wettkampf meine persönliche Freiluft-Bestleistung eingestellt. Vor dem Saisoneinstieg ist man immer nervös und unsicher, weil man nie genau weiß, wo man steht. Jetzt bin ich absolut erleichtert. Ich hatte mir eine Weite um die 6,60 Meter vorgenommen. Dass es nun gleich die Norm geworden ist, ist wunderbar.

Sie sind das erste Mal hier in Garbsen beim Springer-Meeting gestartet. Wie hat es Ihnen gefallen?

Alexandra Wester:

Es hat großen Spaß gemacht. Es ist interessant, dass der Fokus nur auf den Sprungdisziplinen liegt. Die Veranstaltung ist klein und trotzdem wurden wir toll präsentiert und vom Publikum super unterstützt.

Ihre ersten zwei Versuche waren übertreten. Das hat für exta Spannung gesorgt …

Alexandra Wester:

Das fand ich überhaupt nicht schlimm! Ich habe in der ganzen Hallensaison so oft so viel am Brett verschenkt, dass ich da jetzt richtig allergisch gegen bin. Ich trete lieber über und freue mich, endlich wieder am Brett anzukommen. Im Winter hatte mich das immer wieder einige wichtige Zentimeter gekostet. Aber natürlich war ich nach dem ersten gültigen Versuch und der Weite auch erleichtert.

Was haben Sie im Training verändert, um jetzt wieder das Brett optimaler zu treffen?

Alexandra Wester: 

Ich bin schneller geworden und musste das jetzt erstmal besser umsetzen. Wir legen gar nicht so viel Wert auf das Brett, sondern auf die Neun-Meter-Marke. Die letzten Meter vor dem Absprung sind genauso wichtig, um weit zu springen.

Wie lief die Vorbereitung auf den Sommer und auf welche Trainingsinhalte haben Sie den Fokus gelegt?

Alexandra Wester:

Die Vorbereitung lief sehr gut. Wir haben viel Wert auf die Explosivität und Schnellkraft gelegt. Wenn ich mit Gewichten trainiere, absolviere ich diese Übungen nun schneller, wie zum Beispiel beim Umsetzen. Dort konnte ich auch meine Bestleistung steigern.

Welche Wettkämpfe stehen in den nächsten Wochen an?

Alexandra Wester:

Schon am kommenden Wochenende geht’s in Weinheim weiter. Da freue ich mich schon riesig drauf. Ich habe beste Erinnerungen an diese Veranstaltung aus dem Vorjahr und es ist wieder ein super Wetter angesagt. Ich hoffe, dass ich dort eine richtig gute Weite springen kann. Dann steht wahrscheinlich noch Oberteuringen auf dem Programm.

Welche Ziele haben Sie sich für den Sommer gesetzt?

Alexandra Wester:

Ich möchte dieses Jahr endlich die sieben Meter springen! Dann steht natürlich die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in London im Fokus, was bei der starken Konkurrenz natürlich nicht einfach ist. Wir haben in der Saison- und Trainingsplanung Spitzen gesetzt, unter anderem auf Weinheim, auf die Deutschen Meisterschaften in Erfurt und auf die Weltmeisterschaften. Darauf baut das Training auf. Vor zwei Tagen habe ich beispielsweise noch ein gutes Sprinttraining absolviert, statt mich für heute zu schonen, weil die erste Spitze auf Weinheim liegt.

Gibt es für London auch schon ein Ziel?

Alexandra Wester:

Wenn ich dort sieben Meter weit springe und beim Saisonhöhepunkt meine Bestleistung abrufen könnte, wäre das optimal.

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