| U23-EM

Alexej Mikhailov holt Hammer-Bronze im Zentimeter-Krimi

Alexej Mikhailov hatte im Zentimeter-Krimi das Glück auf seiner Seite. Der Hammerwerfer gewann bei den U23-Europameisterschaften in Bydgoszcz (Polen) mit 70,60 Metern Bronze. Er lag nur einen Zentimeter vor dem Viertplatzierten.
Martin Neumann

Alexej Mikhailov (Hannover 96) war gar nicht mehr zu halten. Mit der deutschen Fahne über den Schultern setzte er zur wohl schnellsten Ehrenrunde eines Hammerwerfers aller Zeiten an und feierte wie entfesselt seine Bronzemedaille. Als er die Kugelstoßanlage passierte, klatschte er sich noch mit Simon Bayer (VfL Sindelfingen) ab, der kurz zuvor mit Bestleistung von 19,30 Metern Fünfter geworden war. „Ich bin richtig happy und danke meinem Vater und Trainer sowie dem ganzen ärztlichen Team“, jubelte der Sportsoldat ausgelassen.

Es schien so, als wäre Alexej Mikhailov eine Tonnenlast von den breiten Schultern gefallen. Schließlich entwickelte sich das Finale zu einer Nervenschlacht. Die ganz großen Weiten blieben aus, sodass alle Finalisten bis zum sechsten Versuch die Chance auf den Sieg hatten. Als der Hannoveraner zum finalen Wurf ansetzte, hatte er Bronze schon sicher. Mit 70,60 Metern hatte er einen Zentimeter Vorsprung auf den Briten Taylor Campbell. Zum Abschluss zeigte Alexej Mikhailov den wohl weitesten Wurf der Konkurrenz. Der 7,26-Kilo-Hammer schlug bei etwa 73,50 Metern ein – doch leider rund einen halben Meter außerhalb des Sektors. So gingen Gold und Silber an die Ungarn Bence Halasz (73,30 m) und Bence Pasztor (71,51 m).

„Da haben alle gesehen, was ich drauf habe“, sagte der Hannoveraner. Doch er hatte an diesem Abend in Bydgoszcz nicht Gold verloren, sondern Bronze gewonnen. Das zeigte Alexej Mikhailov auch mit einem breiten Lachen. Zu gern hätte er zwar in den ersten Versuchen gleich eine starke Weite angeboten, doch „da habe ich keinen Wurf richtig getroffen“. Am Ende habe ihm dann die Kraft gefehlt. „Die Qualifikation hat schon Substanz gekostet“, sagte der 21-Jährige. Am Donnerstag hatte die Ausscheidung rund anderthalb Stunden unterbrochen werden müssen, da drei Stangen des Wurfkäfigs umgefallen waren. Im Finale lief dann alles glatt – und förderte die Sprintqualitäten von Alexej Mikhailov auf Ehrenrunden zutage.
 

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