Svetlana Feofanova springt neuen Weltrekord
Dem Hallen-Meeting in Birmingham, das mit vielen tollen Leistungen bestach, setzte die russische Stabhochspringerin Svetlana Feofanova mit der Verbesserung ihres eigenen Weltrekordes um einen Zentimeter auf 4,77 Meter das Sahnehäubchen auf. Bei seinem ersten Rennen in dieser Saison konnte der äthiopische Laufstar Haile Gebreselassie bereits zuvor ein weiteres Glanzlicht setzen. Er legte die selten gelaufenen zwei Meilen unter dem Jubel seiner angereisten Fans in der neuen Weltbestzeit von 8:04,69 Minuten zurück. Aber auch die britischen Stars ernteten im Laufe des Abends reichlich Jubel von den Zuschauern.
Wieder ein Weltrekord von Svetlana Feofanova (Foto: Chai)
Bereits im Vorlauf über 60 Meter bestach der britische Hallen-Europameister Jason Gardener in 6,49 Sekunden. Im Finale bestätigte er exakt diese Zeit und lief vor dem US-Sprinter Ramon Clay (6,57 sec) ein. Seinem Landsmann, dem Europameister Dwain Chambers, der bereits im Vorlauf ausschied, blieb beim ersten Hallenauftritt in diesem Jahr nur die Rolle eines Statisten. Dagegen glänzte Marlon Devonish (Großbritannien) über 200 Meter in 20,51 Sekunden. Die 60 Meter der Frauen gewann die ukrainische Weltmeisterin Zhanna Block (7,18 sec) ohne große Mühe, aber wenig zufriedenem Gesichtsausdruck. Colin Jackson auf der Ehrenrunde
Der von der Leichtathletik-Bühne nach dieser Hallensaison abtretende Colin Jackson rückte als weiterer Brite über die 60 Meter Hürden in den Blickpunkt. Er ging nach siegreichen 7,51 Sekunden auf die verdiente Ehrenrunde.
Ein hochklassiges 400-Meter-Rennen gewann der britische Hallen-Weltmeister Daniel Caines in 45,75 Sekunden vor dem stark auftrumpfenden Belgier Cedric van Branteghem (46,18 sec). Ohne den kranken Schweizer Weltmeister Andre Bucher gingen die 800 Meter über die Bühne. Das Rennen entschied der Kenianer Wilfred Bungei (1:45,81 min) für sich.
Jolanda Ceplak und Kelly Holmes mit Schwächen
Der angekündigte Weltrekordversuch der Slowenin Jolanda Ceplak über 1.000 Meter scheiterte kläglich. Die Europameisterin brachte die Uhr erst bei 2:38,02 Minuten zum Stoppen. In ihrem Schlepptau lief die Britin Jo Fenn in 2:38,45 Minuten einen neuen Landesrekord.
Jolanda Ceplak verzichtete dann auf die ihr später noch zugedachte Tempomacherrolle für Kelly Holmes auf den 1.500 Metern. Die Britin hatte so oder so nichts mit der Entscheidung auf dieser Strecke, die Lidia Chojecka (Polen) in glänzenden 4:03,58 Minuten (Landesrekord) gewann, zu tun.
Dem Lächeln folgte das Strahlen
Mit einem Lächeln auf den Lippen hüpfte Haile Gebreselassie vor dem Startschuss zu den zwei Meilen auf und ab. Mit einem Strahlen lief er 8:04,69 Minuten später ins Ziel. Es war die angestrebte neue Weltbestzeit bei einer Verbesserung der alten Marke seines Landsmanns Hailu Mekkonen von über vier Sekunden über diese selten gelaufene Distanz.
Im Dreisprung der Männer wartete Jonathan Edwards (Großbritannien) bereits im ersten Versuch mit 17,44 Metern auf. Das reichte zum Sieg. Der zweite Sprung war ungültig, danach beschränkte sich der Weltmeister mit der Zuschauerrolle. Seine Konkurrenten, darunter auch Europameister Christian Olsson (16,92 m), konnten ihn längst nicht mehr gefährden. Die nicht weniger hochklassige Frauenkonkurrenz gewann die starke Britin Ashia Hansen mit 14,71 Metern. Beide Dreisprungweiten führen nun die Weltjahresbestenlisten an.
Ein weiteres interessantes Duell, das der Hochspringerinnen Kajsa Bergqvist (2,02 m) und Marina Kuptsova (1,99 m), ging nach Schweden.
Aus dem Feld der Stabhochspringerinnen ragte standesgemäß Svetlana Feofanova (Russland) heraus. Sie zitterte sich zunächst über 4,70 Meter und kommentierte diesen Sprung mit einem schelmischen Lachen. Dieses Selbstvertrauen trog nicht, die neue Weltrekordhöhe von 4,77 Metern schuldete sie nur wenige Augenblicke. Dann blieb auch bei dieser Marke die Latte liegen. Nach zwei vergeblichen Anläufen auf die 4,82 Meter verabschiedete sie sich mit Handküssen bis zur Hallen-WM Mitte März vom Birminghamer Publikum.