Allen Johnson will's in New York wissen
In Athen war er noch der "Sturzvogel. Allen Johnson, der Hürdensprinter, hat sein Missgeschick im zweiten Zwischenlauf, als er lang auf der Kunststoffbahn lag, locker weggesteckt. Er schaut nach vorn und nicht zurück. Bei den "97. Millrose Games" am morgigen Freitag, dem traditionsreichen Hallen-Meeting, das nach dem Absprung von Titel-Sponsor "Verizon" in Geldnöten steckt, will Allen Johnson zeigen, dass er keineswegs zum alten Eisen zählt.
Allen Johnson startet bei den Millrose Games in New York (Foto: Chai)
In gut drei Wochen feiert der nimmermüde Dauer(b)renner Geburtstag. "Am 1. März werde ich 34", erzählte er im Vorfeld der "Millrose Games" im Madison Square Garden, wo ihn ein junger Rivale herausfordern wird: Ladji Doucouré, der "Shooting Star" aus Frankreich. "Das wird ein heißes Rennen", prophezeite Allen Johnson, der 13 Jahre älter ist als Ladji Doucouré.Der US-Amerikaner aus Columbia hat in seiner Karriere alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Olympiasieger war er 1996 in Atlanta, vier Mal Weltmeister im Freien, das erste Mal 1995 in Göteborg, und drei Mal in der Halle. Ans Aufhören denkt Allen Johnson nicht. Ach was! Er läuft und läuft und träumt von den Olympischen Spielen in Peking 2008, seinem Fernziel, das er vor Augen hat: "In China möchte ich meine Karriere beenden." Mit 37 Jahren, wohlgemerkt.
Altersunterschiede gewöhnt
Im vergangenen Sommer lief Allen Johnson 13,05 Sekunden und war nur eine Hundertstel schneller als Ladji Doucouré, der den französischen Rekord im olympischen Halbfinale auf 13,06 Sekunden steigerte, dann aber im Finale strauchelte und nur Letzter wurde in 13,76 Sekunden. In New York hoffen beide auf eine flotte Zeit. Colin Jackson hält seit knapp elf Jahren den Weltrekord mit 7,30 Sekunden, aufgestellt im Sindelfinger Glaspalast anno 1994.
Wer wird in New York die Nase vorn haben: Allen Johnson oder Ladji Doucouré? Der US-Routinier ist guter Dinge. Dass sein Rivale so viel jünger ist als er, stört ihn nicht. "Das", sagte er und lachte, "bin ich doch gewohnt." Für Ladji Doucouré sind die "Millrose Games" eine wichtige Etappe auf dem Weg zu den Hallen-Europameisterschaften Anfang März in Madrid, wo er eine Medaille, am liebsten die Goldene, fest eingeplant hat.