| Olympische Spiele 2016

Allyson Felix – Erfolgreichste Olympia-Leichtathletin der Geschichte

Die US-Amerikanerin Allyson Felix hat sich als Schlussläuferin der siegreichen 4x400-Meter Staffel am Samstag (Ortszeit) in Rio zur erfolgreichsten Leichtathletin bei Olympischen Spielen gekürt. Für die 30-jährige war es bereits die neunte Olympia-Medaille, sechs aus Gold und drei aus Silber. Erfolgreicher als die Sprinterin sind nur drei Männer.
SID/dpa/ pr

Kurz bevor Allyson Felix ihre Bühne betritt, sucht sie sich einen ruhigen Platz und schlägt die Bibel auf. Sie liest dann im Brief des Paulus an die Philipper – ein Ritual, das ihr Kraft gibt. "Meine Geschwindigkeit ist ein Geschenk des Herrn, und ich laufe, um ihn zu ehren", sagt die US-Sprinterin, "alles was ich mache, erlaubt er mir zu tun."

Und das ist ziemlich viel. Allyson Felix, Tochter eines Pastors und einer Lehrerin, hat mittlerweile sechs Goldmedaillen bei Olympischen Spielen gesammelt. Als erste Leichtathletin überhaupt. In Rio gewann sie mit den US-Staffeln über 4x100 und 4x400 Meter. "Es war keine Einzelmedaille. Das Schöne ist, dass ich diese mit meinen Freundinnen teilen kann. Ich bin gesegnet", sagte sie am Samstag. Insgesamt nennt die 30-Jährige inzwischen 22 Medaillen bei Olympia und Weltmeisterschaften ihr Eigen. Kein Wunder, dass sie einer der großen Sportstars der USA ist.

2003: "Zukünftige Sprintkönigin der Welt"

Schon früh war offenbar klar, wohin ihre Reise gehen wird. Ein Video aus ihrer Kindheit zeigt sie in einem Superman-Kostüm, gerade während der Olympischen Spiele lief es in US-Medien wieder rauf und runter. Die 1,68 Meter große und nur 56 Kilo schwere Athletin war ein großes Talent.

"Gestatten, Allyson Felix. Zukünftige Sprintkönigin der Welt", titelte ein US-Magazin bereits 2003 – da war sie gerade einmal 17 Jahre alt. Sie hatte sich erst ein Jahr zuvor ganz der Leichtathletik verschrieben. Ihren Spitznamen "Chicken Legs" (Hühnerbeine), wegen ihres zierlichen Äußeren, hatte sie da schon. Trainiert wird sie inzwischen von Bob Kersee, Mann und Coach der dreimaligen Olympiasiegerin (Siebenkampf und Weitsprung) Jackie Joyner-Kersee.

Knöchelprobleme bei den US-Trials

Doch auf dem Weg nach Rio gab es eine ganze Menge Probleme. Wegen einer Verletzung am rechten Knöchel konnte sie sich nicht für die 200 Meter qualifizieren. Die Spiele begannen mit ähnlich viel Pech: Über 400 Meter wurde sie "nur" Zweite. Ihre Gegnerin Shaunae Miller (Bahamas) rettete sich hauchdünn vor ihr ins Ziel – mit einem Bauchklatscher.

Wann Allyson Felix, die nach ihrer Karriere nicht wie ihr Vater der Kirche dienen möchte, sondern in die Fußstapfen der Mutter treten und Lehrerin werden will, ihre Spikes an den Nagel hängen wird, ist noch nicht klar. Bisher hat sie noch nicht erklärt, ob sie bis Tokio 2020 weitermachen will. Dann könnte sie sogar Usain Bolt, der wie der finnische Läufer Paavo Nurmi und Sprinter und Weitspringer Carl Lewis (USA) noch erfolgreicher war, gefährden. Drei Goldmedaillen fehlen Allyson Felix noch.

Quelle: Sport-Informationsdienst (SID) und Deutsche Presse-Agentur (dpa)

 

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