
Amanal Petros: Von der SV Brackwede zum TV Wattenscheid 01
Große Ziele, intensive Vorbereitung, verbunden mit hohen Kosten: Der Abschied von Amanal Petros von seinem kleinen Heimatverein SV Brackwede stand schon eine Weile im Raum. Jetzt ist er perfekt. Der Langstreckler geht zum TV Wattenscheid 01.
Die Sportvereinigung Brackwede hatte am Ende noch einmal alles versucht, um Amanal Petros in Ostwestfalen zu halten. Neue Sponsoren und Unterstützer sollten gewonnen werden, um dem 10.000-Meter-EM-Teilnehmer eine professionelle Vorbereitung auf die nächsten sportlichen Ziele zu ermöglichen. "Die SVB hat immer ihr Bestes gegeben und mich auch über die Grenzen ihrer Möglichkeiten hinaus unterstützt. Dafür bin ich sehr dankbar. Deshalb war diese Entscheidung ja auch so unfassbar schrecklich für mich", wird Amanal Petros am Donnerstag im Westfalen Blatt zitiert.
Dort verkündet er auch seine Entscheidung: Der 23-Jährige, der einst als Flüchtling aus Eritrea über Äthiopien nach Bielefeld gekommen war und mittlerweile zu Deutschlands größten Langstrecken-Hoffnungen zählt, wird ab 2019 das Trikot des TV Wattenscheid 01 tragen. "In Wattenscheid finde ich perfekte Bedingungen vor. Das ist einer der besten Vereine in Deutschland", erklärt der Sportsoldat, der künftig federführend von Wattenscheids Cheftrainer Tono Kirschbaum trainiert wird, aber auch weiterhin Trainingseinheiten bei seinem bisherigen Coach Thomas Heidbreder absolvieren will.
Nicht nur die Wattenscheider Infrastruktrur und die bessere finanzielle Unterstützung locken, sondern auch die Aussicht auf das Training mit Topathleten wie den Marathonis Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) und Hendrik Pfeiffer oder Mittelstreckler Marius Probst (beide TV Wattenscheid 01). So trifft die Entscheidung von Amanal Petros in der Heimat zwar auf Bedauern, aber auch auf Verständnis: "Amanal hat sich für die Sicherheit entschieden, für den besseren professionellen Rahmen. Er ordnet alles dem Ziel Olympia unter", sagt Thomas Heidbreder.