Amewu Mensah wieder mit sportlicher Heimat
Jetzt ist es amtlich! Amewu Mensah wird nach Ende ihrer Dopingsperre im Trikot des ASV Köln, also als Vereinskollegin von Stabhochsprung-As Tim Lobinger, im kommenden Sommer auf die Hochsprungmatte zurückkehren. Sie hat damit jetzt ihre neue sportliche Heimat gefunden.
Die Basis für ein Comeback ist mit dem neuen Vertrag gelegt (Foto: Gunkel)
Bereits in der vergangenen Woche lag der 25-jährigen ein unterschriftsreifer Vertrag der Domstädter vor. Nun sind auch die letzten Kleinigkeiten geklärt und Amewu Mensah hat unter das Schriftstück ihren Namenszug gesetzt. Der Anfang für das Comeback und ihre neue Chance ist damit gemacht. Wenn am 19. Juli ihre Sperre abläuft, weiß sie schon heute: "Es wird nicht einfach, mich für die WM in Paris zu qualifizieren, aber ich will es trotzdem versuchen." Nur wenige Tage bleiben ihr bis zur endgültigen Nominierung der Mannschaft durch den DLV am 5. August. Die Messlatte liegt mit der A-Norm von 1,95 Metern sehr hoch. Das wäre eine neue persönliche Bestleistung.
"Unglaublich schwere Zeit"
"Es war eine unglaublich schwere Zeit für mich", beschreibt Amewu Mensah die vergangenen Monate. In dieser Zeit hat sich die nach ihrem positiven Test auf Oxandrolon vom Juni 2001, den sie auf Verunreinigungen in Nahrungsergänzungsmitteln zurückführt, von den Leichtathletik-Arenen verbannte Olympia-Achte neben dem Chemiestudium mit Projekten abseits des Sports beschäftigt.
Im Herbst war Amewu Mensah mit der Hilfsorganisation World Vision in Äthiopien unterwegs und informierte sich dort über das Thema Frauenbeschneidung. "Es ist eine grausame Sache", sagt die Sportlerin. Neben vielen Gesprächen mit betroffenen Frauen in Krankenhäusern hat sie auch in den Dörfern der Projekte von World Vision Aufklärungsarbeit betrieben. Ihren Einsatz für die Hilfsorganisation wird sie bei verschiedenen Diskussionen in Deutschland fortführen.
Fotoaufnahmen für Jeanslabel
Eine ganz andere Welt erlebte sie als Model bei Fotoaufnahmen eines Siegener Jeans-Modelabels. Das Unternehmen war begeistert von den Aufnahmen und plant eine Anzeigenkampagne im kommenden Jahr. Was eigentlich als unmöglich erscheint, hat Amewu Mensah geschafft. Sie traf trotz ihrer Dopingsperre auf positive Signale von Sponsoren und brachte über ihren Manager Frank Thaleiser von der Agentur PSPN zwei Kooperationen unter Dach und Fach. "Wenn man etwas verliert, gewinnt man auch etwas dazu", stellt sie zufrieden fest, "es entspannt gewaltig."
Seit diesem Winter bereitet sich Amewu Mensah aber intensiv auf ihr Comeback im Juli 2003 vor, obwohl weitere Auftritte als Model geplant sind. Ihre Trainingseinheiten absolviert sie zur Zeit noch allein und ohne Trainer, der noch gefunden werden muss. Aber mit einem klaren Ziel: den Olympischen Spielen 2004 in Athen, denn an Olympia hat sie gute Erinnerungen: "Ich bin sehr stolz auf meinen achten Platz von Sydney!"