Amy Acuff - Comeback für Olympia
Die US-Hochspringerin Amy Acuff ist zwei Jahre nach ihrem Karriere-Ende wieder zurück im Wettkampf-Geschehen. Die 36-Jährige hat sich für die Saison hohe Ziele gesetzt: Sie will zu den Olympischen Spielen nach London (Großbritannien; 27. Juli bis 12. August) und dort mit einer guten Leistung überzeugen. Ihr erster Start war bereits vielversprechend.
Insgesamt vier Zwei-Meter-Sprünge konnte Amy Acuff in ihrer Karriere verbuchen. Bei 2,01 Metern steht ihre Bestleistung, erzielt 2003 in Zürich (Schweiz). 2009 verabschiedete sich die attraktive Blondine im WM-Finale in Berlin mit einer Höhe von 1,87 Metern und Platz zwölf aus dem Spitzensport.Zwei Jahre lang bestritt Amy Acuff keine Wettkämpfe, sondern konzentrierte sich auf ihr Privatleben und ihren Job als Akupunkteurin. Die Hochspringerin ist seit 2004 mit dem ehemaligen Stabhochspringer Tye Harvey verheiratet. Im Juni 2010 brachte sie Töchterchen Elsa zur Welt.
Irgendwann habe sie dann zunächst ohne konkretes Ziel einfach wieder zu trainieren begonnen und sei erstaunt gewesen über ihre schnellen Fortschritte. „Ich habe erkannt, dass das, was man sich einmal aufgebaut hat, nicht so schnell wieder verschwindet“, erklärt Amy Acuff.
Wiedereinstieg mit 1,95 Meter
Ihr Comeback gab die elfmalige US-Meisterin Ende März bei den Texas Relays in Austin (USA). Sie überfloppte im dritten Versuch 1,95 Meter und erreichte damit auf Anhieb wieder das Niveau, auf dem sie 2009 ihre Laufbahn beendet hatte. Damals erzielte sie bei einem Meeting in Eugene (USA) sowie in der WM-Qualifikation in Berlin mit Sprüngen über 1,95 Meter ihre besten Saisonergebnisse.
Der Saisonhöhepunkt 2012 wirft lange Schatten voraus, und so ist auch bei Amy Acuff alles ausgerichtet auf die Olympischen Spiele in London. „Ich will es nicht nur ins Olympia-Team schaffen“, sagt sie, „ich will dort auch gut abschneiden!“
Selbstvertrauen zieht sie aus ihrer guten Form und aus der Tatsache, dass zahlreiche andere Hochspringerinnen aus einer Babypause gestärkt zurückkehrten: Ihre Landsfrau Chaunté Howard holte im März Hallen-WM-Gold, Anna Chicherova (Russland) wurde 2011 Weltmeisterin, und auch Tia Hellebaut (Belgien) schaffte es wieder in die Weltspitze. Allerdings sind diese Athletinnen neun, sieben und drei Jahre jünger als Amy Acuff.
Kartoffel-Medaille hat sie schon
London könnte für Amy Acuff die letzte Chance auf internationales Edelmetall sein. Der Gewinn ihrer ersten und bisher einzigen Medaille liegt sage und schreibe 18 Jahre zurück: 1994 gewann sie Bronze bei den U20-Weltmeisterschaften in Lissabon (Portugal).
Zwei Mal schrammte die 1,88 Meter große Athletin in den darauf folgenden Jahren knapp an einem Podiumsplatz vorbei. 2001 wurde sie Vierte der Hallen-WM, und auch bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen (Griechenland) reichten 1,99 Meter nur für den vierten Platz. „Ich erzähle den Leuten immer, dass ich die Kartoffel-Medaille gewonnen habe“, scherzt die US-Amerikanerin.
Im Sommer könnte Amy Acuff an ihren fünften Olympischen Spielen teilnehmen. Sie wäre dann 37 Jahre alt. In diesem Alter in einer derart guten Form zurückzukehren sei für sie etwas ganz Besonderes. „Ich fühle mich besser als jemals zuvor“, sagt sie.