Anastasija Reiberger - Endlich Olympia
Am Samstagvormittag (16. August) erfüllt sich für Anastasija Reiberger endlich der Olympische Traum. Die Stabhochspringerin vom ABC Ludwigshafen hat es im dritten Anlauf geschafft, sich für die Spiele zu qualifizieren. Es war ein anstrengender Weg für die 30-Jährige, ehe sie jetzt in Peking (China) ankam.
„Ich war schon zweimal bei Olympia nicht dabei. Jetzt hat es geklappt, das ist wahnsinnig“, meint die in Omsk (Russland) geborene Höhenjägerin, die aus einer echten Stabhochsprung-Familie um Vater Vladimir stammt. Vor allem daran, dass sie 2000 in Sydney (Australien) bei der Olympia-Premiere ihrer Disziplin nicht im Team stand, obwohl sie noch im Jahr davor Hallen-Weltmeisterin geworden war, hatte sie zu knabbern. „Es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich das weggestecken konnte.“Auch jetzt war es eine Zitterpartie. Ihr Olympiaticket holte sich die erfahrene Athletin in letzter Minute bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg Anfang Juli als Zweite mit 4,50 Meter, der Olympianorm. Diese hatte sie erst vier Tage vorher in Salamanca (Spanien) zum ersten von geforderten zwei Mal offiziell erfüllt. Es entwickelte sich ein kräftezehrender Drahtseilakt mit einem erfolgreichen Ende.
Der Norm hinterher gereist
„Zuvor war ich zwei Wochen lang der Norm hinterher gefahren, das war schon sehr nervenaufreibend. Danach war ich fix und fertig, ganz schön platt“, erinnert sich Anastasija Reiberger, die vor ihrer Heirat im letzten Jahr noch als Nastja Ryshich in den Ergebnislisten aufgeführt wurde.
Die Olympia-Qualifikation war dann auch eine Belohnung für einen steinigen Weg in den letzten Monaten. Im letzten September ließ sie sich noch an der Schulter operieren. „Da war ganz viel kaputt“, berichtet sie. Auf die vergangene Hallensaison musste sie verzichten. Erst im Februar konnte sie im Training wieder richtig springen. Aber ihr Niveau lag damals bei rund 3,80 Metern, nicht mehr. Sie hat diesen Rückstand aufgeholt und wettgemacht, ist wieder konkurrenzfähig.
Genügend Substanz aufgebaut?
Bei ihrer Olympia-Premiere will sie nun ihr Potenzial ausschöpfen. Bei 4,50 Metern steht ihre Saisonbestleistung. Für den direkten Finaleinzug sind 4,60 Meter gefordert. Daran muss sich Anastasija Reiberger, die zuletzt die für diese Aufgabe nötige Substanz aufbauen wollte, messen lassen und dann im Nationalstadion wahrscheinlich so hoch hinaus, wie es ihr bisher nur zweimal in ihrer Karriere gelungen ist.
An der Angriffslust gibt es aber keinerlei Zweifel: „Mein Ziel ist es, gut zu springen und die Qualifikation zu überstehen.“
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