André Höhne geht bei 50-Kilometer-Debüt zur Norm
Der Berliner Geher André Höhne hat eine tolle Premiere auf den 50 Kilometern gefeiert. In Dublin blieb er am Wochenende bei seinem ersten Wettkampf auf der Langstrecke in 3:49:00 Stunden vier Minuten unter der vom DLV geforderten Olympianorm und hat damit nun für die Spiele in Athen alle Optionen – also auf beide Geher-Strecken – offen.
André Höhne ist jetzt auch ein Mann für die 50 Kilometer (Foto: Chai)
Auf irischem Boden war er von Anfang an auf sich alleine gestellt. Davon ebenso unbeirrt wie von den wechselnden äußeren Bedingungen holte er sich den Sieg und fixierte zugleich einen neuen Streckenrekord."Für die ersten 50 Kilometer meiner Karriere war das eine Bombenzeit", bilanziert André Höhne den Wettkampf sichtlich zufrieden, "bis Kilometer 40 lag ich sogar noch auf Kurs von 3:45 Stunden, danach wurden aber die Beine schwer."
"Wusste, dass ich es kann"
Die Leistung hat dem 26-jährigen, der jetzt auch im Internet unter www.andre-hoehne.com präsent ist, weiteren Auftrieb gegeben. "Ich kann mir gut vorstellen, in Zukunft auch vermehrt die 50 Kilometer zu gehen. Ich wollte es schon im letzten Jahr versuchen, aber dann war ich verletzt. Deshalb musste ich die Premiere um ein Jahr verschieben. Aber ich wusste schon damals, dass ich es kann."
Wie der Potsdamer Vorzeigegeher Andreas Erm hat er nun die Möglichkeit, bei den Olympischen Spielen in Athen im August neben den 20 Kilometern auch die 50 Kilometer in Angriff zu nehmen. "Ich will die 20 auf alle Fälle gehen", erklärt André Höhne, "wenn die sechstägige Ruhephase dazwischen klappt und ich mich gut erhole, kann ich mir auch vorstellen, als Zugabe die 50 Kilometer noch zu versuchen. Aber das wird kein leichter Wettkampf."
Kontinuierlich weiterentwickelt
Zunächst einmal steht allerdings die Vorbereitung, die ihn am 10. Juli auch zu den Deutschen Meisterschaften nach Braunschweig führen wird, im Vordergrund. Nach den nationalen Titelkämpfen über 10 Kilometer will er sich in einem Trainingslager – entweder in Kienbaum oder in der Höhe von Bulgarien – den letzten und entscheidenden Schliff für die Olympischen Spiele holen. Mit Athen verbindet er mittlerweile durchaus Hoffnungen. "Bei der internationalen Konkurrenz kann eine schnelle Zeit herauskommen."
André Höhne hat sich inzwischen hinter dem WM-Dritten Andreas Erm zur zweiten festen Größe in der deutschen Geherszene gemausert. Dafür spricht auch seine kontinuierliche Weiterentwicklung über 20 Kilometer seit der Europameisterschaft in München. "Ich habe mich jetzt von Jahr zu Jahr um eine Minute gesteigert", stellt er heraus, "ich taste mich also an die Weltspitze heran."
International Grand Prix of Race Walking, Dublin
27. Juni 2004
20km Männer: 1. Robert Heffernan (Irland; 1:24:56 h)
20km Frauen: 1. Jane Saville (Australien; 1:32:04 h)
50km Männer: 1. André Höhne (Deutschland; 3:49:00 h), 2. Frederick Svennson (Schweden; 3:53:46 h), 3. Maik Berger (Deutschland; 3:57:39 h), Mike Trautmann (Deutschland; DNF); Denis Trautmann (Deutschland; DNF)