André Niklaus setzt auf Ratingen
Mit den Wettkämpfen in Ulm und Götzis (Österreich) ist die Jagd nach den Olympia- und EM-Tickets der deutschen Zehnkämpfer auf Touren gekommen. Der Berliner André Niklaus will nun in Ratingen (14./15. Juni) sein „Projekt zweiter Frühling“ zu einem ersten Erfolg führen.
Mit seinen 30 Jahren zählte André Niklaus im Feld der Zehnkämpfer in Ulm zu den Veteranen. Der Berliner läutete nach langwierigen Verletzungssorgen in diesem Jahr sein „Projekt zweiter Frühling“ ein. Um dieses erfolgreich zu gestalten, will er nach seinen 7.797 Punkten in der Donaustadt in Ratingen auf den Zug Richtung EM oder gar Olympische Spiele aufspringen.„8.100 Punkte sind definitiv drin“, sagte André Niklaus nach seinem durchwachsenen Wettkampf in Ulm. Er war schlecht in den ersten Tag gekommen, gleich die 100 Meter liefen nicht so wie erhofft, die 11,47 Sekunden prägten die weiteren vier Disziplinen. „Ich habe gut trainiert und war dann enttäuscht, dass so eine Zeit rauskam.“
24 Stunden später lief es dann besser, mit dem Diskus und dem Speer kam er nah an seine Bestweiten. Im Abschlussklassement konnte er sich noch vom neunten auf den vierten Platz verbessern. Was ihm in Ulm jedoch gefehlt hatte, war der Wettkämpfer André Niklaus, der „vom Training noch eine Schippe drauf legen kann“.
An der Seite von Brian Clay
„Eine Schippe drauf legen“, das ist genau das, was André Niklaus bei seinem Triumph 2006 bei der Hallen-WM in Moskau (Russland) auszeichnete. Dort gelang ihm das Kunststück, den bereits auf Goldkurs liegenden Brian Clay (USA) zu verdrängen und sich den Titel zu sichern. Genau dieser Brian Clay ist jetzt auch ein Puzzlestück im „Projekt zweiter Frühling“.
Mit dem Olympiasieger trainierte André Niklaus im März. „Was die Amerikaner machen, ist nicht kopierbar, vor allem nicht in meinem Alter“, berichtet er von seinen Eindrücken. Gefallen hat ihm die Zeit in den USA trotzdem, und im direkten Vergleich mit Brian Clay konnte er mithalten - ein Motivationsschub für sein Projekt, zu dem auch ein verändertes Trainingsumfeld gehört.
Zurück zu Katrin Buder
Von seinem langjährigen Trainer Rainer Pottel hat er sich getrennt. „Wir sind im Guten auseinander“, erzählt André Niklaus. Er wird jetzt wieder von Katrin Buder betreut, die ihn schon in seiner Jugend-Zeit trainierte, als er bei den U20-Weltmeisterschaften Dritter wurde. Dazu steht ihm mit Winfried Heinicke im Stabhochsprung ebenfalls ein alter Bekannter zur Verfügung. Intensiviert wurde die Zusammenarbeit mit Werner Goldmann im Wurfbereich.
In diesem neuen und doch vertrauten Umfeld hat André Niklaus „eingeschliffene“ Wege verlassen, um wieder in die nationale Zehnkampf-Spitze vorzudringen. "Dieses Jahr sind wieder Erwartungen da“, sagt er.
Ehrgeiz und Zuversicht
Erwartungen, die es im letzten Jahr bei seinem Comeback-Wettkampf in Ratingen noch nicht gab. Da hatte er schmerzhafte Jahre hinter sich, in denen das Sesambein im rechten Zeh so sehr weh tat, dass an Zehnkampf nicht mehr zu denken war. In Ratingen waren 7.874 Punkte und das Gefühl, beschwerdefrei durch den Wettkampf zu kommen, „top“.
Der Zeh, der André Niklaus die Heim-WM 2009 kostete, ist immer noch „optimal“ und der Ehrgeiz und die Zuversicht ungebrochen. Sein „Projekt zweiter Frühling“ setzt der 30-Jährige fort - nächste Station Ratingen, wo er in seinem „ersten Frühling“ 2005 siegte.
Erdgas Mehrkampf-Meeting Ratingen (14./15. Juni): Tickets für das Highlight im Lohrheidestadion gibt es unter www.ticketmaster.de oder über die Hotline: 01805 - 969 0000 (€ 0,14/Min. aus dem dt. Festnetz / max. € 0,42/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz). |
Erdgas Mehrkampf-Meeting in Ratingen
Kombiticket: Wer ein Ticket für die Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid (16./17. Juni) kauft oder bereits gekauft hat, bekommt an der Tageskasse in Ratingen oder bei www.ticketmaster.de einmalig einen Rabatt von 30 Prozent auf Tickets für das Ratinger Mehrkampf-Meeting.