André Pollmächer vor starkem Steffen Justus
18 Kilometer lang leistete Triathlet Steffen Justus (LAC Elm) dem klaren Favoriten André Pollmächer (LAC Erdgas Chemnitz) am Samstag bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Aichach Widerstand, dann setzte sich doch der Favorit mit einem langen Steigerungslauf durch und sicherte sich den Titel in 1:04:43 Stunden vor Steffen Justus (1:05:00 h). Bei den Frauen siegte Melanie Schulz (LC Erfurt; 1:15:42 h) deutlich vor Stefanie Beckmann (LG Leinfelden-Echterdingen/1:16:02 h) und Bernadette Pichlmaier (LAG Mittlere Isar/1:17:25 h).
„Die Zeit ist in Ordnung, das Rennen verlief für mich planmäßig“, analysierte gewohnt nüchtern André Pollmächer seine starke Vorstellung in Aichach. „Allerdings bin ich über Steffen Justus erstaunt, dass er mich so lange gefordert hatte.“ Der Chemnitzer, seit einigen Wochen wegen seiner Freundin Janina im bayerischen Neuburg an der Donau, ist nach zwei Trainingslagern in Südafrika und Mexiko in jener guter Verfassung, um auch Bundestrainer Detlef Uhlemann mit einem ersten Leistungsnachweis zu überzeugen.„Mein Trainer hat mir zwar keine Zeitvorgabe mit auf den Weg gegeben, aber eine 64er Zeit sollte schon sein. Mich hat es überrascht, dass ich so lange mithalten konnte. Ich habe auch unterwegs André gefragt, ob er mich mitnehmen würde. Das hat er dann auch gemacht und mir somit zu einer guten Endzeit verholfen“, bekannte Steffen Justus. Für den Triathleten geht es nun zum Rad-Trainingslager nach Mallorca und dann zum Saisoneinstieg in die ersten Weltcuprennen.
Lieber Triathlon statt Marathon
„Marathon würde mich schon interessieren, aber das lässt sich nicht mit Triathlon vereinbaren“, so die Antwort des für den LAC Elm startenden Neu-Saarländers, der übrigens als „München Hero“ im vergangenen Jahr, also sowohl den Triathlon als auch den Marathon in der bayerischen Landeshauptstadt gewinnen konnte.
Sichtlich enttäuscht war Titelverteidiger Martin Beckmann (LG Leinfelden/Echterdingen; 1:06:45 h), der mit Krämpfen in beiden Waden ins Ziel als Dritter einlief. „Mit dem dritten Platz kann ich ja noch leben, aber mit der Zeit aber nicht“, stellte er fest. Hinter Richard Friedrich (LG Passau; 1:07:17 h) kam der Berglauf-Spezialist Manuel Stöckert (TSV Ostheim) in 1:07:43 Stunden als Fünfter ins Ziel und holte sich zugleich den Deutschen Juniorenmeister-Titel.
Melanie Schulz souverän
Eindrucksvoll bestimmte Melanie Schulz das Frauenrennen, nachdem die als Favoritin gehandelten Julia Viellehner wegen anhaltender Rückenbeschwerden nur als Zuschauerin in Aichach weilte. „Es geht einfach nicht“, bekannte sie unter Tränen.
Des einen Leid, des anderen Freud. Für Melanie Schulz schloss sich mit dem Gewinn des Halbmarathontitels ein schmerzvoller Weg voller Krankheiten und Verletzungen. „Nach fünf Jahren endlich wieder ein Lichtblick“, fasste die Angehörige der Bundespolizei ihren Leidensweg zusammen. Am Donnerstag war sie aus dem kenianischen Trainingslager aus Nyahururu zurückgekehrt.
Marathon-Debüt in Düsseldorf
„Ich hatte heute Luft für zwei“, bekannte die Erfurterin im Ziel. Und blickt bereits voraus in Richtung Marathon, denn am 3. Mai wird sie neben Susanne Hahn (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken), Melanie Kraus (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Luminita Zaituc (LG Braunscheig) an der Startlinie beim Düsseldorf-Marathon stehen.
„Das war heute die Feuerprobe. Danke an meinen Trainer Dieter Herrmann, der immer an mich geglaubt hat.“ Und dieser ergänzte: „Marathon ist noch etwas anderes. Man darf die Trauben nicht zu hoch hängen“, und wehrte damit voreilige Spekulationen ab.
Hinter Melanie Schulz lief die seit Wochen mit Magenproblemen nur eingeschränkt trainierende Stefanie Beckmann erwartungsgemäß auf Rang zwei vor den in der W40 startenden Bernadette Pichlmaier.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik... (wegen Problemen mit der Zeitmessung kann es noch zu Korrekturen kommen)