| Diamond League Monaco

Hofmann wieder obenauf, Hassan läuft Meilen-Weltrekord

Beim Diamond League-Meeting in Monaco hat Andreas Hofmann am Freitagabend den Esten Magnus Kirt und Thomas Röhler hinter sich gelassen. Über die Meile verbesserte Sifan Hassan den mehr als 20 Jahre alten Weltrekord auf 4:12,33 Minuten.
Jan-Henner Reitze

Mit drei Siegen ist Andreas Hofmann (MTG Mannheim) in den Sommer gestartet. In Offenburg und Rehlingen flog sein Speer dabei über die 89 Meter, zum Diamond League-Auftakt in Shanghai (China) auf mehr als 87 Meter. Danach landete der Vize-Europameister zuletzt in Luzern (Schweiz), sowie davor in Kuortane (Finnland) und Oslo (Norwegen) auf den Rängen zwei bis vier. Am Freitag beim Diamond League-Meeting in Monaco (Monte Carlo) meldete sich der 27-Jährige zurück auf Rang eins. Neben der größten Weite des Abends (87,84 m) lieferte der DLV-Athlet auch noch die stabilste Serie ab.

„Ich bin sehr zufrieden. In den vergangenen Wochen hatte ich ein paar kleine technische Schwierigkeiten“, erklärte Andreas Hofmann und fügte mit seinem bekannten breiten Lächeln hinzu: „Zweimal über 87 Meter ist gut. Beim nächsten Mal sollen es drei Meter mehr sein.“

Wie eng die Weltelite im Speerwurf aktuell beieinander liegt unterstrich Magnus Kirt (Estland) im sechsten Durchgang, als er bis auf 37 Zentimeter  (87,47 m) an die Siegesweite herankam. Dem bisher einzigen 90-Meter-Werfer der Saison fehlt in diesem Sommer noch ein Diamond League-Sieg. Auf Rang drei landete Olympiasieger und Europameister Thomas Röhler (LC Jena; 86,04 m), der schon seinen fünften Wettkampf des Jahres mit einer 86-Meter-Weite beendete. Bei der WM in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) kündigt sich ein spannender Kampf um die Medaillen an.

Sifan Hassan stürmt zum Weltrekord

Mit einem Weltrekord über die Meile und einer beeindruckenden zweiten Rennhälfte krönte Sifan Hassan (Niederlande) das Meeting am Standort des Weltverbandes IAAF, das für schnelle Zeiten über die Mittel- und Langstrecken bekannt ist. In 4:12,33 Minuten blieb die gebürtige Äthiopierin zwei Zehntel unter der Marke von Svetlana Masterkova (Russland; 4:12,56 min) aus dem Jahr 1996

„Nachdem die ersten 800 Meter etwas langsam waren, habe ich nicht mehr an einen Weltrekord gedacht. Deshalb war ich überrascht, als ich durchs Ziel gelaufen bin“, sagte die Zweite der Hallen-WM über 3.000 Meter. „Solche abschließenden 400 Meter zu laufen und einen Weltrekord, gibt mir Selbstvertrauen für die 5.000 Meter. In Doha möchte ich 1.500 Meter und 5.000 Meter laufen.“

Bei den Männern sorgte Nijel Amos (Botswana; 1:41,89 min) über 800 Meter für die stärkste Mittelstrecken-Zeit des Abends. Nur bei seinem Olympia-Silber 2012 im damaligen Weltrekordrennen von David Rudisha (Kenia) war der 25-Jährige noch schneller (1:41,73 min). Über 1.500 Meter hatte Sieger Timothy Cheruiyot (Kenia; 3:29,97 min) sogar noch etwas mehr erwartet. Jakob Ingebrigtsen (Norwegen; 3:30,47 min) kratzte als Zweiter wieder an den 3:30 Minuten.

6,02 Meter – Piotr Lisek setzt Höhenrausch fort

Nachdem Piotr Lisek den polnischen Landesrekord schon in Lausanne (Schweiz) auf 6,01 Meter geschraubt hatte, setzte der Vize-Weltmeister eine Woche später noch einen Zentimeter obendrauf und übersprang 6,02 Meter. Und einmal mehr wurde deutlich, wie groß der Respekt unter den Stabhochspringern ist. Noch auf der Matte freute sich die Konkurrenz um Landsmann Pawel Wojciechowski und auch Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) mit.

In dem hochklassigen Wettbewerb musste der DLV-Athlet ohne gültigen Versuch seine Stäbe einpacken. Sieben Athleten meisterten mindestens 5,82 Meter. Armand Duplantis (Schweden) und Olympiasieger Thiago Braz da Silva (Brasilien) auf den Plätzen zwei und drei schwangen sich über 5,92 Meter.

Im Dreisprung setzte sich Christian Taylor (USA; 17,82 m) knapp gegen Landsmann Will Claye (17,75 m) durch. Beim ausgelagerten Frauen-Wettbewerb in dieser Disziplin hatte sich schon am Donnerstag Weltmeisterin Yulimar Rojas (Venezuela; 14,98 m) den Sieg geholt.

Kendra Harrison bleibt unter 12,50 Sekunden

Über 100 Meter Hürden stürmte Weltrekordlerin Kendra Harrison (USA) in 12,43 Sekunden zum Sieg vor ihrer Vorgängerin als Weltmeisterin Danielle Williams (Jamaika; 12,52 sec) und Landsfrau Christina Clemons (12,62 sec). Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) verzichtete kurzfristig auf einen Start.

Die auffälligste Frisur und die schnellsten Beine über 200 Meter hatte Shaunae Miller-Uibo (Bahamas; 22,09 sec), die mit pinken Haaren Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika; 22,44 sec) und Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande; 22,45 sec) davonlief.

Sydney McLaughlin (USA) war über die 400 Meter Hürden in 53,32 Sekunden so schnell wie noch keine Athletin in dieser Saison weltweit. Über 800 Meter wehrte Ajee Wilson (USA; 1:57,73 min) eine ganze Reihe von Angriffen von Natoya Goule (Jamaika; 1:57,90 min) ab. Als Dritte steigerte Laura Muir (Großbritannien; 1:58,42 min) ihre Bestzeit über die für ihre Verhältnisse „Kurzstrecke“ um gut zwei Zehntel.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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